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Zebra: Farvel, Rene!

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Zebra: Farvel, Rene!

Nach sechs Jahren beim THW Kiel verabschiedete sich Rene Toft Hansen am Donnerstag nach dem Heimsieg gegen den TVB 1898 Stuttgart aus der Sparkassen-Arena. Der Däne, der die Zebras in der Saison 2015/16 sogar als Kapitän aufs Feld führte, sucht in Ungarn noch einmal eine neue Herausforderung - und mehr Entlastung für seinen Körper. Denn zuletzt litt der Kreisläufer immer stärker unter der extremen Belastung.

Jugendtraum erfüllt

Erfolgreich: Rene Toft Hansen gewann mit dem THW Kiel drei Deutsche Meisterschaften, zwei Mal den DHB-Pokal und drei Mal den Supercup.

Rene Toft Hansen - dieser Name steht für aufopferungsvolle und leidenschaftliche Zweikämpfe in Abwehr und Angriff. Seit der zwei Meter große Däne vor sechs Jahren aus Kopenhagen zum THW Kiel wechselte, rührt er hinten im zentralen Mittelblock Spiel um Spiel Beton an und setzt sich auch vorne am Kreis kraftvoll gegen die Gegner durch. Genau das hatte man sich in Kiel von der Verpflichtung versprochen, wie der ehemalige Geschäftsführer Uli Derad anno 2011 sagte: "Rene gehört auf der
Kreis-Position schon heute zu den Top-Spielern in Europa und wird in der Mitte unseres Deckungsblocks sicher eine große Rolle spielen."

Mit dem Wechsel nach Kiel rückte Rene Toft Hansen endgültig in das Rampenlicht des europäischen Handballs. 2007, nach vier Jahren bei seinem ersten Profi-Klub Viborg HK, war Rene Toft Hansen zum Erfolgsteam von KIF Kolding gegangen, mit dem er dann 2009 seinen erste Dänische Meisterschaft errang. Mit AG Kopenhagen, seiner bisher letzten Station in seinem Heimatland, ließ Rene Toft Hansen noch zwei weitere Meistertitel in Dänemark folgen. 2012 erfüllte sich der 33-Jährige dann seinen großen Kindheitstraum und zog sich erstmals das schwarz-weiße Zebratrikot über.

Aber auch Rückschläge hatte der Abwehr-Riese zu verkraften: Ende 2015 riss sich der Kreisläufer das Kreuzband und kämpfte sich in Rekordzeit zurück auf das Feld, um im Sommer des darauffolgenden Jahres mit der dänischen Nationalmannschaft zu den Olympischen Spielen ins brasilianische Rio de Janeiro zu fliegen. Mühsame und schweißtreibende Monate im Kraftraum, die sich am Ende gelohnt haben: Rene Toft Hansen und die Dänen krönten ihre starken Leistungen an der Copacabana mit dem spektakulären Gewinn der Goldmedaille. Ein besonderer Moment für die gesamte Familie Toft Hansen. Denn nicht nur Rene stand am Ende der Spiele ganz oben auf dem Treppchen, auch sein kleiner Bruder und Kreisläufer-Kollege Henrik gehörte zum rot-weißen Goldkader. "Es war mein Traum, einmal mit Henrik gemeinsam Olympia zu spielen. Dass wir zusammen Gold gewonnen haben, ist einfach unfassbar", jubelte Rene nach dem packenden Finale gegen Frankreich und ließ sich die Strapazen, die zwischen seinem Kreuzbandriss und dem Olympia- Triumph standen, nicht anmerken.

Toft Hansen wechselt an den Balaton

Nach Rückschlägen arbeitete Rene hart für sein Comeback

Doch die lange Profi-Karriere und die Belastungen forderten zuletzt einmal mehr ihren Tribut: Seit der Europameisterschaft im Januar macht Rene Toft Hansen eine schmerzhafte Schambeinentzündung zu schaffen, wegen der er seit Monaten gezwungenermaßen Teil des Sparkassen-Arena-Publikums ist, von dem er sich heute verabschieden wird. Denn nach sechs "tollen Jahren in Kiel" und mit drei Meistertiteln, zwei Pokalsiegen und drei Supercup-Erfolgen im Gepäck geht es für Rene Toft Hansen und seine Familie nun zur kommenden Saison nach Ungarn zu Telekom Veszprem. Es wird die zweite Auslandsstation seiner erfolgreichen Profikarriere sein, die er 2003 in Viborg begann. Am Balaton startet dann ein "neuer Lebensabschnitt mit einer ganz neuen Herausforderung". PÃ¥ gensyn, Rene, ha’ det godt!

(Aus dem Arena-Magazin "ZEBRA" zum Bundesliga-Heimspiel gegen den TVB 1898 Stuttgart am 31.05.2018)

Die Laudatio zum Abschied

Rene Toft Hansen wurde im letzten Heimspiel der Saison verabschiedet

"Wenn ich einmal groß bin, will ich für den THW Kiel spielen", hatte Rene Toft Hansen als ganz kleiner Steppke auf dem Bauernhof seiner Eltern im dänischen Rybjerg klare Ziele ausgegeben. Rene wurde zwei Meter groß - und so erfüllte sich auch Teil zwei dieses selbst gesteckten Ziel: 2012 wechselte der Kreisläufer aus Kopenhagen zu den "Zebras" und wurde im Trikot mit der Nummer "7" sofort zu einer festen, beinahe unverzichtbaren Größe beim THW Kiel. Kompromisslose Abwehrarbeit und schnörkellose Würfe wurden wie seine auffälligen Bandagen zum Markenzeichen von "Tofti", der sich schnell auch in die Herzen der THW-Fans spielte. Jetzt gehen sechs Jahre Kiel zu Ende - sechs Jahre, in denen der "große, starke Däne" seit 2016 immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen wurde. Aber vor allem sechs Jahre, die für Rene Toft Hansen die erfolgreichsten seiner eindrucksvollen Karriere waren: Mit Dänemark erfüllte er sich bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio den Traum vom Olympiasieg, und mit den Zebras feierte  Rene zwei DHB-Pokalsiege und drei unvergessliche Deutsche Meisterschaften! Nach 262 Spielen und 411 Toren im THW-Trikot verabschieden wir einen großartigen Sportler, sympathischen Menschen und unseren ehemaligen Kapitän, den es jetzt mit seiner Frau Katrine und den beiden Töchtern Julie und Josefine nach Veszprem an den Balaton zieht. Wir sagen Farvel und DANKE, Rene!