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KN: DHB noch lange nicht in WM-Form

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KN: DHB noch lange nicht in WM-Form

Die deutschen Handballer befinden sich 218 Tage vor dem Start in die Heim-Weltmeisterschaft noch lange nicht in Titelform. Nach einer schwachen zweiten Halbzeit verlor die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop am Mittwochabend den Härtetest gegen Vize-Weltmeister Norwegen mit 25:30 (15:15). "Wir wissen, woran wir jetzt zu
arbeiten haben", sagte Prokop nach der Partie. Völlig unzufrieden war der Coach aber nicht: "Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir ein sehr temporeiches und intensives Handballspiel gesehen."

Nationalmannschaft verliert Test gegen Norwegen deutlich

Der DHB-Auswahl reichten vor rund 10 000 Zuschauern in der Münchner Olympiahalle auch die acht Tore von Kapitän Uwe Gensheimer nicht, weil sie gegen einen Weltklasse-Gegner nach der Pause in Angriff und Abwehr zu viele Fehler machte. Bester Werfer der Norweger war Superstar Sander Sagosen, dem sieben Treffer gelangen.

Schon am Donnerstag setzt Prokop mit seinem Team die Vorbereitung auf das WM-Eröffnungsspiel am 10. Januar in Berlin fort. Dann reist die DHB-Auswahl für zehn Tage zu einem Lehrgang nach Japan, wo neben Teambuilding-Maßnahmen auch zwei Testspiele gegen die von Ex-Bundestrainer Dagur Sigurdsson trainierten Japaner anstehen.

Wichtige Erkenntnisse über die aktuelle Leistungsfähigkeit seines Teams vier Monate nach der desolaten EM in Kroatien dürfte Prokop aber vor allem in der Münchner Olympiahalle gesammelt haben. In der Defensive vertraute er größtenteils seinem eingespielten Mittelblock mit Europameister Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek. Offensiv setzte neben Kapitän Uwe Gensheimer anfangs vor allem Rückraumspieler Julius Kühn Akzente. Immer wieder sorgte der 1,98 Meter große Kühn mit seinen kraftvollen Würfen aus dem Rückraum für Gefahr. Aber die Norweger hielten dagegen. Anders als die deutsche Mannschaft hatten die Skandinavier bei den zurückliegenden Turnieren mindestens das Halbfinale erreicht. Und wieso sie zu den Mitfavoriten auf den begehrten WM-Titel im kommenden Januar zählen, zeigten sie auch vor der lautstarken Kulisse in der Olympiahalle. Weltklasse-Akteure wie die Rückraumspieler Sander Sagosen oder Kent Robin Tönnesen bekam die DHB-Auswahl nur selten in den Griff.

Der Angriffswucht der Gäste hielt Prokops Team zumindest im ersten Durchgang stand. Das lag nicht nur an der von Prokop clever eingestellten Abwehr, sondern auch am erneut soliden Torhüter-Duo Silvio Heinevetter und Andreas Wolff. Doch nach der Pause haperte es in Angriff und Abwehr. In der Offensive wurden leichtfertig Chancen vergeben, hinten offenbarte die DHB-Abwehr zu große Lücken. Für einen Weltklasse-Gegner wie Norwegen reichte die spielerische Leistung deshalb noch nicht.

(Aus den Kieler Nachrichten vom 07.06.2018, Foto: Archiv/Sascha Klahn)

WM-Play-offs

Serbien - Portugal (Hinspiel 10. Juni; Rückspiel 14. Juni),
itauen - Island (8.6./13.6.),
Tschechien - Russland (8.6./12.6.),
Slowenien - Ungarn (9.6./13.6.),
Weißrussland - Ã–sterreich (10.6./13.6.),
Mazedonien - Rumänien (10.6./13.6.),
Niederlande - Schweden (9.6./13.6.),
Norwegen - Schweiz (9.6./12.6.),
Kroatien - Montenegro (9.6./14.6.).