KN: Dänen stark, Slowenen gebeutelt

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KN: Dänen stark, Slowenen gebeutelt

Paris/Brno. Erfolg für Dänemark, verpatzte Generalprobe für Österreich: Die Handball-EM-Teilnehmer testen fleißig für das Turnier in Kroatien. Während die Zebras Niklas Landin und René Toft Hansen mit Dänemark die Golden League in Paris für sich entschieden, unterlag Österreich um THW-Youngster Nikola Bilyk zwei Mal gegen Tschechien. In Slowenien sind Testspielergebnisse angesichts der Verletzungsmisere beinahe nebensächlich.

Kieler Handballer mit ihren Nationalmannschaften in der heißen Phase

Der amtierende Olympiasieger Dänemark entschied das Vier-Nationen-Turnier am Sonntag durch einen 29:28-Sieg gegen Gastgeber Frankreich für sich. Zuvor hatte es einen deutlichen 37:21-Erfolg gegen Ägypten gegeben, im zweiten Spiel mussten sich die Dänen starken Norwegern mit 25:27 geschlagen geben. Dänemarks Nationaltrainer Nikolaj Jacobsen nutzte die Golden League auch, um allen Spielern Einsatzzeiten zu geben, und gab seinen Superstars Ruhepausen. Die Partie gegen Ägypten etwa verbrachten Landin und Toft Hansen komplett auf der Bank, Superstar Mikkel Hansen kam in Paris überhaupt nicht zum Einsatz. Den Welthandballer von 2011 und 2015 plagen Knieprobleme. "Mikkel hat etwas Flüssigkeit im Knie, aber wenn es das EM-Eröffnungsspiel gegen Ungarn gewesen wäre, hätte er gespielt", erklärte Jacobsen gegenüber der dänischen Zeitung "Ekstrabladet". Verletzungsprobleme hat auch Titel-Mitfavorit Frankreich: Kreisläufer Luka Karabatic verletzte sich beim 33:23-Sieg gegen Ägypten am rechten Knöchel. Karabatic wird als Reservist nach Kroatien reisen, steht jedoch nicht im finalen 16er-Aufgebot. Frankreichs Nationaltrainer Didier Dinart hat Benjamin Afgour (Montpellier) für die EM nachnominiert.

Noch schlimmer hat es den deutschen Gruppengegner Slowenien erwischt. Das Team um THW-Regisseur Miha Zarabec bezwang den Iran zwar deutlich mit 31:19, bangt aber um Routinier und Ex-Kieler Vid Kavticnik: Der Kapitän erlitt im Training eine Handverletzung, die mit fünf Stichen genäht werden musste. In der zweiten Halbzeit musste zudem Linksaußen Darko Cingesar die Platte mit Rückenproblemen verlassen, Positionskollege Niko Medved plagte sich mit Schulterproblemen. Schon im ersten Training des neuen Jahres hatte Kreisläufer Matej Gaber einen Mittelfußbruch erlitten und musste die EM-Segel streichen. In den Tests gegen Serbien, das am Wochenende mit 29:32 gegen den deutschen Gruppengegner Mazedonien verloren hatte, heute und morgen in Murska Sobota und Velenje sollen Cingesar und Medved wieder mit von der Partie sein. Kavticnik kann wohl frühestens zum EM-Start gegen Mazedonien auflaufen.

Gleich zwei Pleiten setzte es für die österreichische Auswahl um den Kieler Rückraumspieler Nikola Bilyk. Das ÖHB-Team verlor am Freitag mit 23:26, am Sonntag mit 21:35 gegen Tschechien. "Das war nicht schön - aber das muss man abhaken und weitermachen", sagte Bilyk, der im zweiten Spiel in Brno nicht zum Einsatz kam. "Das war nach meiner Knöchelverletzung Ende November eine reine Schonungsmaßnahme", erklärte der 21-Jährige. "Meinem Fuß geht es gut, die Vorbereitung macht Spaß." Im österreichischen EM-Kader stecke viel Potenzial - "es reicht aber nicht, nur Potenzial zu haben. Wir müssen das auch umsetzen", sagte der Rückraumspieler. In der Vorrundengruppe B trifft Österreich auf Frankreich, Norwegen und Weißrussland.

Vor 10 000 Zuschauern in Split feierten THW-Kapitän Domagoj Duvnjak und EM-Gastgeber Kroatien in ihrem einzigen Test vor dem Heim-Turnier einen 25:22-Erfolg gegen Deutschlands Auftaktgegner Montenegro, "Dule" erzielte dabei fünf Tore. Die schwedische Auswahl um die Kieler Niclas Ekberg und Lukas Nilsson trennte sich am Sonnabend mit einem 29:29-Remis von Ungarn, am Montag gewannen die Schweden in der Partille-Arena mit 31:29. Nationalmannschaftskapitän Ekberg erzielte im ersten Spiel in Jonköping seinen 645. Treffer im Trikot der Tre Kronor. Ihm fehlt damit nur noch ein Tor, um in die Top Ten der ewigen schwedischen Torschützenliste vorzurücken, die von den Ex-Zebras Magnus Wislander (1185 Tore) und Stefan Lövgren (1138) angeführt wird - am Montag gelang ihm das noch nicht.

(Von Niklas Schomburg, aus den Kieler Nachrichten vom 09.01.2017, Foto: Sascha Klahn)