Zebra: Emil Frend Öfors – der 20. Schwede

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Zebra: Emil Frend Öfors - der 20. Schwede

Mit dem Linksaußen Emil Frend Öfors setzt sich beim THW Kiel eine Tradition fort, die bereits vor über 27 Jahren ihren Anfang fand. Der 23-Jährige reiht sich ein in eine illustre Runde von Schweden, die das Trikot der Zebras trugen und tragen und erfüllt sich damit seinen ganz eigenen Handball-Traum.

Vom Torwart zum Außen

Seine Tore erzielt Emil Frend Öfors mit der rechten Hand

Schwedische Zebras haben beim THW Kiel eine lange Tradition. Seit Magnus Wislander 1990 den Reigen der Schweden im Zebra-Trikot eröffnete, sind 19 weitere Handballer aus dem Geburtsland von Ikea, Pippi Langstrumpf und ABBA zum Rekordmeister gestoßen - der bisher letzte ist Emil Frend Öfors. "Der THW Kiel hat eine großartige Geschichte, und viele der größten Spieler Schwedens trugen einst das THW-Trikot. Jetzt darf ich es auch tragen - das ist etwas ganz Besonderes", so der sympathische Linksaußen über das prestigeträchtige Kleidungsstück in Schwarz und Weiß.

Emil Frend Öfors wurde 1994 in Stockholm geboren, dem Jahr, in dem der THW Kiel zum ersten Mal nach 1963 wieder Deutscher Meister wurde und eine im deutschen Handball beispiellose Erfolgsgeschichte startete. Emil Frend Öfors wuchs vor den Toren der schwedischen Hauptstadt auf und begann das Handballspielen beim IFK Tumba, bei dem er die erste Zeit als Torwart auf dem Feld stand. Erst mit zwölf Jahren tauschte er das Tore-Abwehren gegen das Tore-Werfen und ist seitdem auf der linken Außenbahn heimisch - und das mit großem Erfolg.

Mit Tumba schaffte er es bis in die zweite Liga, 2014 wechselte der damals 19-Jährige dann zum Alingsås HK in die Handbollsligan, Schwedens höchste Spielklasse. Dort schraubte er seine Torquote von 2,2 Treffern pro Spiel auf 3,7 Treffer in seiner dritten Spielzeit und wurde drei Mal hintereinander schwedischer Vizemeister. Von Alingsås war es dann nur noch ein Katzensprung zum THW Kiel, zumindest, was die Reise an sich angeht. Rund 50 Kilometer mit dem Auto und eine Fährfahrt über die Ostsee sind nötig, um aus dem Västra Götalandslän nach Schleswig-Holstein zu gelangen.

Lieblings-Mannschaft THW

Aber auch der sportliche Sprung nach Kiel ist Emil Frend Öfors unkompliziert und sehr schnell gelungen. "Als ich die Anfrage bekam, war ich echt überrascht, habe sie fast nicht verstanden", berichtet der Linksaußen von dem richtungsweisenden Anruf, der ihn im Sommer ereilte. Kiel suchte Ersatz für den verletzten Linksaußen Raul Santos und wurde in Frend Öfors fündig, der schnell die Freigabe seines alten Vereins erhielt und seine Zelte in Schweden abbrach - für einen längeren Zeitraum, denn von Kiel aus schaffte Emil den endgültigen Sprung in die DKB Handball-Bundesliga, wird nach seinem Jahr beim THW Kiel die HSG Wetzlar verstärken. Und das aus gutem Grund: "Emil ist sprungstark, ein guter Abwehrspieler und hat einen harten Wurf", sagt Kiels Trainer Alfred Gislason über seinen weiteren schwedischen Schützling, der sich schnell in seiner neuen Umgebung zurechtgefunden hat.

Jetzt, da er bereits vier Monate hier in Kiel ist, kann er den Wechsel, der ihn im Sommer "wie ein Blitz" getroffen hat, mit etwas Abstand betrachten. Doch das Gefühl ist noch immer das selbe wie zu Beginn seiner Zeit als Zebra: "Es fühlt sich sehr schön an, hier zu sein", schwärmt er noch immer in höchsten Tönen von Kiel und seiner Zebraherde. Wie viele andere Nachwuchshandballer träumte auch Emil Frend Öfors schon früh davon, einmal beim THW Kiel zu spielen, der auch bei schwedischen Handballfans sehr hoch im Kurs steht. Allerdings gab es schon eine indirekte Verbindung nach Kiel, noch bevor er überhaupt wusste, dass er einmal zu den Zebras wechseln würde. "Ich habe mit Henrik, dem Sohn von Staffan Olsson, zusammen Handball gespielt", erzählt Frend Öfors und fügt an: "Der THW Kiel wurde meine Lieblingsmannschaft im Ausland."

Sein ganz eigenes THW-Trikot

Stolz auf sein THW-Trikot: Emil Frend Öfors

Olsson, der zwischen 1996 und 2003 in Kiel aktiv war, unter anderem vier Mal Deutscher Meister wurde und drei Mal den DHB-Poal gewann, weckte bei Emil Frend Öfors erste Sehnsüchte nach Schleswig-Holstein, und auch bei der Nationalmannschaft, für die Frend Öfors seit Anfang des Jahres spielt und im Januar mit nach Frankreich zur Weltmeisterschaft reiste, wurde sein entfachtes Feuer für die Zebras weiter fleißig geschürt - und das von Zweien, die es wissen müssen: "Bei der Nationalmannschaft habe ich gemeinsam mit Niclas Ekberg und Lukas Nilsson gespielt. Und ich muss zugeben, dass ich ein bisschen eifersüchtig auf die beiden war - schließlich durften beide im Club bereits das THW-Trikot tragen."

Die Zeit der Eifersucht und des Träumens ist längst vorbei, denn jetzt hat er sein ganz eigenes schwarz-weißes Trikot mit der Nummer 21 und seinem Namen auf dem Rücken. Hej, Emil, hej!

(Von Rika Finck, aus dem Arena-Magazin "ZEBRA" zum Bundesliga-Heimspiel gegen Lemgo)