THW Kiel gewinnt letztes Heimspiel
Der THW Kiel hat eine starke Saison mit einem Sieg abgeschlossen: Im finalen Spiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf gewannen die "Zebras" am Sonntagnachmittag mit 30:26 (15:13) und bescherten ihrem scheidenden Trainer Alfred Gislason einen erfolgreichen Abschied aus der DKB Handball-Bundesliga. Mit 62:6 Punkten sicherten sich die Kieler in der "stärksten Liga der Welt" die beste Vize-Meisterschaft aller Zeiten - hinter der SG Flensburg-Handewitt, der mit einem 27:24 Erfolg beim Bergischen HC die erste Titelverteidigung ihrer Geschichte gelang.
Ehrungen schon vor dem Anpfiff
Der Rahmen für diesen letzten Spieltag in Kiel hätte schöner nicht sein können: Die Sparkassen-Arena seit Wochen ausverkauft, die Fans angesichts des Gewinns von DHB-Pokal und EHF-Cup in Feierlaune, und schon vor dem Anpfiff gab es noch mehr Grund zur Freude: HBL-Präsidiumsmitglied Klaus Elwardt zeichnete Niklas Landin als "Torhüter der Saison" und Alfred Gislason als "Trainer der Saison" aus. Der Isländer wurde von den 10285 frenetisch gefeiert und bedankte sich seinerseits mit viel Applaus für die Fans.
Knappe Pausenführung
Steffen Weinhold war mit sieben Treffern bester Torschütze.
Das Spiel gegann zunächst holprig aus Kieler Sicht. Die Gäste führten mit 4:2, ehe der Kapitän das Zepter in die Hand nahm: Domagoj Duvnjak zeigte sich einmal mehr als echter Anführer, traf per Doppelpack zum Ausgleich, legte wenig später das 6:5 nach und glänzte auch als Anspieler. Trotzdem blieb es eine umkämpfte Partie, bis TSV-Trainer Carlos Ortega auf den siebten Feldspieler setzte: Aus einem 10:11-Rückstand machte die aufmerksame Kieler Abwehr verbunden mit treffsicheren Würfen in den verwaisten Kasten ein 15:11 (28.), nahm aber nur eine 15:13-Führung mit in die Pause.
Vizemeister-Party startete mit dem Schlusspfiff
Domagoj Duvnjak machte erneut ein starkes Spiel
Auch nach dem Wechsel blieb es eng: Aus einem 14:19-Rückstand machten die Hannoveraner ein 19:20 (40.), Gislason beorderte Andreas Wolff zwischen die Pfosten. Und der machte in seinem letzten Spiel für den THW Kiel gleich wieder ernst, hielt einen Siebenmeter von Torge Johannsen, was die Fans von den Sitzen riss. Die Zebras mühten sich nun, hatten aber in Ekberg und dem überragenden Steffen Weinhold sichere Bänke. So hielt der Drei-Tore-Vorsprung, und als Patrick Wiencek mit einem fantatischen Rückhand-Tor das 30:26 markiert hatte und Wolff noch einmal von der Siebenmeter-Linie unbezwingbar war, startete die Vizemeister-Party in der Sparkassen-Arena.
Gislason sichtlich bewegt
Auch Marko Vujin wurde geehrt: Der Linkshänder fehlte bei der Verabschiedung aus gesundheitlichen Gründen.
Nach dem Schlusspfiff wurde es emotional: Andreas Wolff und Sebastian Firnhaber wurden auf großer Bühne verabschiedet, beide wurden bei ihrem letzten Auftritt als Zebra in der Sparkassen-Arena lautstark gefeiert. Wolff bedankte sich bei den Kieler Fans, dass sie ihm den "Traum, in dieser geilen Halle spielen zu dürfen" ermöglicht hätten. Und auch Firnhaber war glücklich über seine Erfahrungen an der Förde: "Es gibt keine geilere Halle als diese." Gänsehaut gab es kurz darauf: Zum ersten Mal in elf Jahren THW Kiel wandte sich THW-Trainer Alfred Gislaslon per Mikrofon direkt an die Fans. "Es war mir eine Ehre", sagt der sichtlich bewegte Isländer, bevor Kapitän Domagoj Duvnjak traditionell die letzten Worte der Saison sprach und die Fans auf den Rathausplatz einlud: "Es war eine geile Saison - danke für eure Unterstützung: Wir sind Kiel - nur mit Euch!"
Statistik: DKB Handball-Bundesliga, 34. Spieltag, 09.06.19: THW Kiel - TSV Hannover-Burgdorf: 30:26 (15:13)
THW Kiel: N. Landin (1.-40., 4 Paraden), Wolff (40.-60., 8/2 Paraden); Duvnjak (6), Reinkind (n.e.), M. Landin (1), Firnhaber, Weinhold (7), Wiencek (3), Ekberg (7/5), Rahmel (n.e.), Dahmke (1), Zarabec (2), Bilyk (1), Pekeler (1), Nilsson (1); Trainer: Gislason
TSV Hannover-Burgdorf: Ziemer (1 Siebenmeter, keine Parade), Lesjak (1.-60., 13/1 Paraden); Johannsen (1), Cehte (2), Mavers (1, Thiele (1), Häfner (3), Böhm (4), Ugalde (1), Srsen, Olsen (3), Brozovic (5), Feise, Kastening (4), Büchner (1); Trainer: Ortega
Schiedsrichter: Nils Blümel / Jörg Loppaschewski
Strafzeiten: THW: 2 (Pekeler (15.), Zarabec (39.)) / TSV: 0
Siebenmeter: THW: 6/5 (Lesjak hält Ekberg (7.)) / TSV: 2/0 (Wolff hält Johannsen (42.) und Mävers (60.))
Spielfilm: 0:1, 1:1, 1:3 (6.), 2:4 (9.), 4:4, 6:5 (12.), 8:7, 8:9 (19.), 10:11 (22.), 15:11 (28.), 15:13;
16:14 (32.), 19:14 (35.), 19:16, 20:17 (37.), 20:19 (40.), 22:19 (43.), 24:21 (48.), 26:23, 28:24 (57.), 30:26.
Zuschauer: 10.285 (ausverkauft) (Sparkassen-Arena, Kiel)