Kracher-Start in die EHF European League: THW Kiel am Dienstag zu Gast bei Montpellier HB

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Kracher-Start in die EHF European League: THW Kiel am Dienstag zu Gast bei Montpellier HB

Die Europapokal-Saison des THW Kiel startet gleich mit einem echten Kracher: Am Dienstag geht es für die Zebras gleich zum Auftakt bei Montpellier HB nicht nur um zwei wichtige Punkte im Kampf um die Hauptrunden-Qualifikation, sondern auch um Revanche für das bittere Halbfinal-Aus in der vergangenen Saison. Die Auswärts-Partie beim bisher verlustpunktfreien französischen Spitzenteam wird um 18:45 Uhr in der "Sud de France"-Arena angepfiffen, Dyn  und DAZN übertragen live.

Längste Tour gleich zum Auftakt

Ein Handballspieler des THW Kiel in einem schwarz-weiß gestreiften Trikot mit der Nummer 93 ballt während eines Spiels jubelnd die Faust, während ein anderer Spieler teilweise zu sehen ist - und fängt damit die Spannung der EHF European League Handball Saison 2025/2026 ein.

Trifft jetzt für den THW: Veron Nacinovic

Die hoffentlich lange Europapokal-Reise mit dem Traum-Ziel EHF Finals in Hamburg beginnt für den THW Kiel am 14. Oktober mit der längsten Tour der Gruppenphase: Exakt eine Woche vor dem ersten Europa-Heimspiel gegen den polnischen Vertreter Ostrovia Ostrów Wielkopolski (jetzt Tickets sichern!) geht es für die Kieler am Dienstag in die knapp 1400 Kilometer von Kiel entfernte südfranzösische Stadt Montpellier. Eine anspruchsvolle Auswärtsfahrt gleich zum Auftakt - und das nicht nur wegen der vielen Kilometer, die die Zebras am Montag zurücklegen werden. Denn auch sportlich hat es das erste Spiel in der EHF European League der neuen Saison gleich in sich, ist die Partie doch richtungsweisend: Denn nur die beiden erstplatzierten Mannschaften jeder Gruppe qualifizieren sich für die Hauptrunde, in der aller Voraussicht nach der Titelverteidiger aus Flensburg wartet, und nehmen in diese die Punkte gegen das ebenfalls qualifizierte Team aus der Vorrunde mit.

"Anspruchsvollste Gegner, der möglich gewesen wäre"

Ein niedergeschlagener Handballspieler in Weiß bedeckt seinen Kopf mit seinem Trikot, während eine Gruppe von Spielern in Lila im Hintergrund auf einem Spielfeld feiert.

Im Mai verließen die Kieler enttäuscht das Feld

Es geht also am Dienstag um viel. Montpellier HB gegen THW Kiel - das Halbfinal-Duell der vergangenen Saison, in dem die Zebras unglücklich durch ein Tor in letzter Sekunde mit einem Treffer verloren, ist jetzt bereits der Kracher der Gruppenphase. Die Partie gegen den französischen Topclub verspricht einmal mehr Spannung und Dramatik, wurde doch auch das Viertelfinal-Duell in der Königsklasse ein Jahr zuvor durch die "magische Nacht von Kiel" nur mit einem Treffer Differenz entschieden. "Die Duelle mit Montpellier entwickeln sich langsam zu einem echten Klassiker im europäischen Wettbewerb", sagt THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi mit Blick auf die Bilanz (jetzt im THW-Archiv nachschlagen) und ergänzt: "Das ist mit Sicherheit der attraktivste und anspruchsvollste Gegner für uns, der möglich gewesen wäre."

Montpellier mit verändertem Gesicht

Ein männlicher Handballspieler, der ein schwarz-rotes Trikot mit der Nummer 13 trägt, bereitet sich während eines Spiels auf den Wurf vor, während im Hintergrund eine unscharfe Menschenmenge zu sehen ist.

Ex-Kieler bei MHB: Rogerio Moraes

Ein besonderes Spiel wird die Partie sicherlich für Veron Nacinovic, führt ihn der erste EHF European League-Einsatz im THW-Trikot doch an seine alte Wirkungsstätte. "Ich freue mich darauf, die Stadt, viele Bekannte und Freunde wiederzusehen", sagt der 25-jährige Kroate, der vor seinem Wechsel nach Kiel vier Jahre lang für MHB aufelaufen war. Allerdings wird Nacinovic mit dem neuformierten THW Kiel auch bei den Franzosen viele neue Gesichter sehen. Denn nicht nur der Kreisläufer verließ den französischen Topclub, der deshalb auf einigen Positionen neu aufgestellt gegen den THW Kiel antreten wird. Mit Ahmed Hesham (One Veszprem, Siegtorschütze im letztjährigen Halbfinale), Sindre Aho (nach Hannover), Super-Talent Djordje Cikusa, der nach einjähriger Ausleihe zum FC Barcelona zurückkehrte, Mittelmann Stas Skube (zurück nach Slowenien) und Defensivspezialist Karl Konan (Paris Saint-Germain) gingen gleich fünf Rückraum-Spieler. Auf Außen verlor Montpellier den Schweden Sebastian Karlsson, der achtmal im Halbfinale gegen den THW Kiel traf, an Paris Saint-Germain und Yannis Lenne an One Veszprem.

Prominente Verstärkungen für französisches Top-Team

Ein Handballspieler in einem blau-roten Trikot mit der Nummer 19 befindet sich mitten im Wurf und zielt auf das Tor, während der Torwart in einem hellgrünen Trikot versucht, den Schuss zu parieren. Die Zuschauer sind im Hintergrund unscharf zu erkennen.

Kam aus Paris: David Balaguer

Auf der anderen verstärkte sich der einzige französische Champions-League-Sieger (2003 und 2018) und bisher ungeschlagene Topclub der französischen Liga aber auch prominent. Als Ersatz für Nacinovic holte man den ehemaligen Kieler Rogerio Moraes von der MT Melsungen. Für die Außenpositionen wurde man in Paris fündig: Sowohl Linksaußen Leo Patin als auch der spanische Weltklasse-Rechtsaußen David Balaguer kamen von PSG. Rechtsaußen Benjamin Richert, in der vergangenen Saison Top-Torschütze der französischen Liga, wechselte aus Chambery nach Montpellier. Im linken Rückraum und in der Abwehr steht mit Zvonimir Srna von RK Zagreb nun ein 2,02 Meter großer kroatischer Nationalspieler, der Spanier Agustin Casado von One Veszprem wirbelt auf der Mitte. Last but not least in einer langen Liste starker Neuzugänge ist ein Schwede: Von Aalborg Handbold lotsten die Franzosen Rückraum-Linkshänder Jack Thurin ans Mittelmeer.

MHB hat ersten Titel in der Tasche

Zwei männliche Handballspieler sind auf einem Hallenplatz in Aktion; der eine in einem rot-weißen Trikot mit dem Ball, der andere in einem blauen Trikot bei der Verteidigung. Beide wirken konzentriert und intensiv.

Kroatischer Nationalspieler: Zvonimir Srna

So stellte sich Trainer Erick Mathé, der in Jahr eins nach Legende Patrice Canayer mit dem Pokalsieg den ersten MHB-Titel nach neun Jahren holte und damit eine neue Ära einläutete, erneut eine bärenstarke Mannschaft zusammen. Auch diese ist hungrig auf Erfolg, wie Montpellier bereits unter Beweis stellte. Denn einen Titel feierte der franzöische Rekordmeister in dieser Spielzeit schon: Mit einem Sieg gegen Meister Paris Saint-Germain holte man sich die mit dem deutschen Supercup vergleichbare Champions Trophy. In der Liga blieb die Star-Truppe aus dem Süden Frankreichs um die Torhüter Remi Desbonnet und Charles Bolzinger, Brasiliens Top-Spieler Bryan Monte, die Mittelmänner Kylian Villeminot und Diego Simonet sowie Olympiasieger Valentin Porte, Kapitän des Teams, bisher verlustpunktfrei.

Infos zur Partie

Das Auftaktspiel der Europapokal-Saison wird am Dienstag, 14. Oktober,  um 18:45 Uhr in der großen, bis zu 9.000 Zuschauern Platz bietenden "Sud de France"-Arena angepfiffen und - wie alle anderen Partien mit deutscher Beteiligung auch - live bei  Dyn  und DAZN zu sehen sein. Rund um die Partie gegen den THW Kiel plant MHB eine große Show, um noch mehr Fans in die moderne Arena zu loken: Im Anschluss an den Europapokal-Kracher ist deshalb ein Konzert mit dem in Frankreich sehr bekannten Sänger Kendji Girac geplant. Doch zuvor geht um ganz wichtige Punkte im Kampf um die Hauptrunden-Qualifikation: Schiedsrichter der Begegnung sind die beiden Ungarn Peter Horvath und Balazs Marton, für die EHF reist der Delegierte Stephan Vitzthum aus der Schweiz nach Südfrankreich. Der internationale Wettbewerb startet sofort richtig durch: Weiter geht's in Montpellier, Kiel!