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ZEBRA: Das Wunder von Köln blieb aus

Champions League

ZEBRA: Das Wunder von Köln blieb aus

Im Sport werden Erfolge meist in Titeln gemessen. Nach dieser Skala wäre das Abschneiden des THW Kiel in Köln mit dem vierten Rang kein Erfolg. Doch auch wenn die "Zebras" keinen Pokal vom Rhein an die Förde gebracht haben: Ein Misserfolg war die Champions-League-Saison trotz allem nicht. Ganz im Gegenteil. Der THW Kiel kämpfte beim "VELUX EHF Final4" in Köln leidenschaftlich um die Krone des europäischen Vereinshandballs - am Ende fehlte die Kraft. Mit Stolz und erhobenem Haupt können die "Zebras" trotzdem auf die Champions-League-Saison zurückblicken!

Fans feiern trotzdem

Gegen die Ungarn von MVM Veszprem hielten die Kieler im Halbfinale stark dagegen und gaben sich erst in der Verlängerung mit 28:31 geschlagen. Im Spiel um Platz drei gegen das französische Team von Paris St.-Germain brauchten Domagoj Duvnjak und Co. zwar ein paar Minuten, um ihre Köpfe wieder nach oben zu bekommen, doch auch hier bekamen die über 19.000 Handball-Fans in der "Lanxess-Arena" einen tollen Kampf des einzigen deutschen Endrunden-Teilnehmers geboten. Auch dieser wurde leider nicht mit einem Sieg belohnt, dafür aber mit dem Applaus der Zuschauer, besonders von den tausenden THW-Fans, die sich im weiten Rund tummelten, der den Schmerz der 27:29-Niederlage etwas lindern sollte.

Kraft fehlte

Die "Zebras" haben zwar die letzten beiden Spiele der laufenden Champions-League-Saison verloren, mit ein wenig Abstand betrachtet ist der vierte Platz allerdings ein großer Erfolg. Denn was waren das für tolle Vorrundenspiele, die die vom Verletzungspech gebeutelten Kieler in dieser Saison gespielt haben. Oder das Viertelfinal-Sahnestück gegen den FC Barcelona! In Köln war das Glück nicht auf Seiten der "Zebras", aber das, was bleibt, sind Momente wie die schwarz-weißen Fan-Karawanen, die sich in und außerhalb der Arena tummelten. Das sind Momente wie der mit Dominik Klein der nach dem verlorenen Spiel um Platz drei Trost bei seinem Sohn Collin suchte und eine tränenreiche Abschiedsrunde durch die Halle drehte, um sich für die Unterstützung zu bedanken. Der Kampfgeist hat gestimmt, das letzte Quäntchen Glück gefehlt - und auch die Kraft. So mussten die verletzen "Zebras" Rene Toft Hansen, Steffen Weinhold und Blazenko Lackovic von den Rängen aus verfolgen, wie ihre Teamkollegen den ganz großen Wurf knapp verpassten.

Event der Superlative

Das Final4-Wochenende war wieder einmal vollgepackt mit spannenden Spielen, fantastischen Fans und einem Rahmenprogramm, das die zwei Tage zu einem Event der Spitzenklasse werden ließ. So trat unter anderem der letztjährige ESC-Gewinner Måns Zelmerlöw aus Schweden am Finaltag auf. Für die Krone hat es beim THW Kiel in diesem Jahr nicht gereicht, aber Mannschaft und Fans der Schwarz-Weißen haben auch in Köln eindrucksvoll gezeigt, dass sie gemeinsam zur "Creme de la creme" des europäische Spitzenhandballs gehören. Mit oder ohne Pokal im Gepäck. (Aus dem Arena-Magazin "ZEBRA" zum letzten Bundesliga-Heimspiel gegen Stuttgart)