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THW erarbeitet sich Drei-Tore-Polster gegen Zaporozhye

Champions League

THW erarbeitet sich Drei-Tore-Polster gegen Zaporozhye

CL, Achtelfinale, Hinspiel: 20.03.2014, Do., 19.15: HC Motor Zaporozhye - THW Kiel: 28:31 (14:16)

Update #2: KN-Artikel und Stimmen ergänzt

Der THW Kiel hat sich eine gute Ausgangsposition für das Erreichen des Viertelfinals in der "VELUX EHF Champions League" erarbeitet. Am Donnerstagabend gewannen die "Zebras" ihr Achtelfinal-Hinspiel im ungarischen Györ gegen den ukrainischen Titelträger HC Motor Zaporozhye mit 31:28 (16:14). Beste Torschützen beim deutschen Rekordmeister waren Filip Jicha und Marko Vujin mit jeweils sieben Treffern. Andreas Palicka avancierte mit insgesamt 15 Paraden zu einem starken Rückhalt.Das Achtelfinal-Rückspiel wird am Sonntag, den 30. März in der Kieler Sparkassen-Arena angepfiffen. Im Vorverkauf sind noch Tickets in allen Kategorien zu Preisen zwischen 13 Euro und 47 Euro erhältlich.

Ohne Sjöstrand in Györ

Alfred Gislason musste in der mit 1.900 Zuschauern gut gefüllten Sporthalle der Istvan-Szechenyi-Universität in Györ auf Torhüter Johan Sjöstrand verzichten. Der Schwede hatte die Reise nach Ungarn aufgrund einer im Ligaspiel gegen Magdeburg zugezogenen Gehirnerschütterung erst gar nicht mit angetreten. Für ihn reiste aber Moritz Krieter aus der zweiten Mannschaft des THW mit, zum Einsatz kommen sollte er letztlich aber nicht. So waren die "Gastgeber" aus Zaporozhye zumindest zahlenmäßig überlegen: Standen beim THW Kiel nur 13 Akteure auf dem Spielberichtsbogen, konnte Trainer Sergey Bebeshko auf die maximale Zahl von 16 Spielern zurückgreifen.

Fünf Minuten bis zum ersten Kieler Tor

In der Anfangsphase taten sich die "Zebras" gegen den ukrainischen Meister sehr schwer. Filip Jicha unterlief im ersten Angriff ein Fehlpass, ein gedachter Gegenstoß-Pass von Palicka auf Gudjon Valur Sigurdsson war zwei Meter zu weit, zudem scheiterten Aron Palmarsson, Jicha und Marko Vujin mit ihren ersten Wurfversuchen. So ging Zaporozhye durch Spielmacher Aflitulin, Shooter Ostroushko und einen Konter von Linksaußen Skopintsev mit 3:0 in Führung, ehe Aron Palmarsson nach beinahe fünf Minuten endlich das erste Tor für Schwarz-weiß markierte.

THW findet in die Partie

Und nach dem 4:1 durch einen Skopintsev-Strafwurf arrangierten sich die Kieler mehr und mehr mit der Spielweise der "Falken". Da Palicka zweimal gegen Zaporozhyes insgesamt blassen Saison-Toptorschützen Onufryienko zur Stelle war, sorgten erneut Palmarsson, Vujin per Hüftwurf und Patrick Wiencek vom Kreis nach zehn Minuten für den 4:4-Ausgleich. Mittlerweile kamen die "Zebras" mit der offensiven Abwehr Zaporozhyes mit dem vorgezogenen Skopintsev immer besser klar, und nachdem Wael Jallouz einen krachenden Sprungwurf in den Winkel nagelte und Sigurdsson per Gegenstoß erfolgreich war, ging der THW beim 6:5 (12.) sogar erstmals in Führung.

Kleine Pausenführung

Indes: Esblieb zunächst eine ausgeglichene Partie. Auch, weil Zaporozhye ein bisschen mehr Glück auf seiner Seite hatte und Abpraller und geblockte Würfe immer wieder in den Händen der Ukrainer landeten. Aber auch, weil die Kieler einige gute Chancen ausließen und besonders in Überzahlsituationen einige Unkonzentriertheiten offenbarten. So konnte der THW nach Vujins Treffer zum 12:11 kein Kapital aus einer Zeitstrafe gegen Evdokimov schlagen. Als die "Falken" wieder auffüllen durften, lagen sie durch einen Durchbruch des starken Aflitulin und dem Nachsetzen Shevelevs sogar ihrerseits wieder in Führung. Dennoch konnte sich der THW in den Schlussminuten der ersten Halbzeit doch noch ein kleines Polster erkämpfen: Vujin, Jicha und ein toller Sigurdsson-Heber brachten die Kieler mit 15:13 in Front, und nach einem Sprungwurf Jichas wurden die Seiten mit einer 16:14-Führung für den deutschen Rekordmeister gewechselt.

THW kann sich nicht absetzen

Auch im zweiten Durchgang blieb es ein zähes Ringen, bei dem die "Zebras" zwar nicht mehr in Rückstand gerieten, aber sich auch nicht von ihrem Kontrahenten abzusetzen vermochten. Filip Jicha hatte längst Gefallen an der Partie gefunden und wuchtete den Ball in der Anfangsphase der zweiten 30 Minuten gleich dreimal per Sprungwurf in die Maschen. Die "Falken" aber ließen sich nicht abschütteln und auch von den konsequent gepfiffenen Zeitstrafen gegen sich nicht aus dem Konzept bringen - zumal sich die Kieler in dieser Phase ebenfalls dezimierten und plötzlich in der 41. Spielminute ihrerseits in doppelter Unterzahl agierten. Nur gut, dass Jicha dennoch mit seinem siebten Treffer auf 22:20 für den THW erhöhen konnte.

Burka hält Motor im Spiel

Nachdem Christian Sprenger, der nach seinem Innenbandanriss zu Beginn des zweiten Halbzeit sein Comeback feierte, einen schnellen Kieler Spielzug zum 24:22 nutzte und Christian Zeitz kurz darauf die erste Drei-Tore-Führung für den THW besorgte, schien Motor Zaporozhye ein wenig die Luft auszugehen. Doch in dieser Phase war es der 2,08m-Hüne Sergii Burka, der seine Farben mit zwei Treffern in Folge wieder in die Partie zurück brachte - auch, weil Zeitz für das regelkonforme Klären eines Skopintsev-Gegenstoßes mit einer Zeitstrafe bedacht wurde.

Kiel besitzt den längeren Atem

Nachdem Aflitulin vom Kreis sogar den 25:25-Ausgleich markierte, blieben die "Zebras" allerdings cool: Vujin war postwendend zur Stelle, und nach einem weiteren Onufryienko-Fehlwurf, einer Parade Palickas gegen Burka und einem Steal Sprengers in der Abwehr hatte der THW den alten Drei-Tore-Vorsprung wieder hergestellt. Zaporozhyes Coach Bebeshko nahm seine Auszeit, doch nach Evdokimovs Anschluss erkämpfte Wiencek eine Zeitstrafe gegen Semikov. Diesmal nutzten die Kieler die Überzahl konsequent, Palmarsson vom Kreis und Sprenger mit einem klasse Leger trafen zum 30:26, ehe Sigurdsson gar auf 31:26 erhöhte. Allerdings: Die letzten zwei Minuten dürften Alfred Gislason nicht gefallen haben, gelang den "Falken" nach einem neuerlichen Time-Out durch Treffer von Skopintsev und Evdokimov sowie einem von Stochl gehaltenen Vujin-Siebenmeter noch ein wenig Ergebniskosmetik.

Am Sonntag in Balingen

Dennoch konnten die "Zebras" durch diesen Erfolg das Tor zum Viertelfinale weit aufstoßen. Die Entscheidung fällt dann am 30. März in der Kieler Sparkassen-Arena. Bis dahin aber gilt nun wieder volle Konzentration auf die DKB Handball-Bundesliga, muss der THW doch am Sonntag (15 Uhr, live auf Sport1) beim HBW Balingen-Weilstetten die Tabellenführung vor den lauernden Rhein-Neckar Löwen verteidigen, ehe am nächsten Mittwoch Frisch Auf Göppingen an der Förde gastiert.