Heimspiel zum Auftakt der Wahnsinns-Weihnachtszeit: Mittwoch ist Stuttgart zu Gast

Bundesliga

Heimspiel zum Auftakt der Wahnsinns-Weihnachtszeit: Mittwoch ist Stuttgart zu Gast

Mit dem Heimspiel gegen den TVB Stuttgart startet der THW Kiel am Mittwoch in seine Wahnsinns-Weihnachtszeit mit sechs Spielen in 16 Tagen. Nach dem Klassenerhalt in buchstäblich letzter Sekunde im Vorjahr will der TVB Stuttgart um seinen Routinier Kai Häfner mit neuem Trainer und gleich sieben neuen Spielern die einstelligen Tabellenplätze angreifen, zuletzt war das Team von Neu-Trainer Misha Kaufmann sehr erfolgreich: Vier Spiele in Folge haben die Süddeutschen nicht verloren, die Zebras wollen diese Serie am Mittwochabend ab 19 Uhr gemeinsam mit ihren Fans natürlich beenden und sich zwei wichtige Zähler sichern. Dyn überträgt live, in der THW-FANWELT, bei CITTI und online unter www.thw-tickets.de gibt es noch Eintrittskarten für das Spiel.

Termin-Hatz in den kommenden 16 Tagen

Die Zebras konnten zuletzt nach Wochen voller Spiele im Drei-Tage-Rhythmus und weiten Reisen kurz durchschnaufen: Nach dem spielfreien Wochenende geht es dafür jetzt umso härter in die Vollen. Denn mit dem Nord-Süd-Duell gegen Stuttgart startet der Weihnachts-Wahnsinn in Schwarz-Weiß mit insgesamt sechs Partien in den 16 Tagen bis zum zweiten Weihnachts-Feiertag: Nach dem Heimspiel gegen den TVB geht es nach Lemgo (14.12.), zum Pokal-Viertelfinale nach Berlin (18.12.), zu Hause gegen Hannover (20.12., Tickets), nach Magdeburg (23.12.) und zum Jahresabschluss zu Hause gegen den HC Erlangen (26.12., Tickets). Unter dem Strich macht das rund 2200 Reise-Kilometer im Bus und sechs schwere Spiele. "Das Programm ist brutal, die Aufgabe steht", sagt THW-Trainer Filip Jicha. "Man kann sie nur erfolgreich bewältigen, wenn man ganz langweilig wirklich nur von Spiel zu Spiel denkt und dieses Programm Aufgabe für Aufgabe abarbeitet."

Routinier Kai Häfner blickt positiv auf die Zukunft

Ein männlicher Handballspieler in einem blauen Trikot mit der Nummer 34 bereitet sich während eines Spiels auf den Wurf vor, während die Zuschauer im Hintergrund verschwommen zu sehen sind.

Bester TVB-Torschütze: Kai Häfner

Die Ereignisse der vergangenen Saison haben beim TVB Stuttgart Spuren hinterlassen. "Irgendwann haben wir gemerkt, dass wir ganz tief im Abstiegskampf stecken", erinnerte sich Routinier Kai Häfner vor dem Beginn der Spielzeit an das, was vor der Sommerpause passiert war. "Die letzten zwei Wochen im Speziellen waren nicht ohne. So etwas hatte ich in meinen 18 Karrierejahren zuvor noch nie so extrem erlebt." In der Tat zogen die Süddeutschen erst im letzten Moment ihren Kopf aus der Schlinge. Am vorletzten Spieltag waren die Schwaben auf den Abstiegsplatz 17 gerutscht, es drohte der sportliche Kollaps. Doch mit einem 29:28 am letzten Spieltag gegen den SC DHfK Leipzig gelang doch noch der Klassenerhalt. "Wir können aus diesen Erfahrungen unsere Lehren ziehen und letztlich sogar davon profitieren", blickte Häfner vor dem Saisonstart positiv in die Zukunft des TVB Stuttgart.

Misha Kaufmann steht für den Aufbruch

Ein männlicher Trainer in einem schwarzen Sportdress mit Sponsorenlogos zeigt während eines Spiels nach rechts und steht mit konzentrierter Miene am Spielfeldrand. Der Hintergrund ist unscharf, die Zuschauer sind sichtbar.

Misha Kaufmann kam aus Eisenach

Denn bei den Schwaben hatte man bereits im Winter vor dem Herzschlagfinale die Weichen für ebendiese gestellt. Vom ThSV Eisenach holte man sich Trainer Misha Kaufmann für die neue Saison. Der Schweizer hatte die Thüringer - auch mit außergewöhnlichen taktischen Maßnahmen, wie der extrem offensiven3-3-Deckung und dem vierten Rückraumspieler im Angriff - zurück in die stärkste Liga der Welt geführt und dort in den vergangenen zwei Jahren im Mittelfeld etabliert. Jetzt steht Kaufmann für den Stuttgarter Aufbruch und soll den TVB in einstellige Tabellenregionen führen. "Ich glaube, hier in Stuttgart ist noch viel mehr möglich", sagte er beim Amtsantritt der "Handballwoche", und fügte die Begründung dafür gleich an: "Die Strukturen und das Potenzial beim TVB sind gewaltig. Was noch fehlt, ist der sportliche Erfolg."

TVB verpflichtete Champions-League-Sieger

Ein männlicher Handballspieler in einem blauen Trikot springt, um den Ball zu werfen, während er von drei Spielern in weißen Trikots während eines Spiels in einer überfüllten Halle blockiert wird.

Vom SCM zum TVB: Antonio Serradilla

Um das Ziel des als exzentrisch geltenden Trainers zu erreichen, wurde bei den Stuttgartern auch im Kader viel verändert. Vorbei sind die Zeiten, in den unter Ex-Coach Roi Sanchez Spanisch zur zweiten Amtssprache beim TVB wurde. Mit Jorge Serrano (BM Atletico Valladolid), Bruno Reguart (BM Granollers) und Daniel Fernandez (FC Barcelona) verließen gleich drei Iberer den Club in Richtung Heimat, die spanische Fahne hält jetzt nur noch ein Neuzugang hoch: Vom SC Magdeburg kam Champions-League-Sieger Antonio Serradilla. Der 26-Jährige zeigt beim TVB nicht nur seine bekannten Qualitäten als kompromisslos-harter Abwehrspieler, sondern sorgt verstärkt auch im Angriff für Druck.

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Ein männlicher Handballspieler in einem blauen Trikot wirft den Ball in der Luft, während Spieler in weißen und schwarzen Trikots in einer überfüllten Halle zusehen.

Schlüsselspieler: Simone Mengon

Serradilla teilt sich die halblinke Offensiv-Position mit dem Schweizer 2,04-Meter-Riesen Lenny Rubin und einem weiteren Neuzugang: Aus Eisenach folgte der italienische Nationalspieler Simone Mengon dem Ruf seines Trainers Kaufmann. Mengon, in der vergangenen Saison zweitbester Schütze des ThSV mit 143 Treffern, gilt als Schlüsselspieler des Systems Kaufmann, harmoniert prächtig im Rückraum mit Torben Matzken sowie den Häfner-Brüdern Max und Kai. Auf der Linksaußen-Position steht mit dem Kroaten Ivan Snajder ein weiterer Kaufmann-Schüler aus Eisenacher Zeiten. Gleich zwei Neue bekleiden die Rechtsaußen-Position: Aus Elverum kam der norwegische Nationalspieler Kasper Lien, von Nikola Bilyks Ex-Club Fivers Margareten mit Jakob Nigg die neue Generation in Österreichs Nationalmannschaft.

Torwart-Tausch mit Balingen

Ein männlicher Handballspieler in einem blauen Trikot bereitet sich darauf vor, den Ball zu werfen, während ein Torwart in einem hellblauen Trikot seinen Arm zum Blocken hebt.

Kasper Lien kam aus Elverum

Am Kreis ließ man Lukas Laube nach Kiel ziehen, weil mit Gianfranco Pribetic und Samuel Röthlisberger zwei weitere erfahrene Spieler auf dieser Position beheimatet sind. Neuzugänge Nummer sechs und sieben waren der junge Torhüter Jorick Pol (vom TV Neuhausen) und Daniel Rebmann von Absteiger Bietigheim, die für das nach Bukarest gewechselte Ex-Zebra Samir Bellahcene verpflichtet wurden. Doch Rebmann wird am Mittwoch bereits nicht mehr dabei sein: Er wechselte im Tausch mit Polens Nationaltorhüter Mateusz Kornecki zum HBW Balingen-Weilstetten. Dafür wird Kornecki nach seinem Einsatz im Pokal-Achtelfinale für Balingen sich bereits zum zweiten Mal den Zebras in den Weg stellen.

Stuttgarter verschaffen sich Luft

Mit Anführer Kai Häfner, zweitbester Torschütze der DAIKIN HBL (128 Treffer), wollen die Stuttgarter nach einem schwierigen Beginn der Saison nun durchstarten: Ihr wahres Potenzial zeigte die Mannschaft von Misha Kaufmann dabei nicht nur beim Unentschieden in Flensburg, sondern auch bei den unglücklichen Niederlagen in Lemgo (30:32) und gegen Melsungen (29:31). Mit sieben Punkten aus den letzten vier Spielen, darunter die Erfolge gegen Wetzlar am vergangenen Donnerstag und Leipzig am Sonntag, verschafften sie sich schon einmal Luft nach unten. Nach 14 Spieltagen hatten sie bereits die Hälfte aller Punkte der Vorsaison auf der Habenseite. Der Weg ist eingeschlagen, jetzt wollen die Süddeutschen ihn beharrlich weitergehen.

Kompakt-Infos zum Spiel 

Die Zebras sind also gewarnt vor dem TVB Stuttgart, der in Kiel wie schon in Flensburg komplett ohne Druck auflaufen wird. "Wir müssen auch gegen Stuttgart alles abrufen, was in uns steckt. Wir spielen zu Hause, und das wollen wir dem TVB gemeinsam mit unseren Fans klar machen und die zwei Punkte holen", sagt THW-Kreisläufer Lukas Laube. Die Partie des 16. Spieltags wird um 19 Uhr angepfiffen, die THW-FANWELT hat am Mittwoch von 10 Uhr bis zum Anpfiff geöffnet. Dort kann man letztmals vor Weihnachten einen Scan für eine "Mini me"-Minifigur anfertigen lassen, und dort gibt es genau wie bei CITTI und online unter www.thw-tickets.de noch Eintrittskarten für das Spiel. Schiedsrichter sind Leonard Bona und Malte Frank, Dyn überträgt live. Weiter geht's gegen Stuttgart, Kiel! 

Fotos: TVB / 24passion Tom Weller