Top-Spiel in Kiel: Sonntag empfangen die Zebras die Rhein-Neckar Löwen

Bundesliga

Top-Spiel in Kiel: Sonntag empfangen die Zebras die Rhein-Neckar Löwen

Das Top-Spiel des siebten Spieltags in der DAIKIN Handball-Bundesliga steigt am Sonntag in Kiel: Um 16:30 Uhr empfangen die Zebras, die verlustpunktfrei an der Tabellenspitze der stärksten Liga der Welt stehen, die ebenfalls neuformierten Rhein-Neckar Löwen zu einem packenden Duell. Die Neuauflage des letztjährigen Halbfinal-Krimis im DHB-Pokal verspricht mal mehr viel Tempo und 60 Minuten Hochspannung. "Ich habe als Kind wegen Andy Schmid sehr viele Spiele der Löwen gesehen - auch gegen den THW Kiel", sagt der THW-Schweizer Lukas Laube. "Ich freue mich jetzt riesig darauf, im THW-Trikot gemeinsam mit unseren Fans  gegen sie zu spielen. Eines ist klar: Wir wollen mit und für unsere 'weiße Wand' die Punkte holen!" Dyn überträgt live aus der Wunderino Arena, in der es noch einige wenige freie Plätze gibt. Diese kann man sich unter www.thw-tickets.de oder in der THW-FANWELT sichern, die am verkaufsoffenen Sonntag ab 13:30 Uhr bis zum Anpfiff geöffnet hat.

Laube: "Unsere Fans können ein Riesen-Faktor werden"

Ein männlicher Handballspieler in einem weiß-schwarz gestreiften Trikot mit der Nummer 20 jubelt leidenschaftlich auf dem Spielfeld. Eine Zuschauermenge füllt den Hintergrund.THW Kiel gegen die Rhein-Neckar Löwen. In diesem Duell geht es zur Sache, lieferten sich beide Teams in der Vergangenheit doch eine Reihe packender Partien. So wie im letztjährigen Halbfinale des DHB-Pokals, als die Kieler sich nach einem zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Rückstand schließlich in der Verlängerung denkbar knapp mit 32:31 durchsetzten und damit den Grundstein für den späteren Titelgewinn legten. Doch die Karten werden am Sonntag neu gemischt, sind bei den Zebras doch die Abwehrkanten Patrick Wiencek (Karriereende) und Hendrik Pekeler (Achillessehnenverletzung) nicht dabei. Dafür aber Veron Nacinovic und Lukas Laube. Der Schweizer freut sich auf sein erstes Top-Spiel mit dem THW Kiel in der Wunderino Arena: "Meine Mitspieler haben mir erzählt, dass in diesen Spielen unsere Fans noch lauter, emotionaler und druckvoller als sonst sind. Ich kann es kaum erwarten, das zu erleben. Denn unsere Fans können ein Riesen-Faktor werden, damit wir die starken Löwen besiegen."

Löwen stellen alles auf Null

Auch die Löwen werden am Sonntag nicht mehr die sein, die sich in Köln den Zebras geschlagen geben mussten. Denn zwischen Rhein und Neckar gab es ein großes Stühlerücken: Löwen-Sportchef Uwe Gensheimer, seit 2024 verantwortlich für die Kaderplanung, hat die Mannheimer Mannschaft vor dem Start dieser Spielzeit auf links gedreht. Mit Maik Machulla an der Seitenlinie und acht Neuzugängen haben die Rhein-Neckar Löwen in diesem Sommer alles auf Null gestellt. Das neue Personal und der frische Wind sollen dafür sorgen, dass die Mannheimer nach zwei enttäuschenden Jahren zukünftig in der DAIKIN Handball-Bundesliga wieder angreifen können. Denn die jüngere Vergangenheit war eher nicht das, was man sich beim Deutschen Meister 2016 und 2017 erhofft hatte: Platz zwölf und im vergangenen Jahr Platz neun in der DAIKIN HBL sorgten nicht nur bei den vielen blau-gelben Fans für Enttäuschung.

Machulla übernahm von Hinze

Ein Handballtrainer steht an der Seitenlinie, konzentriert auf das Spiel, und trägt ein schwarzes Hemd mit REWE auf der Vorderseite. Auf der Bank hinter ihm sitzen Teammitglieder in Blau und Gelb, und im Hintergrund schaut eine Menschenmenge zu.

Neuer Löwen-Trainer: Maik Machulla

Also wurden bei den Rhein-Neckar Löwen die Ärmel hochgekrempelt: Maik Machulla, der mit dem Kieler Erzrivalen aus Flensburg zweimal die Deutsche Meisterschaft feierte, übernahm vom insgesamt glücklosen Sebastian Hinze. "Die Löwen sind ein bekannter Name mit einer großen Strahlkraft weit über die Region hinaus. Uwe Gensheimer und ich haben übereinstimmende Vorstellungen vom Handball. Außerdem arbeite ich gern mit jungen Spielern, was hier auch eingefordert wird", hatte Machulla vor dem Saisonstart im Interview mit der "Handballwoche" Gründe für sein Engagement bei den Rhein-Neckar Löwen genannt. Auch für den 48-jährigen gebürtigen Greifswalder ist nach einem schwierigen Auslands-Intermezzo in Aalborg die Arbeit mit der Löwen-Mannschaft ein Neustart in der stärksten Liga der Welt. Einer, auf den Machulla richtig Lust hat: "Ich bin überzeugt davon, dass es viele Trainer in Europa gibt, die meinen Job gerne hätten."

Mannheimer setzten auf unterschiedliche Spielertypen

Ein Handballspieler in einem schwarz-gelben Trikot springt in die Luft, um den Ball zu werfen, während Verteidiger in rot-weißen Trikots versuchen, ihn zu blockieren. Das Publikum schaut von der Tribüne im Hintergrund zu.

Neuzugang aus Veszprem: Lukas Sandell

Und das auch, weil Machulla von Gensheimer quasi eine neue Mannschaft zur Verfügung gestellt bekommen hat. Mit Olle Forsell Schefvert ging der Abwehrchef nach Melsungen, Torwart Mikael Appelgren und Weltklasse-Linkshänder Ivan Martinovic zog es beide zum ungarischen Topclub One Veszprem. Zudem verließen Jon Lindenchrone (nach Skjern) und Gustav Davidsson (nach Hammarby) den Club in Richtung Dänemark beziehungsweise Schweden, während Arnor Snaer Oskarsson sich Kolstad in Norwegen anschloss. Mit Juri Knorr, der nach Aalborg wechselte, verließ zudem der Dreh- und Angelpunkt des Löwen-Spiels die Mannheimer. Knorr war aber eben auch der Spieler, von dessen persönlicher Leistung oftmals auch die Ergebnisse der Mannschaft abhingen. "Im modernen Handball gibt es den klassischen Spielmacher, der alles steuert, nicht mehr“, ist Machulla überzeugt. Und so setzte man bei den Rhein-Neckar Löwen bei der Suche nach Nachfolgern für die Abgänge auf unterschiedliche Spielertypen, die die Mannheimer um die gebliebenen deutschen Nationalspieler Patrick Groetzki, David Späth, Sebastian Heymann und Jannik Kohlbacher unausrechenbarer und stärker machen sollen.

Zwei Königstransfers 

Ein Handballspieler in einem marineblauen und gelben Trikot springt in der Luft und bereitet sich auf den Wurf vor, während zwei Gegner in Rot und Blau versuchen, ihn während eines Spiels zu blockieren. Im Hintergrund ist eine unscharfe Menschenmenge zu sehen.

Wechselte aus Paris zu den Löwen: Dani Baijens

Fündig wurde man unter anderem in der EHF Champions League: Gleich vier Spieler verpflichteten die Löwen aus der europäischen Königsklasse. Von Paris Saint-Germain kam mit dem niederländischen Nationalspieler Dani Baijens ein Rückraumspieler, den Machulla einst nach Flensburg holte und der die stärkste Liga der Welt auch aus seiner Zeit beim TVB Lemgo und HSV Hamburg aus dem Effeff kennt. Er teilt sich den inoffiziellen Titel des "Königstransfers2 mit Lukas Sandell: Der schwedische Linkshänder kam im Doppelpack mit dem ehemaligen SCM-Torhüter Mike Jensen von One Veszprem und glänzt nicht nur mit seinem Eins-gegen-Eins, sondern auch als Torschütze und Vorlagengeber. Den nächsten Entwicklungsschritt seiner Karriere will indes Haukur Thrastarson machen: Der 24 Jahre alte Spielmacher gilt als die größte Zukunfts-Hoffnung des isländischen Handballs. Mit 19 war er bereits nach Kielce gewechselt, in der vergangenen Saison spielte er mit Dinamo Bukarest in der Königsklasse.

Thrastarson spielbestimmender Neuzugang

Ein männlicher Handballspieler in einem schwarz-gelben Trikot bereitet sich darauf vor, den Ball zu werfen, während er von einem Gegner in Rot verteidigt wird, mit einer überfüllten Arena im Hintergrund.

Islands Supertalent: Haukur Thrastarson

Bereits jetzt gehört Thrastarson zu den spielbestimmenden Akteuren bei den Löwen, glänzte bereits mit 20 Toren und 29 Tor-Vorlagen. Sein Positionskollege ist genauso jung wie Thrastarson: Der 24-jährige Däne Mathias Larson kam vom norwegischen Topclub Elverum Handball. Aus Dänemark, von Sven Ehrigs Club TTH Holstebro, wechselte der schwedische Rückraum-Linkshänder Edwin Aspenbäck zu den Mannheimern, die sich auch am Kreis verstärkten: Der erst 20-jährige Kreisläufer Gino Steenaerts setzt die lange Schweizer Tradition bei den Rhein-Neckar Löwen fort. Die Rhein-Neckar Löwen haben alles auf Null gestellt - und bereits erste Erfolge gefeiert. Gleich am ersten Spieltag gewannen sie bei der MT Melsungen und beendeten damit die 15-monatige Siegesserie der Hessen in eigener Halle. Jetzt liegen die Mannheimer in Lauerstellung und wollen sich am Sonntag für die Halbfinal-Niederlage im letztjährigen DHB-Pokal-Halbfinale revanchieren.

Hinweise rund um das Spiel 

Spannung dürfte also vorprogammiert sein im 43. Bundesliga-Duell beider Teams (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv). Dieses wird um 16:30 Uhr in der Wunderino Arena von Christian und Fabian vom Dorff angepfiffen, Dyn ist live dabei. Die THW-FANWELT öffnet am Sonntag um 13:30 Uhr. Dort gibt es ab sofort nicht nur das gestreifte Kindertrikot der Zebras, sondern auch die letzten Tickets für das Spiel. Diese können rund um die Uhr auch online unter www.thw-tickets.de und im offiziellen Zweitmarkt von Fans für Fans gekauft werden. Wichtiger Hinweis für auswärtige Heimspiel-Besucher: Da am Sonntag die Geschäfte in der Innenstadt anlässlich des Bauern- und Regionalmarktes geöffnet haben und zudem der Jahrmarkt auf dem Wilhelmplatz stattfindet, ist mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen und längerer Parkplatzsuche zu rechnen. Das Parkhaus am ZOB ist nach Fertigstellung der Baustelle Stresemannplatz wieder auf normalem Weg erreichbar, das Parkhaus "Arena Parken" indes nicht für die Öffentlichkeit geöffnet. Bei der Parkplatzsuche helfen können die Live-Daten der Landeshauptstadt Kiel. Weiter geht's am Sonntag - WIR gegen die Löwen, Kiel!
Fotos: HSVH/Thorge Huter