
Endlich wieder ein Heimspiel: Donnerstag geht's gegen GWD Minden um wichtige Punkte
Nach zuletzt zwei schweren Auswärtsspielen ist der THW Kiel endlich wieder zu Hause: Am Donnerstag empfangen die Zebras den Aufsteiger GWD Minden zum Traditionsduell in der Wunderino Arena. Anpfiff zum 73. Aufeinandertreffen beider Clubs ist um 19 Uhr. Das Spiel wird live bei Dyn gezeigt, richtige Handball-Atmosphäre kommt allerdings nur direkt in der Halle auf: Unter www.thw-tickets.de, bei CITTI und in der THW-FANWELT gibt es noch Eintrittskarten. Die THW-FANWELT direkt an der Arena hat am Mittwoch durchgehend von 10 Uhr bis zum Anpfiff geöffnet. Einer, der beim Sprung an die Tabellenspitze in Leipzig großen Anteil hatte, freut sich besonders auf die Partie: Lukas Laube. "Donnerstag als Tabellenführer in das Heimspiel gegen Minden zu gehen, wird uns einen Schub geben“, blickt der Schweizer voraus auf die 60 Minuten gegen den ostwestfälischen Traditionsclub, "zu Hause zu spielen, ist immer wunderschön. Aber das mit Platz eins im Rücken angehen zu können, ist fantastisch."
Riesen-Vorfreude bei den Zebras auf das Heimspiel

Trainer Filip Jicha und die Zebras arbeiten hart für den Erfolg
Die Freude bei den Zebras nach dem souveränen wie zum Teil begeisternd herausgespielten 41:34-Erfolg in Leipzig war beinahe greifbar. Denn nicht nur das Ergebnis stimmte, auch die Art und Weise, wie der THW Kiel sich in der Messestadt präsentierte. Das höllische Tempo, die mannschaftliche Geschlossenheit und das taktisch variantenreiche Offensiv-Spiel der Zebras sorgen für Begeisterung nicht nur unter den THW-Fans. "Wir funktionieren als Mannschaft auch in Phasen, in denen es eng wird", sagte Kapitän Domagoj Duvnjak, der aber auch weiß, woher die neuformierte Zebraherde kommt: "Das macht Hoffnung. Aber nichts ist gewonnen, wir müssen uns weiterentwickeln und in jedem Spiel unser Bestes geben." Das haben sich die Kieler auch für den Donnerstag vorgenommen, der besonders sein wird: Denn erstmals seit dem 3. September 2023 geht der THW Kiel wieder als Tabellenführer der stärksten Liga der Welt in ein Heimspiel. Eine schöne Momentaufnahme, die die Vorfreude auf das Heimspiel noch größer werden lässt: "Es ist für mich das erste Mal überhaupt, dass ich mal mit meinem Team ganz oben stehe", erklärt Lukas Zerbe das Besondere. "Wir wollen jetzt versuchen, solange es geht da oben zu bleiben."
Traditionsduell in der stärksten Liga der Welt

Zurück im Oberhaus: Tom Bergner und GWD Minden
Mit GWD Minden gastiert am Donnerstag einer der traditionsreichsten deutschen Handballclubs wieder in der Wunderino Arena. Vor 63 Jahren trafen der THW Kiel und Grün-Weiß Dankersen (GWD) in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft erstmals aufeinander. Damals gewannen die Zebras 8:4 und ebneten mit dem Erfolg in der damaligen Ostseehalle den Weg zur zweiten deutschen Hallenmeisterschaft. Es war die erste von bisher 73 Liga-Partien gegeneinander (mehr Infos zur Historie in der Gegnerstatistik im THW-Archiv), nach zwei Jahren Zwangs-Pause fordert Grün-Weiß nun wieder Schwarz-Weiß heraus. Denn am 11. Juni 2023 war Minden das Tal der Handball-Tränen, fast auf den Tag genau zwei Jahre nach dem Abstieg aus der DAIKIN HBL wurden bei GWD im Juni 2025 wieder Freudentränen vergossen. Mit der Rückkehr in die stärkste Liga der Welt begann für das Team um Geschäftsführer Nils Torbrügge und Trainer Aaron Ziercke ein arbeitsreicher Sommer, um den Traditionsverein fit für den Klassenerhalt zu machen.
Minden spielt Heimpartien immer noch auswärts

Aufstiegs-Trainer: Aaron Ziercke
Erreicht werden soll das Ziel mit einer Mannschaft, die in schweren Zweitliga-Jahren ganz eng zusammengewachsen ist. Die ganz Minden mit dem 31:30-Last-Minute-Erfolg beim TuS Ferndorf am letzten Spieltag der zweiten Liga in einen Freuden-Taumel versetzte. Und die noch immer jedes Heimspiel auswärts in der Halle des Erzrivalen in Lübbecke bestreiten muss, da die altehrwürdige Kampa-Halle seit mittlerweile fünf Jahren ein Dauer-Sanierungsfall ist. Eigentlich hatten die Mindener gehofft, nach der Rückkehr in die stärkste Liga der Welt auch die Rückkehr in die eigene Halle feiern zu können. Doch kurz vor dem erhofften Rück-Umzug kam Anfang Juli durch den Vermieter, den Kreis Minden-Lübbecke, die Vollbremsung: "Mit einer Fertigstellung ist frühestens Anfang Dezember 2025 zu rechnen." Eine Katastrophe, wie Torbrügge befand: "Wir sind fassungslos. Dass nun, so kurz vor dem ursprünglich genannten Übergabetermin im September, solch eine gravierende Verzögerung bekanntgegeben wird, ist für uns nicht nachvollziehbar."
GWD durch sechs Neuzugänge punktuell verstärkt

Leistungsträger: Malte Donker
Während die Heimhalle also weiterhin eine Baustelle ist, hat Torbrügge eine kurzfristige im Kader bereits geschlossen: In der Vorbereitung hatte sich der dänische Neuzugang Daniel Astrup Pedersen, der vom OV Helsingborg HK aus Schweden kam, die Bizepssehne am Ellenbogen abgerissen. Die dadurch entstandene Lücke im Defensiv-Verbund wurde nun mit 2,05-Meter-Mann Azat Valiullin, zuletzt in Diensten des HSV Hamburg, geschlossen: GWD Minden verpflichtete den Spieler bis zum Jahresende. "Er bringt eine Menge Erfahrung mit, von der wir profitieren können", freute sich GWD-Coach Aaron Ziercke über den Transfer. Valiullin ist einer von jetzt sechs Neuen im Team der Ostwestfalen, die die Aufstiegsmannschaft punktuell verstärkten. Im Tor vertraut man neben Malte Semisch nun auf die Dienste von Tibor Ivanisevic, der aus Göppingen an die Weser wechselte. Im linken Rückraum wirbelt der Däne Morten Hempel Jensen (kam aus Skanderborg), auf Rechtsaußen der tschechische Nationalspieler Jacub Sterba.
Königstransfer aus Österreich

Erfolgreicher Torschütze: Karolis Antanavicius
Königstransfer der Mindener ist aber der litauische Nationalspieler Karolis Antanavicius: Der Halblinke kam von Alpla HC Hard aus Österreich und zeigte von Beginn an, dass er eine Bereicherung für das Mindener Spiel ist: Mit 25 Treffern ist der 27-Jährige bisher zweitbester GWD-Torschütze und bildet mit dem torhungrigsten Mindener, gleichzeitig Top-Assist-Geber, Ian Weber (26 Tore und elf Vorlagen), den Positionskollegen Jensen und Alexander Weck sowie den Linkshändern Malte Donker und Philipp Vorlicek einen bärenstarken Rückraum. "Wir haben Spieler geholt, die Erfahrung mitbringen, mit Druck umgehen können und gleichzeitig noch Entwicklungspotenzial haben", hatte Torbrügge vor der Saison erklärt, und ist überzeugt: "Die Mannschaft ist im Vergleich zur Vorsaison auf den Schlüsselpositionen viel breiter aufgestellt Mit harter Arbeit, Teamgeist und einem guten Start sind wir in der Lage, die Liga zu halten."
Verletzungssorgen trüben guten Mindener Start
Der Start ist GWD Minden gelungen: Gleich zum Auftakt gab es ein Unentschieden gegen Göppingen, und nach der knappen 24:28-Niederlage bei den Rhein-Neckar Löwen sowie der Auswärtspleite in Flensburg gelang den Grün-Weißen mit dem 30:22-Erfolg beim Mitaufsteiger Bergischer HC der erste Bundesliga-Sieg nach 888 schweren Tagen. Zuletzt trübten allerdings Verletzungssorgen und Krankheitsfälle die gute Startbilanz - beim 23:31 gegen Gummersbach fehlten sechs Stammkräfte. Dennoch: Die harte Arbeit der Verantwortlichen im Sommer und die des Mindener Teams trug nicht nur durch die Big Points beim BHC bereits erste Früchte, die Ernte soll dann im Juni kommenden Jahres mit dem Klassenerhalt in der stärksten Liga der Welt eingefahren werden.
Infos zum Spiel
Der Aufsteiger wird also mit Selbstbewusstsein und ohne Druck zum Auswärtsspiel an die Förde fahren. Die Partie des sechsten Spieltags in der DAIKIN Handball-Bundesliga wird live beim Streamingsender Dyn zu sehen sein, aber auch in der Wunderino Arena sind noch einige Plätze frei: Unter www.thw-tickets.de, bei CITTI und in der THW-FANWELT gibt es noch Eintrittskarten für das erste Heimspiel nach zuletzt zwei Auswärtspartien. Die THW-FANWELT, direkt an der Arena im Ziegelteich gelegen, hat am Mittwoch durchgehend von 10 Uhr bis zum Anpfiff geöffnet. Die Schiedsrichter feiern ihre Kiel-Premiere: Konrad Gimmler und Jannik Rips, Aufsteiger in den Elite-Anschlusskader der DHB-Schiedsrichter, pfeifen die Begegnung. Weiter geht's gegen Minden, Kiel!
Fotos: GWD Minden/Angela Metge