Nächstes wichtiges Heimspiel: Sonntag ist die HSG Wetzlar zu Gast
Der Jubel nach der atmosphärisch wie spielerisch beeindruckenden Heimpremiere gegen den VfL Gummersbach ist gerade verklungen, da steht für den THW Kiel bereits das nächste Heimspiel in den Startlöchern: Am Sonntag ist ab 16:30 Uhr die HSG Wetzlar zu Gast in der Wunderino Arena. Der Sport-Streamingdienst Dyn überträgt live aus Kiel, für die Begegnung gibt es aber auch noch Tickets im freien Vorverkauf. Diese sind bei CITTI, bequem bis zum Anpfiff online unter www.thw-tickets.de und in der THW-FANWELT erhältlich, die am Sonntag ab 13:30 Uhr bis zum Start der Partie geöffnet hat. Eric Johansson freut sich auf die "weiße Wand": "Es war so schön, endlich wieder vor unseren Fans spielen zu können. Die Atmosphäre am Donnerstag war einfach geil. Davon kann ich nicht genug bekommen!"
Zebras gehen mit Respekt und Selbstbewusstsein in die Partie
Die Zebras gehen mit Selbstbewusstsein in diesen dritten Spieltag, auch wenn die HSG Wetzlar mit ihrem bedächtigen, bisweilen unkonventionellen Spiel immer an der Grenze zum Zeitspiel nicht unbedingt zu den Lieblings-Kontrahenten der Kieler gehört. In der Vergangenheit waren die Mittelhessen schon häufig Stolperstein für den THW Kiel, gewannen drei der letzten sieben Begegnungen (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv). "Natürlich wissen wir das", sagt THW-Kapitän Domagoj Duvnjak, der auch gegen den VfL Gummersbach seine aktuell bestechende Form unter Beweis gestellt hat. "Aber das schärft nur die Sinne. Was zählt, ist das nächste Spiel. In dieses gehen wir mit Respekt, wissen aber auch um unsere Stärken. Wir wollen in der Abwehr aufmerksam sein, um dann mit Tempo nach vorn spielen zu können." Das Ziel sei klar: "Wir wollen gemeinsam mit unseren Fans die nächsten zwei Punkte holen!"
Weiter, immer weiter
Bei den Kielern freut man sich über den gelungenen Start in die Saison mit dem Triumph im Pixum Super Cup und den beiden klaren Erfolgen in Balingen und gegen Gummersbach. Blenden lassen wird man sich davon allerdings nicht: Kurz freuen und weiter arbeiten ist die Devise der Zebras, vorgelebt von ihrem Trainer Filip Jicha. Der war am Donnerstagabend voll des Lobes für seine Mannschaft, am Ende hieß es aber: "Weiter machen. Sonntag kommt Wetzlar." Die HSG erfindet sich nach ihrem schwierigen Jubiläumsjahr, dem 25. der Bundesliga-Zugehörigkeit, gerade wieder neu. Erst zum Ende der vergangenen Spielzeit bewältigten die Mittelhessen mit einer Interimslösung aus dem Sportlichen Leiter Jasmin Čamdžić und Filip Mirkulovski auf der Trainerbank die größte Krise seit dem Aufstieg 1998. Jetzt weht mit Trainer Frank Carstens, von GWD Minden gekommen, ein frischer Wind an der Lahn. "Frank ist ein ausgewiesener Handballfachmann, der über jede Menge Qualität und Erstliga-Erfahrung verfügt", freut sich HSG-Geschäftsführer Björn Seipp über den erfahrenen Coach, der Wetzlar wieder in sicheres Fahrwasser bringen soll.
Frank Carstens soll HSG in die Spur bringen
Umso überraschender war die eiskalte Dusche von Champions-League-Sieger SC Magdeburg nun zu Saisonbeginn. "Magdeburg hat heute richtig gut verteidigt. Wir müssen unbedingt unser individuelles Zweikampfverhalten verbessern", analysierte Carstens die niederschmetternde 15:31-Heimniederlage. Der 51-Jährige Carstens wird dennoch die Ruhe bewahren. Zuvor hatte er acht Jahre GWD Minden trainiert, nun kommt er nach der TSV Hannover-Burgdorf, dem SC Magdeburg und eben Minden mit seinem vierten Bundesligaklub nach Kiel. Insbesondere der ewige Abstiegskampf mit GWD hat die Nerven des Mannes gestählt. "Man muss in der Lage sein, seinen Weg zu gehen. Egal, was geschrieben, gerufen, gesagt oder gefilmt wird", hatte Carstens in einem Interview mit dem Magazin "Bock auf Handball" betont. "Man braucht psychische Widerstandskraft. Das ist das Allerwichtigste im Kampf um den Klassenerhalt." Der Abstiegskampf sei eher Mist, "aber der Kampf um den Klassenerhalt macht richtig Spaß", erzählte er weiter - und musste grinsen: "Also nur, wenn man am Ende auch erfolgreich ist, das ist klar."
Klimpke neuer Kapitän
Für die Rolle des Kapitäns bestimmte der neue Trainer Torhüter Till Klimpke, ein echtes Wetzlarer Eigengewächs. "Ich freue mich sehr,
das Vertrauen von den Trainern und den Mannschaftskollegen bekommen zu haben", äußerte sich der Schlussmann, der auch einer der Kandidaten für die deutsche Nationalmannschaft ist. Den fünf Abgängen stehen vier Neulinge gegenüber: Aus dem dänischen Fredericia kam Kreisläufer Rasmus Meyer Ejlersen, von Benfica Lissabon Kreisläufer Vladimir Vranjes. Rückraum-Linkshänder Nemanja Zelenovic tauschte das Gummersbacher Trikot gegen das der HSG, und von der MT Melsungen lieh man sich den 22-jährigen Rechtsaußen Julian Fuchs. "Die Neuen passen sehr gut in unsere Mannschaft", hat Klimpke festgestellt. Insgesamt, so der neue HSG-Kapitän, herrsche ein neuer Zug in der Mannschaft. "Die Zeit für einen Neuanfang ist gekommen: Wir sind stark genug, um nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben." In der Vorbereitung ließen die Lahnstädter den Worten Taten folgen: Gegen die Millionentruppe von Paris Saint-Germain verlor man unglücklich, aber denkbar knapp mit 29:30.
Carstens: "Es kann immer alles passieren."
Leistungsträger bei der HSG ist weiterhin der Schweizer Lenny Rubin, der in der vergangenen Saison 152 Tore erzielte und Rang zehn in der Torjägerliste belegte. Carstens hat sich für Sonntag mit seiner Mannschaft einiges vorgenommen: "Wir müssen das Kieler Tempospiel unterbinden, allen voran die gefährliche 3. Welle. Schaffen wir das, bekommen wir gute Chancen über unsere Positionsabwehr selbst Konter laufen zu können. Das ist auswärts immer der Schlüssel, um überhaupt ein ausgeglichenes Spiel herstellen und in die Nähe von Punkte kommen zu können." Guten Anschauungsunterricht hätten hier in der Sommervorbereitung der HSV und Orlen Wisla Plock beim Kieler Turnier gegen den THW geliefert, sagte der Wetzlarer Cheftrainer auf der HSG-Homepage, und schloss vielsagend: "Es ist nichts unmöglich in der Handball-Bundesliga. Es kann immer alles passieren."
Tickets im Vorverkauf und an der Tageskasse
Angepfiffen wird die Begegnung gegen die HSG Wetzlar am Sonntag um 16:30 Uhr in der Wunderino Arena. Schiedsrichter der Partie sind Marcus Hurst und Mirko Krag. Dyn überträgt live aus dem Kieler Hexenkessel, in dem noch einige Plätze frei sind. Weitere Tickets kommen ab Samstag, 9 Uhr, wenn der Zweitmarkt von Fans für Fans öffnet, hinzu. Alle Tickets sind erhältlich in den CITTI-Märkten in Lübeck, Flensburg und Kiel, online unter www.thw-tickets.de (dank des neuen Mobile-Tickets sogar bis zum Anpfiff) und in der THW-FANWELT, die am Sonntag von 13:30 Uhr bis zum Anpfiff öffnet. Da in der Kieler Innenstadt am Sonntag wieder Flohmarkt-Zeit ist, empfiehlt sich eine rechtzeitige Anreise zum Spiel. Weiter geht's Sonntag gegen Wetzlar, Kiel!
Fotos: HSG Wetzlar / Oliver Vogler