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Mit Punkte-Schwung in die Pause: THW schlägt Göppingen

Bundesliga

Mit Punkte-Schwung in die Pause: THW schlägt Göppingen

Zwei weitere Big Points: Der THW Kiel hat das erste von fünf Endspielen im spannenden Meisterschafts-Rennen der DKB Handball-Bundesliga gewonnen. Gegen den Tabellenfünften Frisch Auf! Göppingen siegten die "Zebras" am Mittwochabend mit Mühe, am Ende aber doch klar mit 28:21 (14:13) und verabschiedeten sich mit der Verteidigung der Tabellenspitze in die 22-tägige Nationalmannschafts-"Pause". Bester Torschütze auf Seiten der Kieler war Marko Vujin mit 7 Toren. 

Enges Spiel

Doch so deutlich, wie es das Ergebnis aussagt, war der Sieg nicht. Nach 35 Minuten führten die Gäste mit 17:15 in der mit 10.285 Zuschauern ausverkauften Sparkassen-Arena. Doch mit einem 10:1-Lauf legten die "Zebras", die in der zweiten Hälfte den noch immer angeschlagenen Andreas Palicka als großen Rückhalt einwechselten, den Schalter um auf Sieg.

Frühe Sechs-Tore-Führung

THW-Trainer Alfred Gislason besetzte gegen den Tabellen-Fünften nicht seine komplette Auswechsel-Bank, sondern ließ sich mit Henrik Lundström, Christian Sprenger und Andreas Palicka drei Möglichkeiten für den letzten freien Platz im Kader offen. Zunächst sah es aber nicht danach aus, als ob er eine dieser Optionen wirklich ziehen müsse: Der THW kam stark aus den Startlöchern, führte schnell 2:0 und machte mit schnellen Ballgewinnen in der Defensive Tempo. Das wusste vor allem Rune Dahmke zu nutzen: Der Youngster erzielte drei Treffer in der Anfangsphase und trug mit seinem Doppelschlag zum 6:2 (5.) dazu bei, dass FAG-Trainer Magnus Andersson eine Auszeit nahm. Doch zunächst war diese Maßnahme nicht von Erfolg gekrönt: Ekberg und Vujin erhöhten auf 8:2, die Messe schien bereits nach acht Minuten zumindest angelesen.

Nur 14:13 zur Pause

Doch Stück für Stück kämpften sich die Göppinger in die Partie. Hinten sicherte Prost mit einigen Paraden ab, zudem hatten die "Zebras" bei etlichen Würfen Pech mit Holztreffern. In der Abwehr bekamen sie zusehends Probleme mit dem Rückraum der Süddeutschen, in dem aufgrund der Verletzungen von Nyokas und Lobedank drei Rechtshänder agierten. Zunächst hielten die Kieler die Gäste auf Abstand, doch als Kraus und Halén auf 9:12 (22.) verkürzten, sorgte eine fünfminütige Torflaute des THW für einen nahezu ausgeglichenen Halbzeitstand - auch, weil der THW im ersten Durchgang neben den zahlreichen Holztreffern auch zwei Siebenmeter liegen ließ. Mit einem knappen 14:13 für den THW wurden die Seiten gewechselt.

Frisch Auf! geht in Führung

In der Pause wurde Andreas Palicka sein Trikot gereicht, auch der angeschlagene Filip Jicha musste nun ran. Trotzdem kam Göppingen durch Kneule zum ersten Ausgleich seit dem Anpfiff, und nach Jichas Treffer zum 15:14 wendete sich das Blatt endgültig: Späth, Schöne und Kneule brachten die Gäste innerhalb von drei Minuten mit 17:15 in Führung, und der THW hatte weiter Probleme, die Gästedeckung zu knacken. Dann weckten Palicka und Vujin die THW-Fans auf: Der Schwede verhinderte mit einem gehaltenen Siebenmeter und einer weiteren vereitelten Großchance eine höhere Gästeführung, und der Serbe ließ ein 106-km/h-Geschoss in die Maschen zischen. 

22 Tage Nationalmannschafts-"Pause"

Nach dem Spiel gegen Göppingen steht eine in dieser Phase der Saison ungewöhnlich lange "Pause" auf dem Programm der "Zebraherde": Die EHF lässt die Nationalmannschaften Qualifikationsspiele für die kommende Europameisterschaft in Polen bestreiten. Das heißt aus Kieler Sicht: Schon am Donnerstagmorgen verteilt sich ein Großteil des THW-Kaders in alle Himmelsrichtungen. Weiter geht es für die Kieler am 6. Mai mit dem Freundschaftsspiel in Lübeck beim Zweitligisten VfL Bad Schwartau (siehe Extra-Bericht zum Kartenvorverkauf), richtig ernst wird es dann am Tag nach Himmelfahrt: 22 Tage nach der heutigen Partie steht am Freitag, 15. Mai, das Auswärtsspiel beim VfL Gummersbach - und damit das nächste Endspiel - auf dem Pflichtspiel-Programm der "Zebras".

10:1-Lauf in 16 Minuten

Als kurz darauf Wiencek für zwei Minuten auf die Bank musste, war der Hexenkessel Sparkassen-Arena richtig am Brodeln. Zeit für Vujin, noch ein Ausrufezeichen zu setzen: In Unterzahl zog er den Ball von der halblinken Position aufs lange Eck zum 17:17. Weinhold versenkte einen Abpraller vom Kreis zum 18:17. Dieser Wurf schien einen Kondensstreifen hinter sich her zu ziehen: Mit sage und schreibe 115 km/h schlug das Leder im Netz ein - und die THW-Fans peitschten ihre Mannschaft jetzt richtig nach vorn. Mit Erfolg: Erneut Weinhold versenkte kurz darauf im Gegenstoß zum 19:17, Dahmke traf von Außen zum 20:17, und nach Tofts Steal beendete Aron Palmarsson einen Konter erfolgreich zum 21:17 (45.). Weil nach dem Anschluss durch den jungen Zoch Palicka weiter stark hielt, Toft Hansen, Weinhold, erneut der dänische Kreisläufer nach einem Traum-Pass von Palicka und Jicha trafen, war nach diesem 10:1-Lauf in 16 Minuten die Partie entschieden. 

Dahmke beendet Kieler Siebenmeter-Fluch

Die Fans, die ihre Mannschaft in der zweiten Halbzeit stark unterstützt hatten, erhoben sich von ihren Plätzen und feierten einen Sieg, der hart erkämpft war. Und sie feierten neben Palicka und dem Top-Torschützen Marko Vujin auch Rune Dahmke: Der Linksaußen brach mit dem insgesamt vierten Strafwurf den Siebenmeter-Fluch und verwandelte durch die Beine von Prost zum 28:21-Endstand.