Deutlicher Sieg in Wetzlar
Update #2: KN-Artikel und Stimmen ergänzt
THW ohne Flügelzange Sprenger/Klein
Der starke Rasmus Lauge führte über 60 Minuten Regie und erzielte fünf Treffer. © Christian RobohmNach den beiden abschließenden Gruppenspielen in der Champions League waren die "Zebras" nach elf Tagen wieder in der Bundesliga gefordert. Der Auftakt zu drei Auswärtsspielen am Stück sollte nach Wunsch der HSG Wetzlar und ihrer Fans in der Rittal-Arena ein echter Handball-Leckerbissen werden. Selbstbewusst gaben sich die Mittelhessen vor dem Duell mit dem Rekordmeister und wollten ob der denkbar knappen Hinspiel-Niederlage in Kiel eine Rechnung begleichen. Allerdings musste HSG-Trainer Kai Wandschneider nicht nur auf die Langzeitverletzten Daniel Valo und Dennis Krause verzichten, denn neben Ex-"Zebra" Tobias Reichmann (Muskelfaserriss in der Kniekehle) musste auch Superstar Ivano Balic aufgrund von Rückenbeschwerden passen. Alfred Gislason fehlten dagegen zwei Außen: Während Christian Sprenger nach seinem im Heimspiel gegen Porto erlittenen Innenbandanriss noch mindestens zwei Wochen ausfallen wird, hatte das Fehlen von Dominik Klein freudige Gründe: Der Nationalspieler war am Sonntagmorgen erstmals Vater geworden und verweilte daher bei seiner Frau Isabell und seinem gesunden Sohn.
Kiel mit Startschwierigkeiten
Mit starker Abwehr zu einfachen Toren
Organisierten eine starke Abwehr: Rene Toft Hansen und Patrick Wiencek. © Christian RobohmAuf der Gegenseite sorgte Nationalspieler Steffen Fäth zwar postwendend für das 3:1, doch damit war es mit der Wetzlarer Herrlichkeit erst einmal vorbei. Die 6:0-Deckung des THW hatte den HSG-Rückraum um Florian Laudt, Fäth und Klesniks gut im Griff, auch der überraschend am Kreis beginnende Abwehrchef Carlos Prieto konnte sich nicht auszeichnen. So erkämpften sich die "Zebras" durch Sigurdsson und Toft Hansen nicht nur den Ausgleich, sondern nutzten in der Folgezeit auch Ballgewinne in der Abwehr konsequent aus: Zunächst angelte sich Ekberg ein angedachtes Kreisanspiel und verwandelte nach Doppelpass mit Christian Zeitz per Gegenstoß zum 4:3, wenig später ließ Sigurdsson ebenfalls per Konter das 5:3 folgen. Der THW Kiel war endgültig in der Partie angekommen.
Jicha zündet den Turbo
Klare Halbzeitführung
Frühe Vorentscheidung
Andreas Palicka sorgte mit seinen Paraden dafür, dass Wetzlar nicht mehr zurück ins Spiel fand. © Christian RobohmNach Wiederanpfiff machten die Kieler, bei denen Aron Palmarsson zwar wieder einsatzbereit auf der Bank saß, aufgrund der mittlerweile beruhigenden Führung aber nicht aufs Parkett beordert wurde, dort weiter, wo sie aufgehört hatten: Jicha bediente den bärenstarken Patrick Wiencek, der trotz Foulspiels von Laudt artistisch mit dem Rücken zum Tor auf 18:12 erhöhte. Und nachdem Lauge mit einem fantastischen Aufsetzer-Hüftwurf traf, Andreas Palicka gegen Weber zur Stelle war und Marko Vujin per Sprungwurf das 20:13 erzielte, war die Partie nach 35 Spielminuten so gut wie entschieden.
Mit Spielwitz zum Kantersieg
Ausverkauft: Mehr als 4.400 Fans wollten den Rekordmeister sehen. © Christian RobohmDie HSG Wetzlar probierte zwar vieles, doch gegen eine in der Abwehr weiterhin aufmerksame und im Angriff immer spielfreudiger agierende Kieler Mannschaft war ein Duell auf Augenhöhe diesmal nicht möglich. Klasse, wie Sigurdsson seinen Gegenspieler Tobias Hahn hinterlief und - von Jicha bedient - zum 21:14 vollstreckte. Großartig, wie Ekberg mit zwei frechen Drehern den 23. und 24. Kieler Treffer erzielte. Besonders hervorheben sollte man aber auch die Achse Lauge/Wiencek, die wunderbar harmonierte. Das Duo war es auch, das in der 43. Spielminute einen Siebenmeter herausholen konnte, den Ekberg beim 25:15 zur ersten Zehn-Tore-Führung nutzte. Erst jetzt ließen es die "Zebras" wieder etwas gemächlicher angehen. Für Filip Jicha kam nun Wael Jallouz in die Partie, dem auch noch drei tolle Treffer gelingen sollten. Und nachdem Niclas Ekberg bei einem Foul Fäths Harz in die Augen bekam, wirbelte Christian Zeitz auf Rechtsaußen und trug sich zweimal in die Torschützenliste ein.