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Keine Pause: Mittwoch gastiert der Bergische HC in Kiel

Bundesliga

Keine Pause: Mittwoch gastiert der Bergische HC in Kiel

Für den deutschen Rekordmeister THW Kiel geht es weiter im Drei-Tage-Takt: Nicht einmal 72 Stunden nach dem Champions-League-Sieg gegen Besiktas Istanbul sind die "Zebras" am Mittwoch wieder in der DKB Handball-Bundesliga gefordert: Um 20.15 Uhr empfängt der THW den Bergischen HC zum Punkteduell in der "stärksten Liga der Welt". Wie er sich dabei schlägt, kann man live in der Halle erleben: Noch gibt es Steh- und Sitzplatzkarten für die Partie, über deren Zwischenstände man ansonsten im Ticker auf der THW-Homepage auf dem Laufenden gehalten wird.

Dule: "Mit unseren Fans ist alles möglich"

Für den THW Kiel geht es nach der überraschend deutlichen Niederlage in Göppingen darum, den Anschluss an den Tabellenführer nicht zu verlieren. "Natürlich tun zwei verlorene Spiele zu einem solch frühen Zeitpunkt in der Saison besonders weh", sagt THW-Mittelmann Domagoj Duvnjak. "Aber deshalb werden wir die Köpfe nicht hängen lassen. Wir nehmen die Verfolgung auf. Was wirjetzt brauchen, ist eine neue Serie." Er sei fest davon überzeugt, so Duvnjak, dass man diese mit Hilfe der Fans starten könne: "Wir haben eine starke Mannschaft, und mit unseren Fans im Rücken ist alles möglich!"

BHC reist ohne Druck an

Die Bilanz zwischen beiden Teams spricht deutlich für den THW Kiel: Zehn der zehn Vergleiche gewann der THW Kiel, im vergangenen Jahr siegten die "Zebras" sogar jeweils mit mehr als zehn Treffern Differenz (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv). Doch das alles ist Geschichte: "Die Spiele gegen den THW gehören zu den schönsten! Wir fahren ohne Druck in einen Handballtempel, der einzigartig in Europa ist", kündigt Viktor Szilagyi befreit aufspielende Bergische "Löwen" an. Dem wollen die "Zebras" um THW-Neuzugang Dragos "Dodo" Oprea eine gute Leistung entgegen setzen - und die Stimmgewalt von den Rängen: "Unsere Fans haben am Sonntag eine richtig geile Stimmung verbreitet. So muss es weitergehen! Wir wollen neues Selbstvertrauen tanken. Die nächsten Spiele werden schwer genug werden."

Tickets im Vorverkauf und an der Abendkasse

Für die Partie gegen den Bergischen HC, die nicht live im Fernsehen oder Internetstream übertragen wird, sind noch rund 300 Steh- und Sitzplatztickets ab 14,50 Euro verfügbar. Diese gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen, an der Abendkasse und - ohne Schlangestehen - direkt im Online-Shop mit Print@Home-Variante zum Selbstausdrucken (Karte direkt online kaufen). Das Spiel, über dessen Zwischenstände wir wie gewohnt im Liveticker auf der Homepage informieren, wird von den Unparteiischen Christian Moles und Lutz Pittner geleitet. Auf geht's, Kiel!

Szilagyi ist wieder dabei

"Das Gefühl, nach einer langen, nicht so spannenden Reha-Phase bei einem wichtigen Sieg dabei zu sein, war sehr schön", sagt Szilagyi, der aber froh war, dass seine Mannschaft bis zum Spiel in Kiel zehn Tage Pause einlegen durfte: "Wir sind es nicht gewohnt, so häufig Doppelrundenzu spielen. Wir haben ein paar verletzte Akteure, so dass es uns zu Gute kommt, ein paar Tage spielfrei gehabt zu haben." Die letzten Wochen vor seinem Comeback, in denen die "Löwen" lediglich den Aufsteiger aus Eisenach besiegen konnten, seien für ihn sehr schwierig gewesen, erklärt der inzwischen 37-Jährige, der 2007 mit den "Zebras" das Triple feierte: "Es ist schlimm, zuschauen zu müssen. Gerade, wenn so viele Spieler angeschlagen sind. 

Drei Neuzugänge beim BHC

Der Gegner möchte sich mit Kontinuität mittelfristig in der DKB Handball-Bundesliga etablieren. Das Ziel von Trainer Sebastian Hinze, der vor seinem Amtsantritt 2012 fünf Jahre als Spieler und Kapitän für den Bergischen HC auf der Platte stand, ist, sich jedes Jahr etwas früher den Klassenverbleib zu sichern. Dafür setzt er auf ein bewährtes Team: "Unsere Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen", ist Hinze überzeugt. Deshalb habe man wie in den Vorjahren den Kader nur punktuell verstärkt: Mit Rückraumspieler Ace Jonovski kam ein Mann mit Champions-League-Erfahrung bei Metalurg Skopje via Naturhouse La Rioja zum BHC. Im Tor steht jetzt neben dem charismatischen wie starken Isländer Björgvin Pall Gutsavsson mit Christopher Rudeck (kam aus Dänemark) ein waschechte Schleswig-Holsteiner. Und aus Österreich holte man mit Alexander Hermann den Zwillingsbruder von Maximilian, der bereits seit 2013 das BHC-Trikot trägt.

Torgefährlicher Rückraum

Damit haben die Bergischen den eh schon torgefährlichen Rückraum noch einmal aufgewertet: Linkshänder Maximilian und sein mit rechts werfender Bruder Alexander, beide haben annähernd gleich viele Länderspiele für Österreich bestritten, trafen aus dem Rückraum zusammen schon 43 Mal. Viel Torgefahr strahlt auch Alexander Oelze aus. Der 31-Jährige erzielte gegen den TuS N-Lübbecke elf Tore - und bringt es bisher auf 34 Treffer. Ebenfalls auf dem Schirm haben muss die Kieler Abwehr den Halblinken Fabian Gutbrod, der nur sieben Tore weniger als Mittelmann Oelze markierte. Große Hoffnungen setzt man beim BHC auch auf die Rückkehr des Kapitäns: Gegen das Tabellen-Schlusslicht aus Lübbecke feierte Viktor Szilagyi nach monatelanger Verletzungspause sein Comeback, riss sofort die Zügel an sich und führte seine Mannschaft zum zweiten Saisonsieg.

KN: Eins nach dem anderen

Kiel. Es kann leicht passieren, das Naheliegende zu übersehen, wenn es in der Ferne zu hell strahlt. Am Sonnabend (17.30 Uhr) empfängt der THW Kiel die SG Flensburg-Handewitt in der Champions League zum zweiten Derby-Knüller der Saison, am Mittwoch kommender Woche (19 Uhr) gastiert das Team von Trainer Alfred Gislason beim noch ungeschlagenen Tabellenführer der Handball-Bundesliga, den Rhein-Neckar Löwen. Davon will Alfred Gislason – erst einmal – nichts wissen. Eins nach dem anderen, scheint das Motto zu lauten. Und am Mittwoch (20.15 Uhr) lautet der nächste Gegner in der Sparkassen-Arena Bergischer HC. "Das ist kein Aufbaugegner. Die haben eine viel höhere Qualität als Besiktas Istanbul", sagt Gislason. Mit dem 32:21 gegen die Türken in der Champions League am Sonntag zeigte sich der Isländer zufrieden. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Christian Dissinger als Opfer einer aktuellen schwarz-weißen Grippewelle ausfiel und Regisseur Domagoj Duvnjak gerade erst dem Krankenbett entstiegen war. Dennoch, auch Gislason sah eine "kämpferische Leistung" und - besonders wichtig - "mehr Zusammenhalt" als zuletzt. In der Rückraum-Mitte kam in der zweiten Halbzeit auch Linkshänder Steffen Weinhold zum Einsatz, zog temporeich und cool die Fäden. Gislason lobt: "Das ist eine Option. Er hat mir gut gefallen." Auch der 29-Jährige warnt, nicht zu früh den Fokus auf die Spitzenspiele zu legen: "Erst einmal spielen wir gegen den Bergischen HC, und der hat schon gute Spiele gezeigt, ist gefährlich." Am Sonntag war Weinhold erneut Sinnbild für den Kieler Kampfgeist, hatte einige schöne Szenen, strotzte nur so vor Kraft, beispielsweise bei einer famosen Einzelleistung zum 31:20 - sein fünfter Treffer. Nein, mit Frust nach der Göppingen-Pleite habe das nichts zu tun gehabt: "Wir wollten einfach besser spielen als in Göppingen und müssen noch eine Schippe drauflegen, besonders im Spiel gegen eine offensiv ausgerichtete 6:0-Deckung. Wir müssen uns insgesamt noch mehr finden, in den Situationen bessere Lösungen finden. Aber ich fühle mich sehr fit, bin physisch auf jeden Fall bereit." Physische Stärke als Rezept auf dem Weg zurück zu gewohnter spielerischer Klasse? Für Kapitän Rene Toft Hansen und Rechtsaußen Niclas Ekberg ging diese Rechnung am Sonntag nicht unbedingt auf. Der dänische Kreisläufer zog sich durch einen Stoß von hinten eine schmerzhafte Muskelverspannung in der Halswirbelregion zu. Das Ergebnis der MRT-Untersuchung stand am Montag noch aus. Prognose von Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker: "Einsatz am Mittwoch wahrscheinlich." Anders stellt sich die Lage bei Niclas Ekberg dar. Nach einem groben Griff von Ugur Coban in den Wurfarm des Schweden blieb der 26-Jährige mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen und konnte nicht weiterspielen. Am Montag folgte dann die Diagnose von Mannschaftsarzt Brandecker: "Überdehnung der Schultermuskulatur. Was einen Einsatz am Mittwoch angeht, bin ich eher skeptisch." (Von Tamo Schhwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 29.09.2015)

KN: Comeback zum passenden Zeitpunkt

Kiel/Wuppertal. Bundesliga-Alltag: Am Dienstagabend reiste die Mannschaft des Bergischen HC in Kiel an und ist heute Abend (20.15 Uhr) Gast in der Sparkassen-Arena. Sie trifft dort auf einen deutschen Handballmeister THW Kiel, der voraussichtlich ohne vier Akteure antreten wird, denn neben den Langzeitverletzten Dominik Klein (Kreuzbandriss) und Torsten Jansen (Bandscheibe) fallen aller Wahrscheinlichkeit nach auch Christian Dissinger (krank) und Rechtsaußen Niclas Ekberg (Schulter) aus. Gerade genesen ist indes BHC-Spielmacher Viktor Szilagyi. 112 Tage hat der Riss der Plantarfaszie, einer Sehnenplatte unter dem linken Fuß, den seit dem 16. September 37 Jahre alten Österreicher außer Gefecht gesetzt. Im letzten Spiel des BHC kam er in der Schlussphase zu einem Kurzeinsatz-Comeback und führte sein Team zu einem 30:28 gegen den Tus N-Lübbecke. Der Kapitän ist wieder an Bord, bleibt vor dem Auftritt an alter Wirkungsstätte dennoch erst einmal bescheiden: "Wir wollen uns weiterentwickeln, den nächsten Schritt machen, unser Optimum abrufen." Auf große Parolen wolle er dabei verzichten, freue sich aber dennoch immer wieder, in Kiel zu spielen. "Kiel gehört immer zu den schönsten Begegnungen in der Saison. In der Sparkassen-Arena zu spielen, ist immer toll. Egal, ob im Trikot des THW oder als Gegner." Gelassen sei er in seine vermeintlich letzte Saison als Bundesliga-Spieler gegangen, fühle sich in Wuppertal ("Es gibt zwar keinen Strand, aber schöne Ecken") mit Ehefrau Nora und den Söhnen Ben (geboren 2006) und Levi (2011) sehr wohl. Seine Karriereschritte in den Norden werde er schon deswegen nicht vergessen: Ben ist während seiner Zeit beim THW (2005-2008) geboren, Levi kam in Flensburg (2010-2012) zur Welt. Und nach seiner Karriere? "Ich kann mir vorstellen, weiter mit dem BHC zusammenzuarbeiten. Und der BHC kann sich das auch vorstellen. Aber ich plane erst einmal kurzfristig." Auf einen Sieg in der Sparkassen-Arena angesprochen, bleibt Szilagyi realistisch: "Der THW ist zu Hause immer gut drauf. Und kaum eine Mannschaft schafft es, in Kiel 60 Minuten lang mitzuhalten." Die SG Flensburg-Handewitt (22:29) und die Rhein-Neckar Löwen (21:24) mussten sich in dieser Saison lange von den "kleinen" Löwen des BHC ärgern lassen, die bislang erst zwei Siege gegen Eisenach und Lübbecke auf der Habenseite verbuchen konnten. Nicht nur deswegen warnt auch THW-Trainer Alfred Gislason vor dem heutigen Gegner, sondern auch und besonders wegen Viktor Szilagyi: "Er ist dort der Schlüsselspieler, besonders in schwierigen Momenten. Er spielt sehr ökonomisch, hat eine phänomenale Übersicht." THW-Linksaußen Rune Dahmke versprüht vor dem Bundesliga-Duell mit dem Bergischen HC Gelassenheit: "Das Spiel gegen Istanbul war gut, um Routine reinzubringen. In Göppingen haben wir uns selbst zu viel Stress gemacht, uns unter Druck gesetzt. Wenn wir sicherer sind, kommt der Rest von ganz alleine." Das betreffe besonders die wechselnden Konstellationen im Rückraum. Da zeigte sich zuletzt auch Gislason zuversichtlich, sah beispielsweise Marko Vujin auf Halbrechts "auf dem richtigen Weg". (Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 30.09.2015)