Launiger Kinoabend lässt Vorfreude auf Königsklasse steigen
600 Fans und Förderer des THW Kiel, eine gut aufgelegte Mannschaft, launige Informationen und eine rund 30-minütige Reportage über die Vorbereitung des dreifachen Champions-League-Siegers auf die schwerste Königsklassen-Gruppenphase aller Zeiten: Mit einer besonderen Veranstaltung im Kieler CinemaxX-Kino begann für die "Zebras" und ihre Fans die heiße Phase vor dem Start der "VELUX EHF Champions League".
Szenenapplaus
Ein Team des Champions-League-Senders Sky hatte die "Zebras" fünf Wochen lang durch die Saisonvorbereitung begleitet - vom Auftakt bis zum Jicha-Abschied und dem Start der Spielzeit. Die 30-minütige Reportage von Jens Westen zeigte den THW Kiel aus einer ganz besonderen, nahen Sicht: Den Schweiß beim Training, die Anspannung während eines Spiels, die Kabinenansprache von THW-Trainer Alfred Gislason. Der Isländer hatte sich beim Testspiel in Erlangen mit einem Mikrofon ausstatten lassen und sorgte mit klaren Ansprachen für den ein oder anderen Lacher bei den 600 Besuchern der Kinopremiere. "Das mit dem Mikrofon werde ich mit Sicherheit nie wieder machen", erklärte Gislason schmunzelnd. "Für meine Ausdrucksweise habe ich mich schon ein wenig geschämt." Für Erstaunen sorgte einmal mehr der Blick auf die Trainingsbedingungen mit dem "Videoraum" in Russee - Szenenapplaus gab es für Gislasons Aussage: "Gute Bedingungen machen noch keine gute Mannschaft."
Das Ziel ist Köln
Rund um die Premiere der Reportage gaben Spieler, Trainer und Geschäftsführer Thorsten Storm launig ihre Vorfreude auf die beginnende Saison in der Königsklasse preis. "Wir wollen nach Köln", formulierte Storm das Ziel der "Zebras". "Wie und auf welchem Weg, ist zweitrangig." Gislason erklärte, dass er die schwerste Gruppenphase aller Zeiten erwarte: "Paris, Veszprem, Kiel und Flensburg in einer Gruppe, dazu weitere starke Gegner mit viel Erfahrung - mehr geht einfach nicht." Auch deshalb freut sich Kapitän Rene Toft Hansen auf den Start am Donnerstag in Zagreb: "Uns wird ein ganz heißes Spiel erwarten. Zagreb hat schon beim Vorbereitungsturnier in Ehingen gegen uns sehr hart gespielt. Donnerstag werden sie noch härter zur Sache gehen. Aber wir sind vorbereitet."
Weckanruf und Kaffeekonsum
Der Film zeigte aber auch Momente, die Fans bisher nicht kannten: Den Weck-Anruf des Teamkoordinators Michael Menzel bei allen Spielern sorgte für Erheiterung, interessiert wurde die wissenschaftliche Begleitung des THW-Trainings aufgenommen, und "Barista Bam-Bam" Wienceks Rolle als Kaffeewart ausführlich analysiert: "Ich hatte in Christian Zeitz einen guten Lehrmeister", sagte der Kreisläufer im Interview auf der CinemaxX-Bühne mit einem Augenzwinkern. "Als ich nach Kiel kam, habe ich noch keinen Kaffee getrunken. Das hat sich schnell geändert."
Viele Autogrammwünsche
Nach dem Film und den Interviews nahm sich die "Zebraherde" noch viel Zeit für die 600 Zuschauer der Königsklassen-Auftaktveranstaltung: Natürlich wurde über den Film gesprochen, aber auch Fotos mit und Autogramme von den THW-Spielern waren heiß begehrt. THW-Torhüter Nikolas Katsigiannis freute sich über das Riesen-Interesse der Fans: "Ein ausverkaufter Kinosaal für eine Handball-Reportage - so etwas gibt es nur in Kiel." Und der Film? "Der hätte ruhig 90 Minuten dauern können", so die "Katze", "ich habe mich gut unterhalten gefühlt."
Sky holt Schiedsrichter ins Experten-Team
Während der Veranstaltung stellte Jens Westen auch die Neuerungen bei den Sky-Übertragungen in der am Donnerstag startenden Spielzeit vor: "Wir werden unser Experten-Team um Pascal Hens und Michael Kraus erweitern. Zudem wird der ehemalige Spitzen-Schiedsrichter Frank Wenz einen kritischen Blick auf die Entscheidungen der Unparteiischen werfen." Auch in dieser Saison will der Bezahlsender mit ausführlichen Vor- und Nachberichten, den Übertragungen der Spiele und hohem technischen Aufwand die Sportfans in Deutschland begeistern, so Westen. Sky wird alle deutschen Partien sowie insgesamt rund 50 Spiele inklusive des Endrundenturniers "VELUX EHF Final4" in Köln im Pay-TV live zeigen (Sky-Abo mit THW-Fanreceiver). Zusätzlich zeigt der Sender alle Begegnungen der deutschen Gruppen ohne Beteiligung der Bundesligisten kostenlos im Livestream im Internet.
Vorverkauf für THW-Heimspiele läuft
Die "Zebras" starten am Donnerstag (17 Uhr, live auf Sky Sport) beim kroatischen Rekordmeister RK Zagreb in die "VELUX EHF Champions League". Am Sonntag, 27. September, feiern die Kieler gegen den türkischen Meister Besiktas Istanbul ihre Heimpremiere. Für dieses und alle weiteren sechs Vorrunden-Heimspiele läuft der Kartenvorverkauf. Auch die Champions-Card für alle sieben Gruppenspiele (inklusive Stammblatt für die nächste Saison auf europäischer Ebene) ist weiterhin erhältlich. Einzelkarten (ab 13,50 Euro) gibt es im Ticketcenter der Sparkassen-Arena, im CITTI-Markt, in der KN-Kundenhalle, bei famila und an allen weiteren bekannten Vorverkaufsstellen. Online kann man die Karten im THW-Ticketshop bestellen, telefonisch gibt es die Eintrittskarten an der THW-Ticket-Hotline 01806 / 300 234 (0,20 Euro/Anruf inkl. MwSt. aus dem dt. Festnetz, max. 0,60 Euro/Anruf inkl. MwSt. aus dem deutschen Mobilfunknetz). Auf geht's, Kiel!
KN: Kurzweiliges Vergnügen: Zebras auf der Kino-Leinwand
Kiel. Popcorn, Kinosessel und viel Applaus: Die Zebras Domagoj Duvnjak, Marko Vujin, Christian Dissinger und Dominik Plaue machten es sich gestern mit ihren Teamkollegen und 600 Fans im Kieler Cinemaxx bequem. Auf der Leinwand flimmerten: sie selbst.
Für eine halbstündige "Insider"-Reportage hat Sky-Moderator Jens Westen die Zebras in der Saisonvorbereitung begleitet. Entstanden ist ein kurzweiliges Stückchen TV-Unterhaltung, das für den Fernsehzuschauer mehr Erkenntnisgewinn haben wird als für den eingefleischten THW-Fan. So wurde gestern bei der Premiere von "Willkommen beim besten Handball-Club der Welt" zwar ausgiebig das Wort "Nähe" in den Mund genommen. So richtig in die Tiefe geht’s dann aber doch nicht, wenn die Spieler des Handball-Rekordmeisters im Trainingslager zu sehen sind.
Immerhin, der Zuschauer erfährt, welche Probleme Barista "Bamm-Bamm" Wiencek als Kaffeewart zu meistern hat, ist später bei der Abschiedstorte von Filip Jicha dabei und erlebt einen wütenden Coach Alfred Gislason an der Seitenlinie. Jedoch nur beim Testspiel in Erlangen. Gislason hatte "sofort nach Anpfiff vergessen", dass er ein Mikro trug und wurde gestern immer kleiner auf seinem Kinosessel. "Das mache ich nie wieder, der schlimmste Teil in der Halbzeit wurde zum Glück rausgeschnitten", scherzte der Isländer.
(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 15.09.2015)