fbpx

Start in die Königsklasse: THW am Donnerstag in Zagreb gefordert

Champions League

Start in die Königsklasse: THW am Donnerstag in Zagreb gefordert

Am Donnerstag startet der THW Kiel in die stärkste "VELUX EHF Champions League" aller Zeiten: Den Auftakt bestreiten die "Zebras" wie in der vergangenen Saison auswärts beim kroatischen Königsklassen-Dauerbrenner RK Zagreb. Anwurf in der 15.000 Zuschauer fassenden "Zagreb-Arena" ist um 19 Uhr, Sky Sport überträgt die Partie live. In Kiel wird die Begegnung in zahlreichen Sky-Bars zu sehen sein.

Sky-Bars zeigen Partie live

Von bisher zwölf Begegnungen beider Teams gewann der THW Kiel fünf. Dreimal trennten sich die "Zebras" und die Zagreber "Wölfe" unentschieden, und vier Mal siegte der kroatische Meister (siehe auch Gegnerstatistik RK Zagreb). Im vergangenen Jahr unterlag der THW Kiel bei RK Zagreb zum Königsklassen-Auftakt knapp mit 25:28 (siehe Spielbericht), das Rückspiel war dann mit 34:27 eine klare Angelegenheit für die "Zebras". Schiedsrichter am Donnerstag sind die beiden Litauer Vaidas Mazeika und Mindaugas Gatelis. Als EHF-Delegierter reist Jiri Konecny aus Tschechien nach Zagreb. Sky Sport geht um 18 Uhr auf Sendung und zeigt in der Vorberichterstattung zur Live-Übertragung der Partie unter anderem einen Beitrag über Niklas Landin. In Kiel kann man das Auftaktspiel des THW Kiel in der "VELUX EHF Champions League" unter anderem in den Sky-Bars "Bar Cultura", "Gutenberg", "McLang's Irish Pub", "Fußballcenter Pagelsdorf" und "Sporthotel Avantage" live mit anderen THW-Fans verfolgen.

Hexenkessel erwartet die "Zebras"

Für die Spieler, Trainer und Betreuer des dreifachen Titelträgers der "VELUX EHF Champions League" beginnt die neue Königsklassen-Saison am frühen Mittwochmorgen: Mit dem Mannschaftsbus geht es zum Hamburger Flughafen, via Frankfurt reisen die "Zebras" dann mit dem Flugzeug in die rund 1.300 Kilometer entfernte kroatische Hauptstadt. Dort wird sie am Donnerstagabend ein wahrer Hexenkessel erwarten: "Es ist kein Zufall, dass Zagreb im vergangenen Jahr zu Hause nicht nur uns, sondern auch Paris und Kopenhagen geschlagen hat", sagt THW-Trainer Alfred Gislason. "Die Zuschauer üben einen unglaublichen Druck auf die Schiedsrichter aus, und Zagreb spielt vor den eigenen Fans mit einer extrem harten Abwehr."   

Toft Hansen: "Wir sind vorbereitet!"

Das bestätigt auch Domagoj Duvnjak, der einst selbst für RK Zagreb auf Torejagd ging: "Zagreb hat eine junge, hungrige Mannschaft, die vor allem zu Hause alles gibt, um zu gewinnen." THW-Kapitän Rene Toft Hansen erwartet ebenfalls eine enge Partie: "Uns wird ein ganz heißes Spiel erwarten. Zagreb hat schon beim Vorbereitungsturnier in Ehingen gegen uns sehr hart gespielt. Donnerstag werden sie noch härter zur Sache gehen. Aber wir sind vorbereitet!" Tatsächlich war Zagreb beim 30:26-Testspielsieg des THW (siehe Spielbericht) derart hart zur Sache gegangen, dass die Schiedsrichter gleich sechs Zeitstrafen gegen sie verhängten.

Ausschließlich Kroaten im Kader

Die Spannung und Vorfreude auf den Beginn der Gruppenphase ist also beinahe greifbar. Die Kieler treffen am Donnerstag auf eine Mannschaft, die in der "VELUX EHF Champions League" eine Institution ist. Denn mehr Königsklassen-Teilnahmen hat kein anderer europäischer Club vorzuweisen. RK Zagreb geht mit einem rein kroatischen Kader in seine 22. Saison in der "VELUX EHF Champions League". Die Talentschmiede des berühmt-berüchtigten Trainers Veselin Vujovic musste mit Teo Coric (TVB 1898 Stuttgart), Ilija Brozovic (HSV Hamburg) und Dusko Celica (Eisenach) gleich drei Spieler an Clubs der DKB Handball-Bundesliga abgeben. Kreisläufer Stanko Sabljic wählte indes die Gegenrichtung: Nach drei Jahren in Hannover und Erlangen ging es für ihn zurück nach Kroatien. Aus Frankreich kam Mittelmann Stefan Vujic. 

Zagreb will erneut "Giganten" schocken

Zwei Spieler werden Vujovic voraussichtlich am Donnerstag fehlen: Stipe Mandalinic laboriert an den Folgen einer Knie-Operation, und Josip Valcic hat eine Oberschenkel-Verletzung. Nach der unerwartet erfolgreichen vergangenen Saison, in der Zagreb erst im Viertelfinale am späteren Champion FC Barcelona scheiterte, hat Club-Manager Ante Ancic mindestens das Achtelfinale als Ziel ausgegeben: "Klar: Kiel, Veszprem, Paris und Flensburg sind die Favoriten. Aber wir werden alles geben, um erneut den ein oder anderen dieser 'Giganten' zu schocken." 

Riesige Vorfreude bei Zlatko Horvat

Team-Kapitän Zlatko Horvat, einer der erfahrensten Spieler beim kroatischen Rekordmeister, geht selbstbewusst in die Gruppenphase: "Wir wollen ins Achtelfinale. Aber wir werden natürlich alles geben, um jedes Spiel zu gewinnen. Und wir werden alles versuchen, die Königsklasse zu gewinnen - auch wenn das vielleicht noch ein zu hohes Ziel für unsere junge Mannschaft ist." Die Gegner seien fantastisch, freut sich auch Horvat auf die Gruppenphase: "Die Vorfreude auf die Auseinandersetzung mit solch illustren Mannschaften wie Kiel, Paris, Veszprem oder Flensburg ist riesig!"

Vorverkauf für Heimspiele läuft

Unterdessen laufen in Kiel die Vorbereitungen für das erste Königsklassen-Heimspiel auf Hochtouren: Am Sonntag, 27. September, feiern die Kieler gegen den türkischen Meister Besiktas Istanbul ihre Heimpremiere. Für dieses und alle weiteren sechs Vorrunden-Heimspiele läuft der Kartenvorverkauf. Auch die Champions-Card für alle sieben Gruppenspiele (inklusive Stammblatt für die nächste Saison auf europäischer Ebene) ist weiterhin erhältlich. Einzelkarten (ab 13,50 Euro) gibt es im Ticketcenter der Sparkassen-Arena, im CITTI-Markt, in der KN-Kundenhalle, bei famila und an allen weiteren bekannten Vorverkaufsstellen. Online kann man die Karten im THW-Ticketshop bestellen, telefonisch gibt es die Eintrittskarten an der THW-Ticket-Hotline 01806 / 300 234 (0,20 Euro/Anruf inkl. MwSt. aus dem dt. Festnetz, max. 0,60 Euro/Anruf inkl. MwSt. aus dem deutschen Mobilfunknetz). Auf geht's, Kiel!

KN: THW in Zagreb: "Fast wie eine Schlägerei"

Kiel. Nach den ersten Aufgaben in Bundesliga und DHB-Pokal beginnt für den THW Kiel am Donnerstag auch die Champions League. Zum Auftakt reisen die Zebras wie im vergangenen Jahr zum kroatischen Meister RK Zagreb. Das Spiel in der aufgeheizten Atmosphäre ist den Kielern noch gut im Gedächtnis - vor allem wegen der harten Gangart der Kroaten. "Das wird eher Krieg als ein Handballspiel", erwartet THW-Trainer Alfred Gislason. "Zagreb geht vor allem zuhause sehr hart zur Sache. Wenn die Schiedsrichter das zulassen, wird es sehr schwer für uns." Die Erfahrungen der vergangenen Saison bestätigen diese Vermutung des Isländers, damals gewannen die Kroaten auch, weil die Unparteiischen im Hexenkessel der 15 000 Zuschauer fassenden Arena in der zweiten Halbzeit nur noch wenige Vergehen der aggresiven Verteidigung der Gastgeber ahndeten. "Spiele in Zagreb sind fast wie eine Schlägerei auf dem Spielfeld", sagt auch THW-Kapitän Rene Toft Hansen. Der Däne macht aber gleichzeitig klar, dass die Zebras dem harten Kampf nicht aus dem Weg gehen werden: "Wir sind bereit und haben alle Vorbereitungen getroffen. Wir freuen uns, diese schwere Gruppe zu spielen." Nach den zuletzt eher leichten Aufgaben gegen Lemgo und Lübbecke ist der THW nun in der Königsklasse gefordert. "Wir müssen sehr konzentriert spielen und uns darauf beschränken, was wir beeinflussen können", gibt Gislason die Marschroute vor. Das Spiel in die richtige Richtung lenken, das gelang zuletzt vor allem Domagoj Duvnjak. Der 27-Jährige, der früher selbst für Zagreb spielte, hat sich zu einem echten Leader entwickelt. "Er hat in fast allen Spielen überragend gespielt", lobt sein Coach, der weiß, was er an seinem Rückraum-Ass hat. "Es gibt auf der Welt keinen besseren vorgezogenen Abwehrspieler." Duvnjak könnte zum entscheidenden Faktor in Zagreb werden, als Spitze auf der 3:2:1-Deckung und als Torgarant aus dem Rückraum. Doch Duvnjak allein wird dem THW den Sieg nicht bescheren. In Zagreb müssen die Zebras Fehler vermeiden und ihre Chancen in der Offensive nutzen. "In Lübbecke haben wir zwischendurch zu viele Fehler gemacht", sagt auch Linksaußen Rune Dahmke. Der Youngster wird auch in Zagreb wieder über die volle Distanz gehen müssen, Neuzugang Torsten Jansen laboriert nach wie vor an einer Bandscheibenverletzung und wird die Reise nach Kroatien nicht antreten. Der Start in die Königsklasse ist auch ein erster Fingerzeig dafür, wie eng die Topgruppe A tatsächlich werden kann. Zagreb zählt zwar nicht zum engeren Favoritenkreis auf den Gruppensieg, gibt sich trotzdem selbstbewusst. "Wir wollen ins Achtelfinale. Und wir werden alles versuchen, die Königsklasse zu gewinnen - auch wenn das vielleicht noch ein zu hohes Ziel für unsere junge Mannschaft ist", sagt RK-Kapitän Zlatko Horvat, einer der erfahrensten Spieler im rein kroatischen Kader. Im Sommer verließen mit Teo Coric (TVB 1898 Stuttgart), Ilija Brozovic (HSV Hamburg) und Dusko Celica (Eisenach) drei Spieler den Verein in Richtung Bundesliga, Kreisläufer Stanko Sabljic kehrte aus Erlangen zurück, Mittelmann Stefan Vujic stieß vom französischen Absteiger Istres zum Team. Vor fünf Wochen trafen sich der THW Kiel und der RK Zagreb beim Vorbereitungsturnier in Ehingen, dort gewannen die Zebras mit 30:26 - und machten wiederum Erfahrungen mit dem harten Spielstil der Kroaten, den Alfred Gislason als "völlig überflüssig" bezeichnete. Sein Kapitän Toft Hansen bekam als Kreisläufer einiges davon zu spüren, doch der Däne sieht die Zebras gewappnet: "Donnerstag werden sie noch härter zur Sache gehen. Aber wir sind vorbereitet!" (Von Niklas Schomburg, aus den Kieler Nachrichten vom 16.09.2015)