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Donnerstag ist die Handball-Bundesliga zurück in Kiel: Zebras treffen auf die Rhein-Neckar Löwen

Bundesliga

Donnerstag ist die Handball-Bundesliga zurück in Kiel: Zebras treffen auf die Rhein-Neckar Löwen

Mehr als sechs Wochen ist es her, dass der THW Kiel in einem Heimspiel der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga auf die Unterstützung seiner "weißen Wand" bauen konnte. Damals, Anfang April, gewannen die Zebras mit 31:27 gegen den HC Erlangen - seitdem ist viel passiert. Der THW Kiel hat mit seiner magischen Nacht gegen Montpellier den Einzug ins TruckScout24 EHF Final4 am 8. und 9. Juni geschafft und zuletzt auswärts auch die HSG Wetzlar besiegt. Die Gäste, die am Donnerstag ab 19 Uhr in der Wunderino Arena erwartet werden, haben nach einer wilden Achterbahn-Saison auch in Europa für Furore gesorgt: Denn die Rhein-Neckar Löwen kämpfen zwei Wochen vor den Zebras beim Final4 der European League in Hamburg ebenfalls um einen kontinentalen Titel. Das Duell zwischen Zebras und Löwen wird live bei Dyn zu sehen sein, Tickets gibt es unter www.thw-tickets.de, bei CITTI und in der THW-FANWELT. Diese hat Donnerstag von 10 bis 19 Uhr geöffnet. 

Zebras wollen zwei Punkte holen

Nach dem emotionalen wir hart umkämpften Sieg in Wetzlar und dem kurzen Nationalmannschafts-Intermezzo der vergangenen Woche, bei dem sich Tomas Mrkva (Tschechien) und Nikola Bilyk (Österreich) für die Handball-WM qualifizierten, wollen die Zebras am Donnerstag unbedingt den nächsten doppelten Punktgewinn feiern. Zu Gast in der Wunderino Arena sind dann die Rhein-Neckar Löwen, die in dieser Spielzeit eine für die Badener eher ungewohnte Achterbahnfahrt durchleben. Momentan belegt der Deutsche Meister von 2016 und 2017 in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga Rang elf und musste zuletzt gegen die MT Melsungen (23:28) und die TSV Hannover-Burgdorf (27:29) zwei ärgerliche Niederlagen hinnehmen.

Drittes Duell in dieser Spielzeit

Das Hinspiel entschieden die Kieler im November deutlich mit 31:25 für sich. Auch den Pixum Super Cup zu Beginn der bald zu Ende gehenden Saison gewannen die Zebras gegen die Löwen mit 37:36 nach Siebenmeterwerfen. Dennoch erwartet die Zebras am Donnerstag wie im August 2023 ein Spiel auf Augenhöhe, auch wenn sich die Rhein-Neckar Löwen diese Spielzeit eigentlich ganz anders vorgestellt hatten. Nach dem Gewinn des DHB-Pokals im vergangenen Jahr schienen die Mannheimer wieder von Euphorie beflügelt. Doch der Absturz auf den Boden der gegenwärtigen Tatsachen war in den Folgemonaten brutal: Nach 30 absolvierten Spielen in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga weisen die Löwen eine deutlich negative Bilanz aus: Elf Siegen stehen bei zwei Unentschieden satte 17 Niederlagen gegenüber. Und das ist tatsächlich eine der Überraschungen der Saison in der "stärksten Liga der Welt". 

Kirkelökke bester Torschütze

Denn die Löwen, gespickt mit ehemaligen wie aktuellen deutschen Nationalspielern wie Uwe Gensheimer, Juri Knorr, Patrick Groetzki oder Jannick Kohlbacher, waren von den Handball-Experten vor dem Start der Spielzeit auf jeden Fall zum erweiterten Kreis der Top-Mannschaften gezählt worden. Auch dank Olle Forsell Schefvert als kompromisslosem Abwehrspieler und Tempomacher im Angriff sowie dem bärenstarken Torhüter-Trio aus David Späth, Mikael Appelgren und Joel Birlehm. Erfolgreichster Torschütze der Baden-Württemberger ist ein Däne: Niclas Kirkelökke. Der 29-jährige Linkshänder im Rückraum der Löwen, der im Sommer nach Flensburg wechselt, erzielte bisher 148 Tore. Aber trotz allem lief es in der Liga nicht rund, kamen die Löwen nicht wirklich auf Betriebstemperatur im LIQUI MOLY HBL-Alltag. Ein Grund für die rasante Achterbahn durch die Saison liegt ganz sicher auch in dem immensen Verletzungspech der Löwen. Immer wieder musste Trainer Sebastian Hinze seine Mannschaft umformen, oftmals improvisieren.

Löwen kämpfen um Europa-Titel

Ob Vereins-Ikone und Linksaußen Uwe Gensheimer, der nach dieser Saison auf den Posten des Sportdirektors wechselt, nach seiner schweren Knieverletzung überhaupt noch einmal für die Löwen auflaufen wird, steht in den Sternen. Auch Gensheimers kongenialer Partner auf dem rechten Flügel, Patrick Groetzki, musste lange Zeit passen. Zudem wog der zwischenzeitliche Ausfall von Abwehrchef Halil Jaganjac und weiterer Leistungsträger schwer. Doch trotz aller Probleme machte die blau-gelbe Achterbahn auch Bergfahrten. Zweifelsohne der positive Gipfel dieser Saison: Die Rhein-Neckar Löwen haben nach einer Nervenschlacht gegen die portugiesische Top-Mannschaft Sporting Lissabon das Final Four der EHF European League erreicht und können sich und den Fans auf europäischer Ebene noch ein echtes Highlight präsentieren. Im Halbfinale
des Turniers, das am 25. und 26. Mai in der Barclays Arena in Hamburg ausgetragen wird, warten die Füchse Berlin - mit zwei Siegen in Hamburg würden die Löwen nicht nur erneut einen Titel holen, sondern der schwierigen Saison auch ein versöhnliches Ende beschweren.

Mannheimer haben neues Selbstbewusstsein getankt

"Wir sind alle mega erleichtert", sagt Tobias Reichmann zur Qualifikation für das European-League-Final-Four. Der Ex-Nationalspieler war erst im Januar von den Löwen als Ersatz für den verletzten Patrick Groetzki angeheuert worden. Dass er nichts verlernt hat, beweist der inzwischen 35 Jahre alte Reichmann seitdem eindrucksvoll. "Ich glaube, es hätte vor den zwei Spielen keiner für möglich gehalten, dass wir gegen Sporting gewinnen", bekannte Reichmann. Durch den Erfolg auf europäischer Ebene haben die Löwen spürbar neuen Mut geschöpft und neues Selbstbewusstsein getankt. Und Reichmann freut sich auf die Gelegenheit, nach seinen drei Triumphen in der EHF Champions League (2010 und 2012 mit dem THW Kiel, 2016 mit KS Kielce) nun auch die European League gewinnen zu können: "Wir sind richtig froh, ins Final Four eingezogen sein. Und dort werden wir zwei geile Spiele machen." Genau dafür wollen sich die Löwen am Donnerstag schon einmal warmwerfen - und am liebsten auch ihre nunmehr über vier Jahre andauernde Negativserie gegen den THW Kiel (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv) beenden.

Infos rund um das Spiel

Das Spiel wird präsentiert von CITTI - Markt der Lebensfreude

Der THW Kiel möchte naturgemäß seine Erfolgsserie gegen die Mannheimer fortsetzen und in der Liga seinen Vorsprung auf die MT Melsungen ausbauen. Anwurf zum tierischen Duell zwischen den Zebras und den Löwen ist am Donnerstag um 19 Uhr, Dyn überträgt live aus der Wunderino Arena. In dieser sind noch einige Plätze frei, Tickets gibt es bei CITTI, unter www.thw-tickets.de und in der THW-FANWELT. Diese hat Donnerstag durchgehend von 10 Uhr bis zum Anpfiff geöffnet. Schiedsrichter der Begegnung des 30. Spieltags sind Fabian Baumgart und Philipp Dinges. Es ist wieder Heimspiel-Zeit in der LIQUI MOLY HBL: Weiter geht's gegen die Löwen, Kiel!