Erstes von drei Endspielen um den Gruppensieg: Donnerstag ist Eurofarm Pelister zu Gast in Kiel

Noch drei Mal alles geben, noch drei Mal über 60 Minuten Top-Handball zeigen, im besten Fall noch drei Mal doppelt punkten: Für den THW Kiel beginnt am Donnerstag mit dem Heimspiel gegen den nordmazedonischen Meister HC Eurofarm Pelister der Endspurt im Kampf um den Gruppensieg in der Machineseeker EHF Champions League. Drei finale Partien stehen beim Tabellenführer aus Kiel noch auf dem Programm, den Auftakt macht das erste Aufeinandertreffen in der Wunderino Arena mit dem Club aus der Handball-Hochburg Bitola. Anwurf ist am Donnerstag um 18:45 Uhr, DAZN und Dyn übertragen live. Es gibt noch Tickets für das Spiel in allen Kategorien. Diese sind ab 15 Euro, mit dem "Junge Leute"-Ticket ab 11 Euro, erhältlich bei CITTI, online unter www.thw-tickets.de und in der THW-FANWELT, die am Donnerstag durchgehend von 10 Uhr bis zum Anpfiff um 18:45 Uhr geöffnet haben wird. 

Dramatische Tabellen-Konstellation

Bester Torschütze im Hinspiel: Elias Ellefsen á Skipagötu

Die Tabellenkonstellation in der Gruppe A könnte dramatischer kaum sein. Vor dem aktuellen Spieltag ist nur eines bereits klar: Durch den Kieler Punktgewinn in Kielce und die 27:29-Niederlage des norwegischen Millionenprojektes Kolstad beim nächsten THW-Auswärtsgegner OTP-Bank Pick Szeged sind Domagoj Duvnjak & Co. schon vorzeitig für das Achtelfinale qualifiziert - als bisher einzige Mannschaft in der Gruppe. Das Ziel der Zebras ist aber ein anderes: Sie wollen die Gruppenphase auf Platz eins oder zwei abschließen. Denn das würde die direkte Qualifikation für das Viertelfinale und - beinahe noch wichtiger - das Heimrecht im Rückspiel der entscheidenden Runde vor dem Truckscout24 EHF Final4 bedeuten. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg, denn die Gruppe A ist das spannendste Rennen um die Platzierungen seit mindestens einem Jahrzehnt. Der THW Kiel führte das Tableau nach elf von insgesamt 14 Spieltagen mit 16 Punkten vor Aalborg Handbold (14) an. Es folgte mit Kielce, Paris Saint-Germain und Szeged ein Trio mit jeweils 13 Zählern.

Zebras haben das Erreichen des Ziels selbst in der Hand

Im Kampf um Platz sechs, der zur Achtelfinal-Teilnahme berechtigt, ist ein Zweikampf zwischen dem HC Zagreb (10 Punkte) und Kolstad (9) entbrannt. Drei Spieltage vor dem Ende der Gruppenphase ist für jede der Mannschaften also zwischen Platz eins und im schlimmsten Fall Platz sechs alles möglich - eine Wahnsinns-Ausgangslage vor den letzten Partien! Die Zebras haben das Erreichen ihres Ziels selbst in der Hand. "Für uns ist die Partie gegen Pelister eines von drei Endspielen im Kampf um den Gruppensieg", schätzt Harald Reinkind die Lage ein, und unterstreicht: "Wir wollen die direkte Qualifikation für das Viertelfinale, ein Sieg gegen Pelister wäre dafür unglaublich wichtig." Denn danach geht es zum heimstarken ungarischen Top-Club OTP Bank-Pick Szeged, ehe die starken Zagreber zum Abschluss der Gruppenphase am Mittwoch, 6. März (jetzt Tickets sichern), in Kiel gastieren. 

Students-Night in der Wunderino Arena

Doch das ist alles erst einmal Zukunftsmusik: Der Fokus liegt bei den Zebras klar auf der Partie gegen den HC Eurofarm Pelister, bei dem sie auch auf die Unterstützung ihrer Fans setzen. Mit dabei sind einige hundert Studierende, die bei der ersten "THW-Students-Night" die Zebras lautstark anfeuern wollen. Anlässlich der Premiere der "Students-Night", mit Unterstützung der Förde Sparkasse veranstaltet, gibt es übrigens in der THW-FANWELT bei Vorlage eines gültigen Studierenden-Ausweises 10 Prozent Rabatt auf alle Fanartikel. Sportlich wollen die Zebras unbedingt einen Sieg gegen den nordmazedonischen Meister, der in der vergangenen Saison Vardar Skopje hinter sich ließ, einfahren.

Pelisters unglückliche Rückkehr in die Königsklasse

Angriffswucht: Zharko Peshevski

Der HC Eurofarm Pelister hat bei seiner Rückkehr auf die große europäische Bühne in den bisher elf absolvierten Partien der Machineseeker EHF Champions League reichlich Lehrgeld zahlen müssen. Aktuell sind die Nordmazedonier immer noch punktlos, verloren allerdings ihre beiden Heimspiele gegen Szeged (27:28) und den HC Zagreb (22:23) jeweils nur denkbar knapp mit einem Tor Differenz. Auch die Begegnungen gegen Kielce (21:24) und das Hinspiel gegen den THW Kiel, das die Zebras nach einem Schlussspurt mit 23:20 in der "Hölle von Bitola" gewannen, haben gezeigt, aus welch' hartem Holz der HC Eurofarm Pelister geschnitzt ist.  Reinkind: "Wir wissen, dass Pelister stärker ist, als es die Tabelle aussagt. Sie werden ohne Druck bei uns spielen. Das macht das Match so gefährlich."

Nordmazedonier holen weitere drei Spieler mit Erfahrung

Spielte für Veszprem bereits in Kiel: Dejan Manaskov

Zumal auch die Vorbereitung auf das Rückspiel in Kiel von zahlreichen Änderungen beim Gegner, der erstmals überhaupt in der Wunderino Arena auflaufen wird, geprägt ist. Denn Trainer Aleksandar Jovic, der mit Torhüter Khalifa Ghedbane, dem Ex-Flensburger Bogdan Radivojevic, und dem ehemaligen Hannoveraner Nej Cehte erfahrenes Personal für die Königsklasse holte, musste inzwischen für Branislav Angelovski Platz machen. Und auch die beiden Dänen Kasper Kisum, der nach Frankreich zu St. Raphael wechselte, und Andreas Johann Nielsen (Önnereds HK in Schweden) sowie Wilson Davyes und Darko Stevanovic sind nicht mehr mit von der Partie. Dafür holte man mit Filip Kuzmanovski, der zuvor das Trikot der HSG Wetzlar trug, und Linksaußen Dejan Manaskov von Vardar Skopje, einst unter anderem bei den Rhein-Neckar Löwen und Telekom Veszprem aktiv, zwei ganz erfahrene Spieler hinzu. Zuletzt wurde Pelister noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv und verpflichtete den 2,10 Meter großen polnischen Nationalspieler Mateusz Piechowski für den Kreis. 

Viele bekannte Namen im Kader

Erfolgreicher Ex-Flensburger: Bogdan Radivojevic

Auf dieser Position spielt beim HC Eurofarm Pelister auch der erfolgreichste Torschütze: Zarko Peshevksi, nicht nur aufgrund seiner 125 Kilogramm ein nordmazedonisches Handball-Schwergewicht, erzielte bisher 35 Treffer, bildet mit Denis Vasilev (110 Kilo) und Piechowski (108) ein Abwehr-Bollwerk und sorgt im Angriff für Wucht. Ebenfalls bereits 35 Torferfolge gehen auf das Konto von Radivojevic. Mit 31 Treffern folgt in der internen Torjägerliste der aus Elverum gekommene serbische Neuzugang Uros Borzas. Im Tor vertraut Angelovski neben Champions-League-Sieger Ghedbane auch auf die Künste des ehemaligen Hannoveraner Keepers Urban Lesjak. Sie alle werden alles daran setzen, mit mindestens einem Sieg aus den verbleibenden Spielen beim THW Kiel, zu Hause gegen Aalborg sowie in Kolstad das harte Comeback-Jahr auf der ganz großen europäischen Bühne zu einem versöhnlichen Ende zu bringen.