THW Kiel startet Donnerstag beim HC Zagreb in die Machineseeker EHF Champions League
Vorhang auf für Europas Königsklasse! Am Donnerstagabend startet der THW Kiel beim kroatischen Serienmeister HC Zagreb in die Gruppenphase der neuen Saison in der Machineseeker EHF Champions League. Anwurf in der Arena Zagreb, in der bis zu 15.200 Handball-Fans Platz finden, ist um 18:45 Uhr. "Für mich persönlich ist das Eröffnungsspiel in Zagreb natürlich etwas Besonderes, weil meine Profikarriere dort begonnen hat", freut sich THW-Kapitän Domagoj Duvnjak auf das Wiedersehen mit Freunden, Familie und "vielen bekannten Gesichtern. Es ist natürlich mein und unser Ziel, dass wir dort mit dem THW Kiel gewinnen und einen erfolgreichen Start in die Königsklasse hinlegen!" Neu ist, dass neben DAZN auch Dyn die europäischen Spiele mit THW-Beteiligung live überträgt.
Zweitweiteste Tour der Gruppenphase
Gleich zum Auftakt der neuen Spielzeit bestreitet der THW Kiel das "Match of the week" in der Machineseeker EHF Champions League. Und gleich zum Auftakt werden die Zebras spüren, was mit Reisestress in der europäischen Königsklasse gemeint ist: Zagreb ist die zweitweiteste Tour der Gruppenphase. Mittwochmorgen brechen sie deshalb in aller Frühe auf. Via Hamburg und Frankfurt geht es nach Zagreb, wo sie am Nachmittag eintreffen werden und wo am Abend noch das Abschlusstraining auf dem Programm steht. Zurück an die Förde geht es erst am Freitag, planmäßig ist die erste Tour der Europa-Saison am Freitagabend beendet. Zuvor stehen allerdings spannende 60 Minuten auf dem Programm der Zebras. "Wir wollen nach den zuletzt enttäuschenden Ergebnissen unbedingt wieder in die Spur kommen", sagt THW-Kapitän Nikola Bilyk. "Das Auftaktspiel in Zagreb wird für uns allerdings alles andere als einfach werden." Zagreb spiele eine sehr physische Verteidigung, weiß Bilyk, und ergänzt: "Sie haben eine starke Mannschaft mit einer guten Mischung aus sehr erfahrenen und jungen Spielern."
Lebende Legenden auf den Außenpositionen
In der Tat schickt sich Zagreb an, in der 30. Königsklassen-Saison - Rekordzahl aller Teilnehmer - endlich wieder die K.o.-Runde zu erreichen. Dabei helfen soll vor allen Dingen die Erfahrung eines Trios: In der kräftig zupackenden Abwehr steht mit Jakov Gojun ein Spieler, der den THW Kiel bereits aus unzähligen Duellen mit seinem Ex-Club Füchse Berlin kennt. Die 37 Jahre alte 2,04-Meter-Rückraum-Kante führt RK Zagreb ab sofort sogar als Kapitän in die Arenen Europas. In diesen ist die berühmte Zagreber Flügelzange schon seit vielen Jahren zu Hause: Links wirbelt die inzwischen 40 Jahre alte Linksaußen-Legende Timur Dibirov, rechts die auch von seinem Gastspiel bei den Löwen bekannte kroatische Legende Ivan Cupic (37). Beide vereinen insgesamt fünf Champions-League-Siege auf sich - dreimal gewann Cupic mit Kielce und Skopje die begehrteste Trophäe Europas, zweimal Dibirov (ebenfalls mit Skopje). Erfahren ist auch Zagrebs Trainer Slavko Goluza: Er spielte einst für den TuS N-Lübbecke in der stärksten Liga der Welt, war Nationaltrainer Kroatiens und gewann mit Domagoj Duvnjak & Co. 2012 Olympia-Bronze.
Bisher 18 direkte Duelle
Natürlich stellt der Rekord-Champion Kroatiens auch eine ganze Reihe Nationalspieler. Der bekannteste Handballer Kroatiens trägt Donnerstag allerdings das neue, weiße THW-Königsklassen-Trikot: Kapitän Domagoj Duvnjak. In zehn der bisher insgesamt 18 direkten Duelle zwischen dem THW Kiel und RK Zagreb stand der Kieler Kapitän auf dem Feld. 2009 zweimal noch in Diensten des Clubs, bei dem der inzwischen 35-Jährige seine Profikarriere startete, seit 2014 insgesamt acht Mal für den THW Kiel. Die Bilanz der Zebras gegen Zagreb: Zehnmal siegte Schwarz-Weiß, dreimal gab es ein Remis, fünf Mal hatten die Kroaten die Nase vorn (siehe auch Gegnerdaten RK Zagreb im THW-Archiv). Zuletzt gab es das Aufeinandertreffen im Februar 2022, als Harald Reinkind mit der Schlusssirene den dramatischen 28:27-Auswärtserfolg klar machte.
Doppelte TV-Ãœbertragung
Für die Gruppenphase hat Douvnjak mit seiner Mannschaft ein großes Ziel: "Wir wollen uns in der Gruppenphase besser präsentieren als in der letzten Saison. Da haben wir nicht konstant genug gespielt. Aber das muss man tun, um gegen diese starken Gegner bestehen zu können. Damit wollen wir in Zagreb anfangen, auch wenn dieses Spiel richtig schwer werden wird." Anwurf ist am Donnerstag um 18:45 Uhr, neben DAZN überträgt auch Dyn das Spiel live. Schiedsrichter sind die beiden Ungarn Peter Horvarth und Balazs Marton, als EHF-Delegierter ist der Slowene Janko Pozeznik vor Ort in der Arena Zagreb. Die Maschineseeker EHF Champions League steht in den Startlöchern: Auf geht's nach Zagreb, Kiel!