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KN: Ein Regisseur der flinken Sorte

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KN: Ein Regisseur der flinken Sorte

Kiel. Namhafte Verstärkung im Kreativbereich: Der THW Kiel hat zur kommenden Saison den slowenischen Spielmacher Miha Zarabec verpflichtet. Der 25-Jährige wechselt vom Champions-League-Teilnehmer RK Celje an die Förde und unterschrieb einen Ein-Jahres-Vertrag mit Option auf ein weiteres. Das teilte der THW am Mittwoch mit.

Der THW Kiel verpflichtet zur kommenden Saison den slowenischen Spielmacher Miha Zarabec vom RK Celje

„Miha macht den Ball schnell und ist ein torgefährlicher, klassischer Spielmacher. Er bringt alle Fähigkeiten mit, die uns helfen können“, erklärt THW-Trainer Alfred Gislason. Zarabec machte sich nicht erst mit seiner starken Leistung bei der Handball-Weltmeisterschaft in Frankreich im Januar einen Namen, als er die slowenische Auswahl überraschend zu Bronze und damit zur ersten WM-Medaille überhaupt führte. Schon in der vergangenen Spielzeit bereitete der flinke „Zaro“ dem THW in der Gruppenphase der Champions League erhebliche Probleme, erkämpfte sich mit Celje in der heimischen Arena Zlatorog einen Punkt. In dieser Saison spielte er die Rhein-Neckar Löwen zwei Mal schwindelig, erzielte in beiden Partien gegen den deutschen Meister jeweils acht Tore. „So einen Spieler hat man auf dem Zettel“, sagte THW-Geschäftsführer Thorsten Storm. „Bei Beobachtungen und in Gesprächen haben wir schnell gemerkt, dass er zu uns passt. Wenn dann noch solche Begleitumstände wie jetzt dazukommen, passt es umso besser“, erklärte Storm. Gemeint ist der sechs- bis neunmonatige Ausfall von Domagoj Duvnjak nach der geplanten Operation an der lädierten Patellasehne. „Es wäre fahrlässig, nur mit einem Mittelmann in die Saison zu gehen“, sagte Storm und zielte damit auf Rechtshänder Nikola Bilyk ab. Auch wenn der THW mit Linkshänder Steffen Weinhold und neuerdings auch Linksaußen Rune Dahmke zwei weitere Optionen auf der Rückraummitte besitzt, ist der Transfer von Miha Zarabec ein weiterer Mosaikstein. „Miha ist ein echter Regisseur. So einen Spielertyp hat es in Kiel seit längerem nicht gegeben, und viele Spieler in unserer Mannschaft wünschen sich einen“, erklärte Storm. Zu den Transfermodalitäten wollte sich der Kieler Geschäftsführer nicht eingehend äußern, er bedankte sich nur beim RK Celje für die „unkomplizierte Unterstützung bei diesem Transfer“. Nach Informationen dieser Zeitung machte der THW von einer Ausstiegsklausel im bis Sommer 2018 laufenden Vertrag Gebrauch, für die eine Ablösesumme in Höhe von 50 000 bis 80 000 Euro fällig wurde. Für Zarabec ist der Wechsel nach Kiel „ein Traum, den jeder Handballer hat. Ich habe jetzt die Chance, in der stärksten Liga der Welt bei einem der besten Klubs der Welt zu spielen. Ich bin meinem aktuellen Verein dankbar, dass er mir diese Möglichkeit gewährt“. Mit dem Transfer bestätigt der RK Celje, Champions-League-Sieger von 2004, erneut seinen Ruf als hervorragender Ausbildungsklub. Zarabec ist der vierte Slowene, der seit 2014 den Sprung von Celje zu absoluten Top-Klubs schafft: Gasper Marguc und Blaz Blagotinsek wechselten zu Telekom Veszprem, Blaz Janc wird sich im Sommer dem noch amtierenden europäischen Titelträger Vive Kielce in Polen anschließen. Die Anwesenheit des gebürtigen Montenegriners und katarischen Nationalspielers Jovo Damjanovic beim Final-Four-Turnier in Hamburg und anschließend in Kiel hat laut Aussage Storms indes nichts mit zukünftiger Kaderplanung zu tun. „Wir haben immer mal wieder Nachwuchsspieler zu Gast in Kiel“, erklärte er mit Blick auf den 20-jährigen Rückraumlinken. THW-Torhüter Andreas Wolff hatte am Dienstag ein gemeinsames Foto mit Damjanovic im sozialen Netzwerk Instagram veröffentlicht. (Von Niklas Schomburg, aus den Kieler Nachrichten vom 13.04.2017, Foto/Archiv: Sascha Klahn)