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KN: Mit Akribie und Gelassenheit zur Einheit
Doha. Die Zuschauer rieben sich verwundert die Augen: Dagur Sigurdsson stand an der Seitenlinie, Arm in Arm mit seinem Trainer- und Betreuerteam, und sang die deutsche Nationalhymne. "Um vor dem Spiel ein bisschen in Stimmung zu kommen, hymne ich ein bisschen mit", sagte der Isländer. Den ganzen Text habe er zwar noch nicht auswendig gelernt. "Aber je mehr Spiele, desto öfter höre ich die Hymne." Hoffnungsträger Sigurdsson ist endgültig angekommen. Vier Mal könnte er die deutsche Hymne beim Turnier in Katar noch hören - am liebsten auch am Sonntag vor dem Finale.
Sigurdsson hat sich in den vergangenen Tagen als Teamplayer erwiesen. Mit isländischer Akribie und einem Schuss Gelassenheit gelang es ihm innerhalb weniger Monate, ein Klima des Vertrauens entstehen zu lassen. "Er vermittelt der Mannschaft eine gewisse Lockerheit, dass sie ihr Spiel machen soll, egal wie es steht, egal wer der Gegner ist", sagt Teammanager Oliver Roggisch. In Rekordzeit impfte Sigurdsson seinem Team das Sieger-Gen ein und hauchte der in Deutschland schwer angeschlagenen Sportart neues Leben ein. Aus einem Haufen durchaus talentierter Handballer formte er seit seinem Amtsantritt am 1. September eine Einheit. (Aus den Kieler Nachrichten vom 26.01.2015)