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Gruppensieg! DHB-Team mit klarem Erfolg

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Gruppensieg! DHB-Team mit klarem Erfolg

Großartiges Zwischenergebnis: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat bei der Weltmeisterschaft in Katar die schwere Vorrundengruppe D als Tabellenerster hinter sich gebracht. Durch den nie gefährdeten (18:8)-Erfolg gegen Saudi-Arabien im abschließenden Gruppenspiel verwies die DHB-Auswahl den Vize-Weltmeister Dänemark und Polen auf die Plätze. Bester Torschütze gegen Saudi-Arabien waren WM-Debütant Matthias Musche und Johannes Sellin mit je elf Treffern. Am Montag nun trifft die deutsche Mannschaft im Achtelfinale auf Ägypten. 

Wiencek und Weinhold mit Verschnaufpause

Bundestrainer Dagur Sigurdsson verzichtete gegen die wahrscheinlich nur zweitklassige Mannschaft aus Saudi-Arabien auf einen Großteil seines Stammpersonals. So durfte der Magdeburger Matthias Musche, für Fabian Böhm in den Kader nachgerückt, genauso von Beginn an ran wie Johannes Selling auf der rechten Außenseite. Auch die beiden bisher überragenden Kieler Patrick Wiencek und Steffen Weinhold durften sich auf der Bank ein wenig von den Strapazen der vergangenen Tage erholen.

Klare Angelegenheit

Trotz der komplett neuen Startformation geriet die Partie gegen Saudi-Arabien zu einer frühen, klaren Angelegenheit - auch wenn nicht alles rund lief. Anfangs machte Erik Schmidt auf sich aufmerksam, der seinen Größen- und Kraftvorteil allein in der ersten Hälfte sechsmal zu nutzen wusste. Dann lief das Gegenstoßspiel der deutschen Mannschaft, wobei sich vor allem Sellin auszeichnete. Ein Doppelpack des Melsungers brachte das 6:1 (7.), sein hinter dem Rücken verwandelter Konter das 11:4 und letztlich auch den 18:8 Halbzeitstand. Die Zehn-Tore-Führung zur Pause geriet nicht einmal richtig in Gefahr, als die deutsche Mannschaft rund eine Minute lang in doppelter Unterzahl spielen musste.

WM 2015, VORRUNDE: Saudi-Arabien - Deutschland: 19:36 (18:8), 24.01.2014

Deutschland: Heinevetter, Lichtlein; Kneer (3), Gensheimer, Sellin (11/3), Wiencek, Pekeler, Groetzki, Weinhold, Strobel, Schmidt (8), Kraus (2), Müller, Schöngarth (1), Musche (11), Drux Saudi-Arabien: Alnassfan, Al. Alsaffar; Alabbas, Aljanabi (2), Alhulaili (1), Alhammad, Aljohani, Hazazi (1), Alabdulali (1), Alsalam (1), Alobaidi (1), Alabas (2), Alsalem (3), Alzaer (3/2), Alhannabi (1), Ab. Alsaffar (2) Schiedsrichter: Santos/Fonseca Siebenmeter: Saudi-Arabien: 5/2 (Heinevetter hält Alzaer (19.), Alsalem (Nachwurf verwandelt, 45.) und Alhulaili (51.)); Deutschland: 4/3 (Sellin an die Latte (56.)) Zeitstrafen: Saudi-Arabien: 6 (2x Alsalem (26.), Aljanabi (29.), Alzaer (32.). Alsalam (46.), Alabdulali (59.)); Deutschland: 5 (2x Schöngarth (27., 48.), Sellin (27.), Schmidt (37.), Müller (56.)) Zuschauer: ca. 1.500  (Lusail Multiporpose Arena, Doha (QAT)) Spielfilm: 1. HZ: 0:3 (5.), 1:3, 1:6 (7.) 2:6, 2:8 (12.), 4:8, 4:11 (17.), 4:13 (22.), 5:16 (26.), 8:16 (28.), 8:18; 2. HZ: 8:20, 8:21, 13:21 (38.), 13:25 (43.), 16:26 (47.), 17:27, 18:31 (52.), 19:32, 19:34 (58.), 19:36.

Einbahnstraßen-Handball

Auch in der zweiten Halbzeit ließ die DHB-Auswahl gegen den hoffnungslos unterlegenen sechsten der Asien-Meisterschaft nichts anbrennen. Mit Einbahnstraßen-Handball ging es ungefährdet in Richtung Gruppensieg, auch wenn Saudi-Arabien mit einem 5:0-Lauf zwischenzeitlich von 8:21 auf 13:21 verkürzen konnte (38.). Ein Viererpack von WM-Debütant Musche sorgte allerdings schnell wieder für klare Verhältnisse.

Jetzt wartet Ägypten

Am Montag allerdings wird ein anderes Kaliber auf die deutsche Mannschaft warten: Im Achtelfinale trifft die DHB-Auswahl dann auf Ägypten. Die Nordafrikaner unterlagen im Parallelspiel den ohne Aron Palmarsson angetretenen Isländern mit 25:28 und landeten so auf Platz vier der Gruppe C. Durch den isländischen Erfolg hatte Tschechien mit Filip Jicha am Abend keine Chance mehr auf den Achtelfinal-Einzug.

KN: Ersatz-Sieben spielt stark auf

Doha. Was für ein Tag für Matthias Musche: Dagur Sigurdsson hatte den Linksaußen vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen Saudi-Arabien in den Kader berufen, um Marathonmann Uwe Gensheimer zu schonen. Dafür strich der Bundestrainer den Balinger Rückraumspieler Fabian Böhm. Musche bedankte sich und wurde nach dem 36:19 (18:8)-Sieg gegen die körperlich heillos unterlegenen Saudis zum besten Spieler der deutschen Mannschaft gewählt. Wie Rechtsaußen Johannes Sellin traf der trickreiche 22-Jährige elf Mal. "Ich habe den wahrscheinlich besten Linksaußen der Welt vor mir", sagte Musche. "Jetzt durfte ich spielen, das war eine Riesenehre." Sigurdsson ließ seine Stamm-Sieben pausieren, im Tor begann Silvio Heinevetter, die neue Nummer zwei hinter Carsten Lichtlein. Die Partie in der mit lediglich 600 Zuschauern gefüllten Lusail-Arena in Doha hatte mit einer Gedenkminute für den am Freitag verstorbenen König Saudi-Arabiens begonnen. Laut "Exstrabladet" soll die Mannschaft schon auf dem Weg nach Hause gewesen sein, als der Weltverband damit drohte, sie von künftigen Turnieren auszuschließen. Nur deshalb sollen sie wieder umgedreht und angetreten sein. Die Saudis wiesen diese Spekulationen zurück. Scheichbarometer? Die Partie zwischen den Nationen, die beide nur wegen einer Wildcard teilnehmen dürfen, erreichte auch im VIP-Bereich desaströse Werte. 47 Sessel, ein Scheich - der Tiefpunkt im letzten der fünf Gruppenspiele. Die deutschen Zuschauer unterstützen das Sigurdsson-Team dagegen nach Kräften. Gensheimer & Co bedankten sich mit einem Besuch in der kleinen, aber feinen Fankurve. (von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 26.01.2015)