Bundesliga
Souveräner Erfolg beim starken Aufsteiger Leipzig
Der THW Kiel hat am Sonntagnachmittag einen souveränen Erfolg beim Aufsteiger SC DHfK Leipzig eingefahren. Bis auf fünf Minuten in der zweiten Halbzeit, in denen die Gastgeber mit einem 5:0-Lauf den Kieler zwischenzeitlichen Kieler Zehn-Tore-Vorsprung halbieren konnten, zeigten die "Zebras" eine starke Leistung. Herausragend: Christian Dissinger. Der Kieler Halblinke traf elf Mal und avancierte vor 6.100 Zuschauern in der ausverkauften "Arena Leipzig", darunter rund 400 lautstarke Kieler, zum Matchwinner. Durch den Sieg rückte der THW Kiel zum Abschluss der Hinrunde auf Platz zwei vor.
Dominik Klein in der Startformation
Mit einer gehörigen Portion Respekt waren die "Zebras" zum starken Aufsteiger gereist, der in eigener Halle eine Macht ist. Hinzu kam, dass die Zahl der angeschlagenen Spieler beim Rekordmeister konstant hoch blieb: Domagoj Duvnjak spielte trotz eines Bänderrisses im Fuß, Rene Toft Hansen hatte mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen, Christian Sprenger hat weiterhin Probleme mit der Rückenmuskulatur, und Rune Dahmke war im Training umgeknickt und wurde geschont. Erneut musste Alfred Gislason sein Team also umbauen, und so stand Dominik Klein erstmals seit seinem Kreuzbandriss vor mehr als acht Monaten in der Startformation.
Konzentrierter Start
Der THW begann konzentriert, und nach einer ausgeglichenen Anfangsphase war es Steffen Weinhold, der nach elf Minuten Toft Hansen am Kreis zur ersten Zwei-Tore-Führung bediente. Diese wurde Zug um Zug ausgebaut, auch weil Christian Dissinger einen erneuten Sahnetag erwischte: Als der konsequente Niclas Ekberg beim 11:7 (26.) erstmals vier Tore zwischen den THW Kiel und den Gastgeber gebracht hatte, hatte Dissinger schon fünf Mal getroffen und war auch im weiteren Spielverlauf nicht zu stoppen. Der THW blieb aber auf allen Positionen gefährlich, spielte schnell und variantenreich.
Canellas trifft mit links
Nach dem Wechsel erhöhten kamen die Kieler konzentriert zurück: Duvnjak traf von Halbrechts, und weil Nikolas Katsigiannis, nach der Pause für Landin gekommen, nun einige tolle Paraden zeigte, wuchs der Vorsprung an: Ein Doppelschlag von Ekberg - jeweils nach "Katze"-Paraden, bedeutete das 27:17 (39.), Vujin bediente Anic zum 29:19 (42.). Dann schlich sich allerdings auch beim Rekordmeister der Fehlerteufel langsam ein - vor allem in der Rückwärtsbewegung wurde nun nicht mehr energisch genug nachgesetzt. Das nutzten die Gastgeber zum 21:29-Anschluss, den Rechtshänder Canellas mit links (!) aus dem Rückraum noch konterte - nach dem 31:22 lief aber nicht mehr viel bei den "Zebras" zusammen.
Mittwoch Fördegipfel gegen Flensburg
Weiter geht es für die "Zebras" im Drei-Tage-Takt: Und dieser hält am kommenden Mittwoch ein weiteres packendes, hoch emotionales Spiel parat. Im Viertelfinale des DHB-Pokals treffen die "Zebras" in einer längst ausverkauften Sparkassen-Arena im Fördegipfel auf den ewigen Landes-Rivalen aus Flensburg. Die Entscheidung, ob der Rekord-Pokalsieger oder aber der Titelverteidiger Ende April in Hamburg beim "Rewe Final Four" um den Titel kämpft, fällt also in Kiel! Anpfiff des Derbys ist bereits um 18.45 Uhr, Sport1 und das dänische Fernsehen übertragen live. Auf geht's, Kiel!
Vorentscheidung zur Pause
Nach Webers einzigem Feldtor, am Ende hatte der Leipziger Regisseur 8/7 Treffer auf seinem Konto, zum 10:13 waren es Igor Anic, Ekberg und Weinhold, die den Zwischenstand auf 16:10 schraubten (23.). Eine Vorentscheidung war so schon bis zum Wechsel gefallen: Weinhold ging Eins-gegen-Eins, Dissinger bediente Toft Hansen und Duvnjak traf kurz vor dem Pausenpfiff aus der eigenen Hälfte in das aufgrund eines zusätzlichen Feldspielers verwaiste DHfK-Tor zum 21:13-Pausenstand.
Dissinger als Leipziger Stimmungskiller
Fünf Minuten lang kamen die Kieler Schützen nicht mehr an Putera im Leipziger Tor vorbei, zudem leisteten sich die "Zebras" einige technische Fehler. Und die bestraften die Gastgeber vor allem durch Pöter konsequent: Mit einem 5:0-Lauf kam Leipzig 27:31 (50.) heran und rissen damit die 6.100 Zuschauer von ihren Sitzen. Die Arena glich nun einem Hexenkessel, in dem der THW aber kühlen Kopf bewahrte. Niklas Landin kam zurück ins Tor und entschärfte einige Bälle, vorne traf Dissinger aus halbrechter Position (32:27), setzte Duvnjak einen Strahl ins Leipziger Tor zum 33:28 ab, und spielte Dissinger mit seinem zehnten Tor zum 34:28 den Stimmungskiller für die Gastgeber. Als kurz darauf Wienhold zum 35:28 traf, war die Partie entschieden und die Kieler feierten gemeinsam mit ihren vielen Fans einen wichtigen Auswärtssieg.