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Souveräner Sieg in Minden

Bundesliga

Souveräner Sieg in Minden

Der THW Kiel bleibt auch in der DKB Handball-Bundesliga auf Erfolgskurs. Am Sonntagnachmittag gewannen die "Zebras" bei Kellerkind GWD Minden mit 32:23 (13:11). Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit setzten sich die Kieler kurz nach dem Wiederanpfiff vorentscheidend ab und konnten letztlich ohne größere Probleme ihren 18. Pflichtsieg in Folge verbuchen. Erfolgreichste Torschützen waren Joan Cañellas, Domagoj Duvnjak und Aron Palmarsson für den THW sowie Dalibor Doder für Minden mit jeweils sechs Treffern.

THW weiter ohne Palicka und Jicha

Wie schon zuletzt am Mittwoch beim Champions-League-Sieg in Logroño musste Trainer Alfred Gislason auf Torhüter Andreas Palicka verzichten. Der Schwede hatte sich vergangene Woche beim Heimspiel gegen den VfL Gummersbach eine Oberschenkelzerrung zugezogen und wurde auch in Minden vom Kim Sonne-Hansen aus der zweiten Mannschaft vertreten. Zudem fehlte weiterhin Kapitän Filip Jicha, der voraussichtlich am dritten Advent zum Heimspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf sein Comeback geben wird. GWD-Trainer Goran Perkovac hatte hingegen größere personelle Probleme, denn neben den beiden Langzeitverletzten Sören Südmeier und Nenad Bilbija (jeweils Kreuzbandriss) fehlte auch Abwehrchef Marco Oneto. Für den Chilenen hatten die Grün-Weißen allerdings mit Magnus Jernemyr prominenten Ersatz nach Ostwestfalen gelotst – der 38-jährige Schwede gewann einst mit dem FC Barcelona die Königsklasse und half Minden zuletzt, den HSV Hamburg mit 36:30 aus der Kampa-Halle zu schießen.

Minden startet dank Doder stark

Der THW Kiel war also gewarnt und lief in der Anfangsphase zunächst einem Rückstand hinterher. Minden fand sich zunächst gegen die 3:2:1-Deckung der „Zebras“ mit Domagoj Duvnjak an der Spitze gut zurecht – auch dank dem gut aufgelegten Spielmacher Dalibor Doder. Zwar konnten Joan Cañellas und Duvnjak zunächst die Führungstreffer von Aleksandar Svitlica und Christoph Steinert egalisieren, doch nach der postwendenden Antwort durch Doder, einer Parade von Jens Vortmann gegen Marko Vujin, einem Steal von Miladin Kozlina gegen Cañellas und dem daraus resultierenden Konter durch Doder lagen die Gastgeber nach sechs Minuten unter dem Jubel ihrer Fans mit 4:2 in Front. Auch die Kieler Antwort durch Vujin und Duvnjak schockte die Hausherren nicht. Basierend auf den Paraden des stark beginnenden Vortmann erhöhten erneut Doder und Svitlica per Gegenstoß auf 6:4 für GWD.

Weinhold und Palmarsson drehen auf

Sechs Gegentore nach gerade einmal neun Spielminuten – Alfred Gislason konnte mit der Anfangsphase seiner Mannschaft keinesfalls zufrieden sein. Für den im Abschluss glücklosen Vujin durfte nun Steffen Weinhold auch im Angriff ran, und mit dem deutschen Nationalspieler nahm das Kieler Angriffsspiel mehr an Fahrt auf. Nach einem Ballverlust Doders bediente Weinhold Niclas Ekberg zum 5:6, den 6:6-Ausgleichstreffer erzielte der Linkshänder selbst. Und nachdem Doder zweimal im Abschluss scheiterte, traf Weinhold in der 14. Minute gar zur ersten Kieler Führung. Goran Perkovac nahm seine Auszeit und brachte mit Arne Niemeyer und Christoffer Rambo neues Personal für den Rückraum. Doch auch Gislason tauschte aus und beorderte Aron Palmarsson aufs Parkett. Und der Isländer drehte sofort auf, beantwortete Schmidts Ausgleich postwendend und erhöhte nach einem Steal Duvnjaks auf 9:7.

Knappe Kieler Pausenführung

Minden steckte aber keineswegs auf, Aljoscha Schmidt und Rambo nutzten zwei Kieler „Fahrkarten“, um noch einmal zum 9:9 zu egalisieren – es sollte der letzte Ausgleichstreffer für GWD in dieser Partie sein. Denn während Rambo und Schmidt verzogen, trafen Palmarsson, Weinhold und erneut Palmarsson zum 12:9 für den THW. Vortmann bekam keine Hand mehr an den Ball und wurde folgerichtig wenig später durch Gerrie Eijlers ersetzt. Tatsächlich konnten die Gastgeber bis zur Pause – auch dank einer Überzahlsituation nach Zeitstrafe gegen Wiencek – wieder auf 11:13 verkürzen. Allerdings schwächte sich Minden kurz vor dem Seitenwechsel selbst, als Schmidt in einer Angriffsaktion eine Zeitstrafe kassierte und Svitlica wegen Meckerns ebenfalls für zwei Minuten vom Parkett gestellt wurde.

THW zieht in Überzahl davon

Daher begann der THW den zweiten Durchgang in doppelter Überzahl, was Duvnjak sogleich zum 14:11 nutzte. Minden spielte im nächsten Angriff lange die Zeit runter, ehe Niemeyer bei drohendem Zeitspiel an Sjöstrand scheiterte und Ekberg per Gegenstoß auf 15:11 erhöhte. Und nachdem Cañellas an den Kreis auflöste und dort von Weinhold bedient wurde, hatten sich die Kieler keine vier Minuten nach Wiederanpfiff beim 16:11 ein kleines Torepolster erarbeitet. Dieses hatte auch in der Folgezeit Bestand, weil nun Duvnjak beim THW aufdrehte und zum 17:12 und 18:13 traf. Selbst die zweite Zeitstrafe gegen Wiencek steckten die „Zebras“ weg, weil der nun immer stärker werdende Johan Sjöstrand einen Siebenmeter Schmidts entschärfte und Cañellas bei drohendem Passivspiel gar auf 19:13 erhöhte. Als dann Jernemyr für zwei Minuten auf die Bank musste und Cañellas per Strafwurf und Weinhold das Ergebnis auf 22:16 schraubten, war die Partie 15 Minuten vor Spielende so gut wie entschieden.

Nach 3:0-Lauf in Unterzahl wird's deutlich

Doch immerhin steckte Minden auch in dieser Phase nicht auf, selbst eine erneute doppelte Unterzahl überstanden die Gastgeber nahezu schadlos, weil der zwischen die Pfosten zurückgekehrte Vortmann gegen Dominik Klein zur Stelle war. So hielt sich der Kieler Vorsprung konstant bis zum 25:19: Moritz Schäpsmeier hatte gerade per schneller Mitte getroffen und zudem eine Zeitstrafe gegen Weinhold gezogen, als die „Zebras“ ausgerechnet in Unterzahl das Tempo noch einmal anzogen: Palmarsson traf zum 26:19, einen Fehlwurf Kunkels und einen Mindener Ballverlust bestraften Vujin und Duvnjak mit Gegenstößen zum 28:19. Der THW Kiel machte es dann letztlich doch noch deutlich, und auch Kim Sonne und Rune Dahmke konnten sich in der Schlussphase noch auszeichnen.

Jahresendspurt beginnt nächsten Sonntag gegen Hannover

Zehn Pflichtspiele binnen 33 Tagen liegen hinter den „Zebras“ – und alle zehn Partien konnte der deutsche Rekordmeister für sich entscheiden. Wohlverdiente drei Tage Pause hat Alfred Gislason seinen Spielern versprochen, ehe dann am Donnerstag die Vorbereitung auf den Jahresendspurt beginnt. Noch einmal warten fünf Pflichtspiele im Drei-Tages-Rhythmus innerhalb von 13 Tagen auf den THW. Den Auftakt macht am nächsten Sonntag das Heimspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf.