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Zebras fahren mit mehr Energie souveränen Sieg gegen Frisch Auf! Göppingen ein

Bundesliga

Zebras fahren mit mehr Energie souveränen Sieg gegen Frisch Auf! Göppingen ein

Die Zebras wollten sich gegen Göppingen unbedingt besser präsentieren als zuletzt gegen die Löwen. Ein Vorhaben, das mit viel Energie und Einsatz gelang. Im vorletzten Heimspiel in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga gegen Frisch Auf! Göppingen spielte das Team von Trainer Filip Jicha phasenweise überzeugend, gewann mit 32:27 (17:13). Durch den Erfolg hat der THW Kiel die Teilnahme an der EHF European League in der kommenden Saison sicher. 

Eric Johansson erneut stärker Akteur

Bester Torschütze und bester Akteur auf dem Feld war erneut Eric Johansson, der viel Biss zeigte, Verantwortung übernahm und achtmal ins Göppinger Tor traf. Eine gute Leistung bot auch Samir Bellahcene im Tor der Kieler: Der Franzose kam in der 23. Minute für Tomas Mrkva, hielt neun Bälle und war zudem bei einem Strafwurf von Marcel Schiller zur Stelle. So blieb es dabei, dass für die Schwaben in Kiel nichts zu holen ist: Es ist nämlich sagenhafte 45 Jahre her, dass Frisch Auf! doppelte Punkte aus Kiel entführen konnte. Eine Ewigkeit. Und selbst die ungewohnte Optik konnte daran nichts ändern, spielten doch dieses Mal die Gäste in Weiß. Denn die Partie stand im Zeichen des Küsten- und Meeresschutz-Projektes "För de Küste". Dafür hatten sich die Kieler umgezogen, liefen statt in gewohntem Schwarz-Weiß in farbigen Puma-Sondertrikots auf. 

Zebras entfachen buntes Handball-Feuerwerk

Und in den Meeres-Farben blau und türkisgrün entfachten die Jicha-Schützlinge schnell ein buntes Handball-Feuerwerk: Sie legten durch Patrick Wiencek und zwei Tore von  Johansson die schnelle 3:1-Führung vor. Flott legte der Zebra-Express auch nach dem 3:3 durch Kneule und Kozina nach. Johansson knüpfte zu Beginn an seine glänzende Vorstellung vom Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen an, erzielte in der 14. Minute bereits seinen fünften Treffer. Der junge Schwede machte zwar auch Fehler, glänzte im Gegenzug aber mit Anspielen und brachte seine Mannen mit 9:5 Toren in Front. Nikola Bilyk, Wiencek und Niclas Ekberg hatten zuvor getroffen. Auf fünf Tore waren die Kieler dann nach 15 Minuten enteilt: Harald Reinkind und Youngster Jarnes Faust waren für die 11:6-Führung verantwortlich. 

Vier-Tore-Führung zur Pause

Kieler Fehler brachten die Gäste dann aber ins Spiel zurück. Malus, Sarac und Flodman trafen den Kieler Spielfluss, brachten FAG auf 9:11 heran. Faust sorgte mit seinem Treffer zum 16:12 in der 28. Minute für die erneute Vier-Tore-Führung. Er veredelte damit den glänzenden Einsatz von Patrick Wiencek, der den Ball per Hechtsprung in Zebra-Besitz gebracht und seinen jungen Mitspieler auf die Reise Richtung Göppinger Gehäuse gebracht hatte. Wiencek war es dann auch, der den 17:13-Pausenstand erzielte, das sehenswerte Anspiel kam von Karl Wallinius. Bellahcene sorgte für den letzten Jubel der ersten Hälfte, als er nach der Sirene noch einen Siebenmeter von Schiller entschräfte. "Hinten stehen wir gut", analysierte Harald Reinkind in der Halbzeitpause. "Ich hoffe, dass wir uns in der zweiten Halbzeit für unseren Einsatz besser belohnen können."

Göppingen bleibt dran

Der Wunsch des Norwegers erfüllte sich erst Mitte der zweiten 30 Minuten. Zuvor boten die Gäste ein Spiel auf Augenhöhe, auch wenn die Kieler immer von vorn die Partie gestalteten. Und doch bissen sich die Süddeutschen in der 40. Minute gar auf 18:20 heran. Eine vollkommen überzogene Zeitstrafe gegen Trainer Markus Baur brachte die Gäste dann vollends aus dem Rhythmus. Die Zebras indes fanden wieder zu ihrem Tempospiel - und holten sich mit jeder gelungenen Aktion verlorenes Selbstvertrauen zurück. 

Zebras spielen Göppingen phasenweise an die Wand

Zweimal war Johansson zur Stelle, außerdem der starke Magnus Landin. Der THW lag nach Johanssons Kracher mit 24:19 in Front. Und die Zebras gaben weiter Gas, holten sich durch Paraden und eine starke Abwehrarbeit hinten die Bälle und spielten vorn FAG jetzt phasenweise an die Wand. Beinahe noch wichtiger: Sie nahmen die Fans in der fast vollbesetzten Wunderino Arena mit und setzten sich nach schönem Dreher von Karl Wallinius in der 53. Minute auf 31:22 ab. Allerdings: Die Zebras kämpften weiter, doch aus unerklärlichen Gründen riss der Spielfaden, häuften sich die Fehler. Die Gäste bedankten sich mit einem 5:0-Lauf, bis Kapitän Domagoj Duvnjak die Kieler Torflaute beendete, wuchtig den Schlusspunkt zum verdienten 32:27-Sieg setzte. 

Auswärtsreise nach Gummersbach vor dem letzten Heimspiel

Nach zuletzt zwei Heimspielen reisen die Kieler am kommenden Wochenende zum vorletzten Auswärtsspiel der Saison zum VfL Gummersbach. Die Begegnung beim Tabellensiebten wird am Sonntag um 16 Uhr angepfiffen, Dyn überträgt live. Danach heißt es am Mittwoch, 29. Mai, zum letzten Mal in der Spielzeit "Olé, hier kommt der THW". Das Heimspiel gegen den SC DHfK Leipzig, das um 19 Uhr angepfiffen wird, ist für einige der Kieler der letzte Auftritt vor ihren Fans. Sie verabschieden sich nach der Partie - außer Niclas Ekberg. Der THW-Rekordtorschütze bekommt am 16. August sein Abschiedsspiel in der Wunderino Arena. Für das letzte Heimspiel der Saison gibt es noch Eintrittskarten bei CITTI, in der THW-FANWELT und online unter www.thw-tickets.de. Weiter geht’s in Gummersbach, Kiel!

Text: Reimer Plöhn / Fotos: Sascha Klahn

LIQUI MOLY Handball-Bundesliga, 32. Spieltag: THW Kiel - Frisch Auf! Göppingen 32:27 (17:13)

THW Kiel: Mrkva (1.-24. und 1 Siebenmeter, 2 Paraden), Bellahcene (24.-60., 9/1 Paraden); Duvnjak (3), Reinkind (3), Landin (5), Øverby, Weinhold, Wiencek (3), Ekberg (1/1), Faust (3), Johansson (8/1), Dahmke (1), Wallinius (2), Bilyk (1), Pekeler, á Skipagötu (2); Trainer: Jicha
Frisch Auf! Göppingen: Buchele (14.-60., 11 Paraden), Sego (1.-14., 0 Paraden); Neudeck (1), Kneule (3), Flodman (1), Sarac (5), Poteko, Ellebaek (1), Persson (3), Schiller (7/4), Lastro (1), Kozina (1), Malus (2), Schmidt (2); Trainer: Baur

Schiedsrichter: Nils Blümel / Jörg Loppaschewski
Siebenmeter: THW: 2/2 / FAG: 5/4 (Bellahcene hält Schiller (30.))
Zeitstrafen: THW: 2 (Øverby (6.), Duvnjak (40.)) / FAG: 3 (Poteko (24.), Baur (42.), Schmidt (44.))
Spielfilm: 1. Hz.: 1:3, 3:1 (5.), 3:3 (8.), 4:4, 7:4 (11.), 9:5 (13.), 11:6 (17.), 11:9 (19.), 13:11 (25.), 15:11 (27.), 16:12 (28.), 17:13;
2. Hz.: 17:14, 19:14 (33.), 20:15 (36.), 20:18 (39.), 21:19 (40.), 24:19 (43.), 27:20 (47.), 28:22, 31:22 (52.), 31:27 (56.), 32:27.
Zuschauer: 9921 (Wunderino Arena, Kiel)

Stimmen zum Spiel: 

THW-Trainer Filip Jicha: Mir hat unsere Energie in der ersten Halbzeit gut gefallen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann phasenweise nicht unbedingt gut gespielt. Die zweite Hälfte war eine in drei Dritteln: Im ersten Drittel waren wir nicht gut, im zweiten Drittel waren wir richtig gut unterwegs, und im dritten Drittel haben wir die Möglichkeit, das Spiel noch deutlicher zu gewinnen, durch billige Ballverluste, technische Fehler und Würfe nicht genutzt. Aber wir haben in jeder Phase gezeigt, dass wir unbedingt siegen wollen. Meine Mannschaft wollte sich unbedingt besser präsentieren als gegen die Löwen, und das haben sie bis auf diese nicht so guten Phasen realisiert. Wir glauben an unsere Entwicklung und müssen uns auf dem Weg bis zum Zusammenpassen aller Elemente gegenseitig unterstützen. Dann haben wir die Chance, dass am Saisonende die Tagesform ein entscheidender Aspekt sein kann. Wir wollen und dürfen bis dahin nicht nachlassen. Ein großes Dankeschön möchte ich heute allen Zuschauern aussprechen, die uns hier in der Halle unterstützt haben. Das war stark – danke!

FAG-Trainer Markus Baur: Glückwunsch an Filip und den THW Kiel zum verdienten Sieg. Im Großen und Ganzen bin ich mit unserer Einstellung und dem Wie unseres Auftretens heute zufrieden. Vielleicht sogar mit dem Ergebnis, das für meinen Geschmack aber auch etwas enger hätte ausfallen können. Wir verpassen es vor der Halbzeit, auf zwei zu verkürzen. Dann hätten wir es einfacher gehabt. Aber bei 22:30 hätte es eben auch in die ganz andere Richtung gehen, und wir haben es geschafft, wieder ranzukommen. Es war ein intensives Spiel, aufgrund der Fehler aber kein hochklassiges. Beide Teams haben aber insgesamt weniger Fehler gemacht als zwei, die auch mitspielten.

THW-Kapitän Patrick Wiencek bei Dyn: Unsere Körpersprache war deutlich besser, trotzdem machen wir noch zu viele Fehler. Wir wollten eine Reaktion nach dem letzten Spiel zeigen. Gegen die Löwen war es nicht THW-like. Wir haben in Köln noch ein wichtiges Turnier, da wollen wir da sein. Noch aber haben wir Phasen in unserem Spiel, die nicht schön sind.