39:33 gegen Vizemeister Hard: THW Kiel zieht beim Alpla Sommercup ins Finale ein

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39:33 gegen Vizemeister Hard: THW Kiel zieht beim Alpla Sommercup ins Finale ein

Der THW Kiel hat beim Alpla Sommercup in Hard durch einen Sieg gegen den Gastgeber HC Alpla Hard das Finale am Samstag erreicht. In diesem treffen die Zebras auf den TBV Lemgo Lippe, der sein Trainingslager in Hard absolviert. Die Ostwestfalen hatten sich am Nachmittag gegen den österreichischen Pokalsieger HC Schwaz Tirol mit 38:25 durchgesetzt, die Zebras zogen dann am Abend gegen den Vizemeister der Alpenrepublik nach. Mit einem 39:33 (24:18)-Sieg endeten 60 kurzweilige Handballminuten, bester Torschütze auf Seiten der Kieler war Emil Madsen mit acht Treffern.

Morgens Training, abends Spiel in der Sauna

Zwei männliche Handballspieler in Aktion; der eine im weißen Trikot hält einen rosafarbenen Ball, während ein Spieler in einem rot-schwarzen Trikot versucht, ihn zu blocken. Ein weiterer Spieler in Rot ist teilweise im Vordergrund zu sehen.Der Kieler Tross war am Donnerstag via Hamburg und Zürich nach Hard gereist. Die kleine Gemeinde am Bodensee gilt als einer der Hotspots des österreichischen Handballs, denn auch zu den Ligaspielen des HC Alpla Hard ist die schmucke „Sporthalle am See“ stets gut gefüllt. Beim ersten Auftritt des THW Kiel beim Alpla Sommercup waren die Ränge sogar so gut wie ausverkauft, rund 2000 Zuschauer entfachten in der „Teufelsarena“, wie die Heimspielstätte der „roten Teufel“ aus Hard genannt wird, tatsächlich eine gute Atmosphäre bei Sauna-Temperaturen. Der THW Kiel, der neben den Langzeitverletzten Gonzalo Perez de Vargas (Kreuzbandriss) und Hendrik Pekeler (Achillessehne) auch den angeschlagenen Eric Johansson (Kniebeschwerden), den bei der Jugend-Nationalmannschaft weilenden Youngster Rasmus Ankermann und den erst am Sonntag nachreisenden Jesse Dahmke ersetzen musste, hatte noch am Vormittag eine gut 90-minütige Trainingseinheit absolviert – Vorbereitung eben.

Viel Tempo in der Partie

Ein Handballspieler in einem weißen Trikot springt in der Luft und bereitet sich auf den Wurf vor, während ein Verteidiger in Rot zu Boden fällt. Die Zuschauer beobachten das intensive Spiel von den überfüllten Tribünen im Hintergrund.Trotzdem starteten die Zebras mit viel Tempo in die Begegnung und hatten mit Andreas Wolff einen starken Rückhalt. Offensiv waren es vor allen Dingen die Kreisläufer, die Akzente setzten: Lukas Laube traf viermal, Veron Nacinovic gar sieben Mal. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase und der einzigen Führung der Gastgeber beim 5:4 setzten sich die Kieler mit einem Zwischenspurt auf 11:7 ab, Duvnjak hatte Laube mustergültig bedient. Auch Nikola Bilyk hatte zu diesem Zeitpunkt in die Partie gefunden, traf zum umjubelten 13:9. Mit einem Doppelpack von Emil Madsen ging die Führung auf sechs Tore hoch – bis zur Pause blieb es bei diesem Vorsprung. Mit 24:18 wurden die Seiten gewechselt.

Lob für Kieler Mittelblock

Zwei männliche Handballspieler in Aktion während der THW Kiel Handball Vorbereitung Saison 2025/2026 Sommercup Hard; der Spieler in Weiß hält den Ball und weicht einem nahen Verteidiger in Rot und Schwarz aus, während sich beide intensiv auf das Spielfeld konzentrieren.Im zweiten Durchgang drehte dann Leon Nowottny richtig auf: Der junge Keeper war nach 20 Minuten gekommen und hielt nun einige freie Würfe stark. Vorn haderte Lukas Zerbe mit ein wenig Wurfpech, was der Rechtsaußen aber durch Einsatz und Ballgewinne wieder wettmachte. Die Gastgeber hielten wacker dagegen, und so entwickelte sich eine offensive Partie mit vielen Toren und noch mehr Tempo. In den letzten fünf Minuten durfte auch der 18-jährige A-Jugendliche Johan Rohwer bei den Zebras ran: Der Youngster traf, glänzte auch als Anspieler und bedankte sich so für das Vertrauen von Filip Jicha. Den Schlussunkt unter 60 schweißtreibende Minuten setzte auf Kieler Seite Emil Madsen, der sich kurz vor Ultimo damit noch die interne Torjägerkrone sicherte. Trainer Filip Jicha war nach dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden: "Ich habe gute Dinge gesehen, und Dinge, die wir besser machen können. Veron und Lukas haben mir gut gefallen, wie sie den Mittelblock gestellt haben. Und auch unser Tempo hat mir gefallen. Aber wir haben noch viel Arbeit vor uns, das ist allen auch bewusst."

Finale am Samstag gegen Lemgo

Ein Handballspieler in einem weißen Trikot springt und bereitet sich auf den Wurf vor, während er von Gegnern in roten und schwarzen Trikots während eines überfüllten Hallenspiels eng verteidigt wird.Am Samstag bestreiten die Zebras nun also das Finale gegen den Ligakonkurrenten TBV Lemgo Lippe. Eine erste Standortbestimmung in der noch jungen Phase der Vorbereitung auf die kommende Saison. Angepfiffen wird die Partie um 18:30 Uhr, live verfolgen kann man die Begegnung im kostenpflichtigen Stream unter handball-globe.tv. "Wir freuen uns auf das Spiel, bisher haben wir in jedem Spiel einen stärkeren Gegner gehabt. Der TBV ist eine Woche länger in der Vorbereitung, da ist es super, dass wir uns mit ihnen messen können", so Filip Jicha. Für die Zebras geht danach die Reise weiter in die Steiermark: Am Sonntagabend werden Domagoj Duvnjak & Co. in Graz erwartet, wo das traditionelle Trainingslager allen Beteiligten noch einmal alles abfordern wird. Auch in Graz wird es ein hochklassiges Testspiel geben, für das man sich bereits jetzt unter oetickt Eintrittskarten sichern kann: Am Donnerstagabend geht es für den THW Kiel dort gegen den slowenischen Meister RD Slovan Ljubljana. Erst einmal wartet aber das Finale des Alpla Sommercups: Weiter geht’s gegen Lemgo, Kiel!

Alpla Sommercup, Halbfinale: HC Alpla Hard (AUT) - THW Kiel: 33:39 (18:24)

HC Alpla Hard: Gurskis (8/1 Paraden), Kocar (2 Paraden), Doknic (8/1 Paraden); Jönsson, Tokic (2), Runarsson (3/1), Babic (5), Hakli, Haunold (2), Piringer, Mosblech (1), Sager (3/1), Hömmerle (5), Scong (4), Bildstein, Cirit (1), Mäser, Hild (7); Trainer: Jönsson
THW Kiel:
Nowottny (20-60., 11/1 Paraden), Wolff (1.-20. 8/1 Paraden); Duvnjak, Reinkind (3), Landin (1), Överby, Laube (5), R. Dahmke (2), Zerbe (4), Rohwer (1), Madsen (8), Bilyk (4), á Skipagötu, Imre (5/1), Nacinovic (7); Trainer: Jicha

Zeitstrafen: Hard: 2 (Haunold (25.), Hild (38.)) / THW: 2 (à Skipagötu (36.), Laube (41.)
Siebenmeter: Hard 5/2 (Wolff hält Tokic, Runarsson überweg, Nowottny hält Sager) / THW: 4/1 (Gurskis hält Laube, Doknic hält Zerbe, Zerbe überweg)
Zuschauer: 1900 (Sporthalle am See, Hard (AUT))