Klarer Testspielsieg gegen Island

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Klarer Testspielsieg gegen Island

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft ist mit einer klaren Ansage an die Konkurrenz in die heiße Phase der EM-Vorbereitung gestartet: In Stuttgart besiegten die "Bad Boys" im vorletzten Test vor dem Start der EHF EURO in Kroatien die als Geheimfavorit gehandelte Auswahl Islands mit 36:29 (19:12). 

DHB-Team verschläft Beginn

"Die ersten zwölf Minuten hatten wir keinen Zugriff, dadurch fehlten uns die Tempo-Tore", kritisierte Bundestrainer Christian Prokop die Anfangsphase seiner Mannschaft. Die hatte gegen starke Isländer Probleme, lag zum Zeitpunkt der ersten Prokop-Auszeit mit 6:8 zurück. Vor allem in der Defensive gefiel Prokop nicht alles, mit einem dauerhaften zweiten Kreisläufer im Angriff rissen die Isländer Lücken in den deutschen Deckungsverbund. "Als wir dann hinten besser gearbeitet haben, konnten wir uns absetzen", analysierte Prokop die folgenden, begeisternden Minuten seiner Mannschaft bis zur Pause. Die "Bad Boys" mit einem sich nun ebenfalls steigernden Andreas Wolff im Tor ließen in 18 Minuten nur noch vier Gegentore zu und kamen mit viel Geschwindigkeit zu ihren Toren. Beim 19:12 nach 30 Minuten war bereits eine Vorentscheidung gefallen.

DHB-Team lässt nichts anbrennen

Nach dem Wechsel ließ die deutsche Mannschaft nichts mehr anbrennen, wenngleich in einigen Situationen die letzte Konsequenz in Abwehr und Angriff fehlte. Vielleicht war das eine Folge der intensiven Trainingseinheiten, die das Team seit dem Neujahrs-Tag bestritten hatte. In Gefahr geriet der Sieg selbst nicht bei einer 4:6-Unterzahl oder nach der roten Karte gegen Steffen Weinhold, der nach 42 Minuten bei einer Abwehraktion seinen Gegenspieler unglücklich im Gesicht erwischt hatte. Rune Dahmke kam in der Schlussviertelstunde zum Einsatz, Wolff machte nach dem Wechsel Platz für den ebenfalls guten Silvio Heinevetter, und Wiencek erzielte nach einer vor allem in der Abwehr starken Partie kurz vor der Sirene das letzte deutsche Tor.

Bundestrainer hat sich noch nicht entschieden

Wer sich die Europameisterschaft gemütlich von zu Hause aus anschauen will, hat dazu mehrere Möglichkeiten: Das Public Viewing im Kieler Handballbahnhof ist sicherlich die spektakulärste. Alle deutschen Spiele zeigen ARD und ZDF im Wechsel live, und das ganze EM-Paket gibt es als Internet-Livestream: Alle Spiele des Turniers mit Ausnahme der Auftritte der deutschen Handballer sind live und exklusiv auf www.sportdeutschland.tv und www.handball-deutschland.tv zu sehen. Auch die deutschen Partien sind dort nach Abpfiff in der Mediathek verfügbar. Zur Einstimmung auf das Turnier zeigen die Online-Sender im Vorfeld der EM noch mehrere hochkarätige Vorbereitungsspiele live und exklusiv - unter anderem am 7. Januar ab 14 Uhr das letzte Vorbereitungsspiel der deutschen EM-Auswahl gegen Island in Neu-Ulm. Erst danach wird sich Christian Prokop endgültig den 16er-Kader benennen, mit dem Deutschland in Kroatien die Mission "Titelverteidigung" in Angriff nehmen wird. "Entscheidend ist nicht die Einzel-Fähigkeit, sondern dass wir als Team funktionieren. Ich habe einen Stamm im Kopf, aber auf vier, fünf Positionen habe ich mich noch nicht entschieden", ließ der Bundestrainer am Freitagabend offen, wer die Reise nach Zagreb mit antreten wird.