THW macht die zehn voll: Mannschaft des Jahres!

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THW macht die zehn voll: Mannschaft des Jahres!

Der deutsche Meister THW Kiel hat zum zehnten Mal in Folge die Wahl zur „Mannschaft des Jahres“ in Schleswig-Holstein gewonnen. Bei der vom Landessportverband und der „Vereinigung Schleswig-Holsteinischer Sportjournalisten“ veranstalteten Publikumswahl entfielen 42,9 Prozent der abgegebenen Stimmen auf die Kieler Handballer, die sich im Mai 2014 in einem Herzschlagfinale gegen die Rhein-Neckar Löwen den 19. Meistertitel gesichert hatten.

"Eigentlich gehört dieser Preis unseren Fans"

Die begehrte Auszeichnung nahmen Kapitän Filip Jicha und Trainer Alfred Gislason für den THW Kiel im Rahmen einer festlichen Gala im Kieler Schloss entgegen. Zwei Tage vor dem Derby gegen Flensburg freuten sich die beiden "Zebras" über den neuerlichen Erfolg bei der Abstimmung, an der sich mehr als 6.000 Schleswig-Holsteiner beteiligt hatten. Jicha erinnerte in einer launigen Ansprache an das spannendste Meisterschaftsfinale aller Zeiten: "Ich würde jedem Sportler gönnen, einmal das zu erleben, was wir da am letzten Spieltag in der Sparkassen-Arena erlebt haben." Die Wahl zur "Mannschaft des Jahres" sei eine Ehre, die innerhalb des Teams einen hohen Stellenwert habe, berichtete Jicha. "Aber eigentlich gehört dieser Preis unseren Fans, die uns durch die Saison und das Jahr getragen haben."

"THW herausragender Botschafter"

LSV-Präsident Hans-Jakob Tiessen, der gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Sportjournalisten-Vereinigung, Gerhard Müller, Innenminister Stefan Studt und Bent Nicolaisen, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Heide, die Ehrung der Sieger und Platzierten vornahm, lobte die Handballer des THW Kiel als "herausragende Botschafter für das Sportland Schleswig-Holstein und Vorbilder für unsere Nachwuchssportlerinnen und -sportler". 

THW gewinnt vor Flensburg und Holstein

Zum dritten Mal in Folge wurde die Auszeichnung als "Publikumspreis" vergeben. Eine Jury aus Vertretern des Landessportverbandes, der "Vereinigung Schleswig-Holsteinischer Sportjournalisten" und einer Olympiasiegerin hatte die Vorauswahl für das Online-Abstimmungsverfahren getroffen. In diesem setzte sich die Meistermannschaft des THW Kiel mit 42,9 Prozent der Stimmen gegen die SG Flensburg-Handewitt (34,1 Prozent) und die Drittliga-Fußballer von Holstein Kiel (8,5 Prozent) durch. "Sportlerin des Jahres" wurde Schwimmerin Kirsten Bruhn (24,6 Porzent) vor Tennisspielerin Angelique Kerber (21,5). Bei den Männern siegte Ruder-Vize-Weltmeister Lars Harting (22,7) vor Reiter Lars Thomsen (19,3). 

Unterstützung für Olympia-Bewerbung

Bei den Gesprächen rund um die Auszeichnung war natürlich die Hamburger Olympiabewerbung ein großes Thema. Als sichtbares Zeichen der schleswig-holsteinischen Unterstützung unterschrieben viele Sportler ein Plakat, das Ralph Lehnert, Geschäftsführer des Hamburger Sportbundes, mit nach Hamburg nahm. LSV-Präsident Hans-Jakob Tiessen warb für ein "Ja" zur Bewerbung: "Wir müssen es in den nächsten zwei Monaten bis zu den Bürgerbefragungen schaffen, dass die Menschen 'Ja' sagen. 'Ja' zu Olympischen und Paralympischen Spielen in Hamburg und damit nach Möglichkeit auch an schleswig-holsteinischen Standorten. Ich bin der festen Überzeugung, Spiele hier im Norden werden unserem Land und den hier lebenden Menschen gut tun."

KN: Stehende Ovationen zum Abschied von Kirsten Bruhn

Kiel. Die Schwimmerin Kirsten Bruhn beschließt ihre Karriere mit dem Titel „Schleswig-Holsteins Sportlerin des Jahres“. Wie die Paralympics-Siegerin standen auch Ruderer Lars Hartig und die Handballer des THW Kiel bei der von Landesportverband und Vereinigung Schleswig-Holsteinischer Sportjournalisten gemeinsam mit dem NDR veranstalteten Wahl an der Spitze, deren Finale gestern Abend auch im Zeichen der Olympia-Bewerbung für 2024 stand. Fast 6000 Sportinteressierte hatten auf der NDR-Homepage abgestimmt und dabei die Wahl zwischen jeweils acht Sportlerinnen und Sportler sowie sechs Mannschaften. Während Europameisterin Kirsten Bruhn die Auszeichnung im Kieler Schloss entgegennehmen konnte, weilte Lars Hartig in Portugal. Der LSV hatte sich zwar intensiv bemüht, den Vizeweltmeister im Leichtgewichts-Einer kurz vor Abschluss des Trainingslagers mit dem Nationalteam zur Ehrung einfliegen zu lassen, doch Hartig, der vom Leichtgewicht zum Schwergewicht gewandelte Ruderer, bereitet sich bereits auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro vor. Die Handballer aus Kiel und Flensburg waren nur mit Mini-Delegationen vertreten – kein Wunder, gilt ihre Konzentration doch dem Derby morgen Abend in Flensburg. Dass die SG als Champions-League-Triumphator über den THW bei der Wahl nun dem deutschen Meister unterlegen war, überraschte ein bisschen, doch die Nordlichter nahmen es sportlich. THW-Kapitän Jicha fand die Auszeichnung auch für die Zebras-Fans schön: „Sie hatten großen Anteil daran, dass wir an diesem unglaublichen letzten Bundesliga-Spieltag den Titel gewinnen konnten. Ich glaube, Alfred Gislason war damals auch schockiert.“ Den meisten Beifall erhielt Kirsten Bruhn. Die dreifache Paralympics-Siegerin gestand, überrascht zu sein, Tennisprofi Angelique Kerber bei dieser Pubilkumswahl auf Platz zwei verwiesen zu haben. „Ich bin heute absolut nicht mit großen Erwartungen hier hergefahren.“ Überrascht haben dürfte sie aber auch die stehenden Ovationen der Gäste im Schloss, nachdem LSV-Präsident Hans-Jakob Tiessen die 45-Jährige inzwischen in Berlin lebende Neumünsteranerin mit einer Laudatio („Sie haben dem deutschen Behindertensport ein Gesicht geben“) würdig verabschiedet hatte. Zu Beginn hatten sich Sportler sowie Prominente aus Politik und Wirtschaft auf einem Plakat mit dem Titel „Schleswig-Holstein sagt ja zu Olympischen und Paralympischen Spielen in Hamburg“ verewigt, das Ralph Lehnert, Geschäftsführer des Hamburger Sportbundes, mit in die Hansestadt nahm. An der Elbe soll im Februar eine Bürgerbefragung der Bewerbung für 2024 Rückenwind geben. Lehnert: „Wir wollen 60 Prozent plus x erreichen, denn ich bin sicher, dass wir Hamburger eine exzellente Bewerbung abgeben können.“ Hans-Jakob Tiessen war schon gestern Feuer und Flamme. (von Gerhard Müller, aus den Kieler Nachrichten vom 19.12.2014)