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Kieler Nachrichten: Launige Seitenhiebe für die Neuen

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Kieler Nachrichten: Launige Seitenhiebe für die Neuen

Kiel. Das Meisterteam ist aus dem Urlaub zurückgekehrt. Gestern um Punkt 9 Uhr hatte THW-Trainer Alfred Gislason seine Handballer zur ersten Trainingsrunde der neuen Saison auf der Leichtathletik-Anlage der Uni Kiel versammelt. 14 Tage hat der verstärkte Kader nun Zeit, um sich in den ersten Einheiten und Testspielen zu stärken, bevor dann vom 2. bis 8. August die harte Vorbereitungsphase mit dem Trainingslager in der Landessportschule Sachsen-Anhalt in Osterburg ansteht.

Die Begrüßung des Kaders, der auf 18 Spieler angewachsen ist, war herzlich deftig. Wie immer, wenn der THW ins erste Training geht, brannte die Sonne und sorgte für intensiven Schweißfluss. Zuvor hatte Gislason in einer kurzen Ansprache ein paar Frotzeleien für die Neuen parat - insbesondere Steffen Weinhold, der zum Ausklang der Vorsaison dem THW noch den Champions-League-Titel mit der SG Flensburg-Handewitt entrissen hatte, bekam einen launigen Seitenhieb mit. Dann übernahm für einige Mobilisierungs- und Dehnungsübungen zunächst Athletik-Trainer Hinrich Brockmann die Gruppe, die in den vergangenen zwei Wochen bereits ein individuelles Fitnesstraining zu absolvieren hatte und in den vergangenen Tagen zur Leistungsdiagnostik musste. "Noch sind nicht alle Leistungsdaten da, aber diejenigen, die ich gesehen habe, waren gut", berichtete Gislason, der seinen Schützlingen wenig Schonung versprach und nach der Erwärmung auch gleich voll loslegte: "Wir haben wieder einige neue Spieler auf entscheidenden Positionen einzubauen. Aber es sind erfahrene Leute. Das sollte gut klappen. Wenn wir so gut arbeiten wie im letzten Jahr, dann sollten wir auch Erfolg haben."

Neben Steffen Weinhold, der den nach Veszprem/Ungarn gewechselten Christian Zeitz auf Halbrechts ersetzt, übernimmt der Ex-Hamburger Domagoj Duvnjak planmäßig eine zentrale Rolle im Rückraum, und Eigengewächs Rune Dahmke spielt für Gudjon Valur Sigurdsson (FC Barcelona) auf Linksaußen. Zudem spülten die Probleme des HSV auch noch den Spanier Joan Canellas als Abwehrstrategen und Rückraum-Angreifer nach Kiel. Und auf einem Trainerlehrgang entdeckte Gislason den Dänen Kim Sonne-Hansen, der als dritter Torhüter dazu stößt, vor allem aber in der zweiten Mannschaft spielen wird. Dazu steht auch noch Fynn Ranke als dritter Kreisläufer mit im Kader.

Sie alle wurden mit Abklatschen und kurzen Umarmungen im Team aufgenommen und fühlten sich offenbar wohl. "In der letzten Woche hatte ich ein bisschen Stress, um den Umzug vorzubereiten. Aber jetzt bin ich froh, hier zu sein. Es scheinen gute Jungs zu sein. Einige machen ihre Späße, das gefällt mir", sagte Canellas und fand Bestätigung bei Duvnjak: "Geile Truppe, guter Trainer. Ich bin fit und gesund und freue mich auf das Training und dann die Saison hier. Ich hatte fünf schöne Jahre in Hamburg, bin aber glücklich, vor einem Jahr entschieden zu haben, nach Kiel zu gehen." Dass der HSV nach dem finanziellen Zittern und dem Tauziehen um die Lizenz doch in der Ersten Liga blieb, freut ihn: "Das ist gut für den Verein und gut für die Bundesliga, diesen Standort in der Ersten Liga zu haben."

ut vorbereitet und wohl auch bestens eingestimmt auf eine erfolgreiche Saison ist Steffen Weinhold: Er tourte im Urlaub durch Brasilien und war beim WM-Halbfinale im Stadion, als Deutschland den Gastgeber mit 7:1 wegfegte. "Und jetzt freue ich mich auf den THW", so Weinhold. Mit einigen Hantelübungen, Skippings über Hürden, koordinativen Sprungübungen und zwei Laufeinheiten packte Gislason die ersten zwei Stunden des Trainings voll, bevor er dem Team bis zur Nachmittagseinheit freigab. Das erste Testspiel bestreitet der THW am Sonnabend, 26. Juli, um 18 Uhr in Schwerin gegen die russische Nationalmannschaft (Karten über www.eventim.de). (von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 18.07.2014)