
Saison-Vorbereitung ist vorbei: Samstag geht es beim Super Cup gegen die Füchse Berlin
Die entbehrungsreiche Vorbereitungszeit ist Geschichte, jetzt geht es für die Zebras gleich in die Vollen: Im Super Cup duelliert sich der amtierende Pokalsieger THW Kiel am Samstag ab 18 Uhr mit dem Meister und Super-Cup-Titelverteidiger Füchse Berlin. Dabei geht es im ersten Pflichtspiel der neuen Spielzeit gleich um den ersten Titel - und das vor großartiger Kulisse. Der Münchener SAP Garden, zum ersten Mal Austragungsort des prestigeträchtigen Wettbewerbs, wird mit rund 10.300 Zuschauern ausverkauft sein. Für die schwarz-weißen Anhänger in der bayerischen Landeshauptstadt reist der mobile Fanshop an, Dyn überträgt für die zu Hause gebliebenen live. Wer Lust auf gemeinsames Daumendrücken hat, ist in der Kieler Forstbaumschule richtig: Im größten Biergarten der Stadt findet ein Public Viewing statt.
Mobiler Fanshop ist in der ausverkauften Arena
Der Super Cup ist zurück in München. Zwölf Jahre nach der bisher letzten Austragung an der Isar ist die neue Arena "SAP Garden" der Handball-Fan-Hotspot zum Saisonstart der "stärksten Liga der Welt." Das Duell des Meisters gegen den Pokalsieger elektrisiert in diesem Jahr besonders: Zum ersten Mal in der Geschichte des prestigeträchtigen Wettbewerbs werden mehr als 10.000 Zuschauer in der seit Monaten ausverkauften Halle erwartet. In dieser wird am Samstag nicht nur in der DAIKIN HBL der erste Titel der neuen Saison vergeben, auch die Handball-Bundesliga der Frauen ermittelt ihren Super Cup-Sieger. Nach der Insolvenz des Meisters aus Ludwigsburg treten nun um 15 Uhr die HSG Blomberg-Lippe und der Thüringer HC gegeneinander an. Die Arena öffnet um 13:30 Uhr ihre Türen, der mobile Fanshop der Zebras ist in Level 0 hinter den Blocks 18/19 auf einer gemeinsamen Ausstellungsfläche mit "Küs" zu finden.
Stolz auf 25. Teilnahme in 30 Jahren
Die Kieler reisen mit gemischten Gefühlen am Freitag nach München. Einerseits ist da der Stolz, zum 25. Mal in 30 Jahren im Super Cup antreten zu dürfen. "Das ist ein Beleg dafür, dass hier in Kiel seit Jahrzehnten hervorragend und erfolgreich gearbeitet wurde und wird", erklärt THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi. Auch für Trainer Filip Jicha ist der Super Cup in München etwas Besonderes. "Dieser Wettbewerb hat in den verganenen Jahren richtig an Prestige zugelegt. Dass wir dabei sein dürfen, zeigt, dass wir in der abgelaufenen Spielzeit richtig was geleistet haben." Er erinnert an den DHB-Pokalsieg im vergangenen Jahr: "Der lange Weg dorthin mit den Siegen in Hamburg, gegen den späteren Champions League-Sieger Magdeburg und den VfL Gummersbach und das Final4 mit den Erfolgen gegen die Löwen und Melsungen lässt mich heute auf einen der schönsten Titel meiner Karriere als Trainer zurückblicken. Vor allen Dingen, wenn man die Herausforderungen in Betracht zieht, die wir damals mit den vielen langwierigen Verletzungen hatten."
Personelle Sorgen beim Kieler Rekordsieger

Berliner Superstar: Mathias Gidsel
Die personelle Situation ist es aber auch, die die Vorfreude beim 13-maligen Rekordsieger des Super Cups auf das Spektakel in München etwas dämpft. Klar ist, dass die beiden Langzeitverletzten Hendrik Pekeler (Achillessehne) und Gonzalo Perez de Vargas (Kreuzbandriss) nicht werden spielen können. Ob aber der in der Vorbereitung wegen Kniebeschwerden komplett fehlende Eric Johansson, der letztjährige Kieler Top-Torschütze Emil Madsen (Band- und Kapselverletzung am Wadenbeinköpfchen) und der vor dem internationalen Turnier in Doboj ausgefallene Petter Överby (Hexenschuss) auf dem Feld stehen können, ist mehr als ungewiss. "Ich möchte mich nicht festlegen", so Jicha. "Aber es ist Profisport, wir werden alles versuchen." Jicha sieht sein Team am Sonnabend gegen den Meister aus Berlin daher auch in der Außenseiterrolle. "Die Berliner haben den Welthandballer in ihren Reihen, der Spiele allein entscheiden kann und seine Mitspieler besser macht. Aber ich traue auch meiner Mannschaft alles zu. Wir müssen das im Kollektiv erarbeiten und lösen, aber gegen diese Berliner Mannschaft brauchen wir eine Weltklasseleistung."
Füchse-Team noch einmal verstärkt

Tobias Gröndahl kam von GOG
Zumal die Mannschaft von Jaron Siewert auch in diesem Jahr als Top-Favorit auf den Titel gilt. Nach dem Gewinn der ersten Meisterschaft der Vereinsgeschichte und dem knappen Scheitern im Finale der EHF Champions League gegen den SC Magdeburg ist die Zeit der Tiefstapelei in der Bundeshauptstadt vorbei: "Es wäre nicht sehr glaubwürdig, wenn wir nicht sagen würden, wir wollen diese Ziele - Meister, Champions-League-Sieger, Pokalsieger - erreichen, denn wir hatten alles im Griff letztes Jahr", ist der Hunger auf Titel bei Superstar Mathias Gidsel noch lange nicht gestillt. "Ich finde, unsere Mannschaft ist noch besser als im letzten Jahr.“ Denn die Berliner setzen nicht nur auf Kontiunität, sondern haben ihren exquisiten Kader noch einmal verstärkt: Mit dem spanischen Nationalspieler Aitor Ariño vom FC Barcelona kam hochkarätiger Ersatz für Manuel Strlek, Tobias Reichmann und Jerry Tollbring. Hinzu kam der Königstransfer des jungen norwegischen Top-Regisseurs Tobias Gröndahl, der für eine - laut Medienberichten - sechsstellige Ablösesumme vom dänischen Topteam GOG losgelöst wurde.
Berliner in der Vorbereitung ungeschlagen

Neuzugang aus Barcelona: Aitor Arino
Trotz des Erfolgs der vergangenen Spielzeit gibt es aber auch Unruhe bei den Füchsen Berlin. So sorgten der 2026 auslaufende Vertrag bei Jaron Siewert, ein darauf bezugnehmendes Interview von Präsident Frank Steffel ("Im Erfolg macht man die größten Fehler. Deswegen müssen wir aufpassen, dass wir jetzt keine Fehler machen.") und Gerüchte um den ehemaligen Flensburger Coach Nikolej Krickau für Schlagzeilen. Doch Siewert und die Berliner Mannschaft zeigten sich davon in der Vorbereitung vollkommen uneeindruckt: Zuletzt besiegten die Füchse bei einem Turnier in Nordhorn die ebenfalls hochgehandelte SG Flensburg-Handewitt mit 40:39, unterlagen im Finale nach einem 27:27-Unentschieden dem FC Barcelona unglücklich nur nach Siebenmeter-Werfen. "Wir können alle grundsätzlich mit dem Gesehenen zufrieden sein und sind nun gut vorbereitet auf den THW Kiel", kommentierte Geschäftsführer Bob Hanning die Vorbereitung seiner Mannschaft, in der die Füchse nicht eine Partie über 60 Minuten verloren.
Dyn überträgt Super Cup live
Samstag geht sie nun endlich los, die neue Saison. Der Super Cup zwischen dem THW Kiel, der erstmals in seinen neuen, gestreifen Bundesliga-Trikots auflaufen wird, ist ein erster Höhepunkt vor dem eigenlichen Start der Spielzeit, der für die Zebras am kommenden Donnerstag mit dem Auswärtsspiel beim HC Erlangen erfolgt. Anwurf zum ersten Pflichtspiel-Einsatz der drei Kieler Neuzugänge Lukas Laube, Veron Nacinovic und Rasmus Ankermann im ausverkauften "SAP Garden" in München ist Samstag um 18 Uhr, der Handball-Sender Dyn überträgt live im kostenpflichtigen Stream. Anett Sattler amoderiert die Übertragung, das Spiel kommentiert Florian Schmidt-Sommerfeld gemeinsam mit Experte Tobias Reichmann. In Kiel bietet die Forstbaumschule ein Public Viewing an. Auf geht's zum Super Cup nach München, Kiel!