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Alles oder nichts: Zebras Mittwoch in Wetzlar gefordert

DHB-Pokal

Alles oder nichts: Zebras Mittwoch in Wetzlar gefordert

Nach dem ersten spielfreien Wochenende seit Vorbereitungs-Beginn geht es für die Zebras sofort wieder in die Vollen: Am Mittwoch steht bei der heimstarken HSG Wetzlar das erste harte "alles oder nichts"-Spiel der Saison auf dem Programm. "Wetzlar wird nach dem Heimsieg gegen Magdeburg mit breiter Brust auflaufen", weiß THW-Kapitän Patrick Wiencek, der anfügt: "Die haben wir aber auch. Wir müssen uns auf unser Spiel und unser nächstes Ziel konzentrieren: Wir wollen ins Viertelfinale!" Die Achtelfinal-Begegnung in der bisher nicht ausverkauften Rittal-Arena wird Mittwoch um 20 Uhr angepfiffen, Live- oder Streambilder aus Mittelhessen gibt es nicht. Die LIQUI MOLY HBL informiert auf ihrer Homepage im Liveticker über Zwischenstände.

Szilagyi: "Anspruchsvolle Aufgabe"

"Wetzlar ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die wir lösen müssen", sagt THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi. "Wir reisen mit Respekt nach Wetzlar, freuen uns aber auch auf das Achtelfinale in dieser tollen Halle, die uns erneut sehr stimmungsgeladen empfangen wird!" Die Rittal-Arena in Wetzlar ist in der Tat ein heißes Pflaster für die Zebras: Zwei der letzten drei Bundesliga-Partien verloren die Kieler in Hessen, in der vergangenen Saison kehrte der THW Kiel diese Negativ-Erlebnisse aber ins Positive und gewann mit 27:23. Das letzte von insgesamt nur zwei Mal im Pokal aufeinander trafen beide Mannschaften vor zehn Jahren: Im Viertelfinale gewannen die Schwarz-Weißen damals auswärts mit 31:23. Die Gegnerstatistik im THW-Archiv liefert noch mehr Fakten zur Vergangenheit - im Mittelpunkt steht am Mittwoch aber natürlich die Gegenwart. Und in der hat die HSG zuletzt großes Selbstbewusstsein bewiesen.

Wetzlar holte bereits drei Punkte gegen Spitzenteams

Hat derzeit gut lachen: HSG-Trainer Kai Wandschneider

Grund dafür sind die jüngsten Ergebnisse in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. "Wir haben jetzt neun Pluspunkte, das ist sensationell", erklärte HSG-Geschäftsführer Björn Seipp nach dem jüngsten Coup der Mittelhessen: Am vergangenen Donnerstag besiegte Wetzlar den favorisierten SC Magdeburg nach einem überlegen geführten Spiel mit 29:28. Ãœberragende Akteure auf Seiten der HSG waren Filip Mirkulovksi und Stefan Cavor. Der eine, Mirkulovksi, den Trainer Kai Wandschneider vor der Saison als "Kopf der Mannschaft" bezeichnete, führte geschickt Regie. Der andere, Linkshänder Cavor, traf satte elf Mal zum dritten Liga-Erfolg in Serie. "Wir haben jetzt drei Punkte gegen Mannschaften geholt, die ein anderes Niveau und einen anderen Anspruch haben", spielte Seipp auch auf das 27:27-Unentschieden gegen den Titelverteidiger SG Flensburg-Handewitt an, das den Auftakt in einen starken September darstellte.

So wenig Wechsel wie noch nie

Kam aus Katar: Anadin Suljakovic

HSG-Trainer Kai Wandschneider bemängelte nach dem Triumph gegen Magdeburg ein wenig die Breite in seinem Kader: "Hintenraus hatten wir Probleme. Aber ich muss wechseln, kann ja nicht jedes Spiel 60 Minuten mit einer Besetzung durchspielen lassen." Trotzdem hat der seit sieben Jahren in Mittelhessen arbeitende Trainer derzeit gut lachen: Mit nur zwei Abgängen und zwei Neuzugängen musste er so wenig Personalwechsel wie noch nie zuvor bei der HSG verkraften, kann deshalb erstmals auf eine eingespielte Mannschaft bauen. Lediglich Alexander Hermann (VfL Gummersbach) und Hendrik Schreiber (TV Hüttenberg) aus der Stammcrew verließen den Club, dafür kamen Rückraumspieler Alexander Feld von den Eulen Ludwigshafen und Torhüter Anadin Suljakovic: Der 18-fache Nationalspieler Bosnien-Herzegowinas wechselte vom katarischen Spitzenclub Al-Ahli SC in die Fachwerk-Stadt an der Lahn. Wie wichtig die Verpflichtung des 21-Jährigen war, zeigte sich jüngst: Stammkeeper Tibor Ivanisevic brach sich beim Auswärtssieg in Balingen die Hand und wird der HSG mindestens vier Wochen fehlen. Dafür rückte Suljakovic in den Kader, in dem er mit Till Klimpke (ebenfalls 21) das jüngste Gespann der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga bildet. Dass das funktioniert, zeigte das Gespann gegen den SCM unter anderem mit drei gehaltenen Siebenmetern. Und Klimpke hielt mit seiner Parade kurz vor Schluss die zwei Punkte fest.  

Torhungriges Team

Alexander Feld kam von den Eulen

Bester Torschütze der Mittelhessen ist derzeit - wie schon in der Vorsaison - Cavor. Mit bisher 45 Treffern in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga steht der 24-jährige Montenegriner auf Platz drei der Torschützenliste. Ihm folgen clubintern mit Maximilian Holst (32) und Kristian Björnsen (25) zwei der pfeilschnellen Außen der HSG.  Eher weniger zum Einsatz kam zuletzt Emil Frend Öfors: Der Schwede, vom THW Kiel nach Wetzlar gewechselt, steht bisher klar im Schatten von Holst - zeigte zuletzt gegen seinen ehemaligen Verein aber stets starke Leistungen. Insgesamt war Wetzlar bisher sehr treffsicher: Mit 213 erzielten Toren ist die HSG, derzeit auf Tabellenrang fünf platziert, nach dem SC Magdeburg die torhungrigste aller 18 Teams in der "stärksten Liga der Welt". Das gilt auch für den Pokal: In der ersten Runde schickte man den Liga-Konkurrenten aus Balingen mit einem 38:26-Sieg aus dem Wettbewerb, im "First Four"-Finale schlug man den TV Großwallstadt mit einiger Mühe 30:27 und qualifizierte sich so für das Achtelfinale gegen den THW Kiel. 

Es gibt noch Tickets

Die THW-FANWELT on Tour ist in Wetzlar dabei

Der Anwurf für die "alles oder nichts"-Partie in der Rittal-Arena ist am Mittwoch um 20 Uhr. Geleitet wird die Achtelfinal-Begegnung von den beiden Unparteiischen Robert Schulze und Tobias Tönnies. Die Partie wird nicht in Live-Bildern oder im Stream zu sehen sein, für THW-Fans in der Region gibt es noch Karten (direkt zum HSG-Online-Shop). Alle, deren Herz für Schwarz-Weiß schlägt und die die Zebras in Wetzlar unterstützen, können sich auch aus einem anderen Grund freuen: Der mobile THW-Fanshop wird anreisen und hat unter anderem die neuen THW-Trikots an Bord. Für Fans, die nicht in Mittelhessen sein können, bietet die LIQUI MOLY HBL auf ihrer Homepage einen Liveticker an. "Dieses Spiel ist wie ein Finale", freut sich Patrick Wiencek auf spannende 60 Minuten, und ergänzt kämpferisch: "Wir werden alles dafür tun, um dieses zu gewinnen!" Weiter geht's, Kiel!