Die “weiße Wand” begleitet den THW Kiel am Mittwoch auch nach Aalborg

Nach dem überragenden wie kraftraubenden Bundesliga-Sieg gegen die Füchse Berlin am Sonntagnachmittag blieb den Spielern des THW Kiel nicht viel Zeit, den Erfolg gegen die bis dato ungeschlagenen Hauptstädter auszukosten. Am Montag stand eine regenerative Einheit nach den Strapazen des Berlin-Spiels auf dem Programm der Zebras, das Abschlusstraining vor dem Machineseeker EHF Champions League-Rückspiel bei Aalborg Handbold am Mittwoch (18:45 Uhr, live bei DAZN und Dyn) findet dann bereits im hohen Norden Dänemarks statt. Begleitet werden die Kieler zur Partie im "Gigantium" von rund 350 Fans. Die "weiße Wand" macht sich unter anderem mit sieben Bussen auf den Weg nach Aalborg.

Sonderlob für "Dule" nach dem Berlin-Spiel

Am Tag nach dem Sieg über die Füchse Berlin machten sich die Zebras bereit für die nächste Aufgabe. Diejenigen, die am Sonntag wenig gespielt hatten, absolvierten eine Handball-Einheit, für die anderen standen Regeneration und Behandlungen auf dem Plan. Den Ball nicht in die Hand nehmen musste Kapitän Domagoj Duvnjak: Der 35-jährige Kapitän des THW Kiel hatte seine Mannschaft am Sonntag mit einer herausragenden Leistung zum Sieg geführt. In der Abwehr rieb sich "Dule" auf, und im Angriff erzielte er neun Treffer. So oft hatte der Kroate zuletzt am 26. November 2016 im Spiel gegen Leipzig für die Zebras getroffen. Nach der Pressekonferenz gab es deshalb auch ein Sonderlob von Trainer Filip Jicha: "Das war eine fantastische Leistung von Dule. Er ist enorm wichtig für die Mannschaft. Neben und auf dem Feld. Er hat heute wieder gezeigt, dass er da ist, wenn die Mannschaft ihn braucht." Jicha hatte, als "Dules" Batterien leer waren, kurz mit dem Gedanken gespielt, ihn nur noch in der Abwehr einzusetzen. "Diese Idee hat ihm überhaupt nicht gefallen. Er wollte unbedingt weiter auch im Angriff spielen", berichtete Jicha mit einem Schmunzeln. 

Duvnjak: "Wollen uns Mittwoch besser präsentieren"

Die Kieler werden von vielen Fans nach Aalborg begleitet

Und so nahm der sichtlich geschaffte Kapitän nach dem Schlusspfiff am Sonntag müde, aber glücklich die Ovationen und "Dule, Dule"-Sprechchöre der Kieler Fans entgegen, um dann in den Interviews nach dem Spiel gleich in die Analyse zu gehen: "Diese Saison ist brutal schwer für uns. Wir machen ein, zwei überragende Spiele. Und dann verlieren wir wie gegen Aalborg. Wir müssen uns als Mannschaft noch finden und brauchen dafür Zeit." Zeit, die es im engen Spielplan der Zebras aber kaum gibt. Deshalb richtete Domagoj Duvnjak den Blick auch nach vorn: "Wir hatten gegen Aalborg am Donnerstag einen wirklich schlechten Tag. Wir haben nicht zu unserer Leistung gefunden und deshalb verdient verloren. Jetzt haben wir die Möglichkeit, uns in Aalborg besser zu präsentieren. Und das wollen wir, auch für unsere Fans, die uns trotz allem so grandios unterstützen."

Auch Aalborg gewinnt das Liga-Spiel

Während der THW Kiel am Sonntag in der "stärksten Liga der Welt" Schwerstarbeit verrichtete, legte Aalborg bei Skjern Handbold über weite Strecken der Partie den Schongang ein. Aalborgs Trainer Stefan Madsen, der sich im Hinspiel mit einer späten Auszeit bei hoher Führung den Zorn der Fans angesichts dieser unfairen Aktion zuzog, setzte in der heimischen Liga zunächst auf die Spieler, die am Donnerstag wenig zum Einsatz gekommen waren. Nach 40 Minuten brachte er dann Niklas Landin und Mikkel Hansen: Die beiden Routiniers und das von Hansen geführte Sieben-gegen-Sechs ließen letztlich den dänischen Vizemeister einen glanzlosen 24:21-Sieg feiern. Für die Aalborger war dies der 13. Sieg im 13. Spiel, der das Selbstbewusstsein der dänischen Weltklasse-Mannschaft noch einmal bestärkte.