Match of the week in der Königsklasse: THW Kiel empfängt polnischen Top-Club Industria Kielce

Groß war die Freude bei den Kieler Handballern über den 34:23-Heimerfolg gegen den HSV Hamburg. Genauso groß war nach dem Sieg die Vorfreude auf die Königsklassen-Partie am Mittwoch gegen den polnischen Topclub Industria Kielce. "Die Stimmung gegen Hamburg war fantastisch", sagte THW-Kapitän Patrick Wiencek, "unsere Fans haben uns da enorm geholfen. Die Atmosphäre hat uns Energie gegeben. Und wir würden uns freuen, wenn uns am Mittwoch eine ähnliche Stimmung unterstützen würde!" Für das "Match of the week" der Machineseeker EHF Champions League, das um 20:45 Uhr angepfiffen wird, gibt es bei CITTI, online unter www.thw-tickets.de und in der THW-FANWELT noch Eintrittskarten in allen Kategorien. 

Erfolgreicher Kieler Start in die Gruppenphase

Kielcer Markenzeichen: die kompromisslose Abwehr um Gebala und Karalek

Nach drei Begegnungen ist der THW Kiel in der bärenstarken Gruppe A die einzige Mannschaft ohne Verlustpunkt. Der Kieler Königsklassen-Auftakt beim HC Zagreb war ein souveräner 30:23-Erfolg in Zagreb. Wie wichtig der Auswärtserfolg in der Endabrechnung sein könnte, zeigte sich kurz darauf: Das mit vielen Vorschlusslorbeeren gestartete und mit vielen Weltstars besetzte norwegische Millionenprojekt Kolstad Handball verlor unlängst in der kroatischen Hauptstadt sang- und klanglos mit 20:31 und kassierte damit nach dem Heim-30:32 gegen Kielce bereits die zweite Niederlage. Bei der Kieler Europa-Heimpremiere ließen die Zebras dem Auftakterfolg in Zagreb einen hart umkämpften 35:32-Sieg gegen Pick Szeged folgen. Erfolg Nummer drei gab es bei der Premiere in Bitola: Gegen die defensiv brutal zu Werke gehenden Gastgeber des HC Eurofarm Pelister gab es einen verdienten 23:20-Erfolg.

Zebras lassen sich von Tabelle nicht blenden

Torgefährlich: Arkadiusz Moryto

Der Lohn der Mühen: Aktuell führen Domagoj Duvnjak & Co. die Tabelle in der Vorrundengruppe A mit der Optimal-Punktzahl von sechs Zählern vor Niklas Landins Aalborg Handbold, der französischen Millionentruppe Paris Saint-Germain und dem kommenden THW-Gegner Industria Kielce an (alle 4 Punkte). Von der Platzierung lässt man sich indes an der Förde nicht blenden. "Bei allem Respekt für die Gegner: Bisher haben wir gegen Mannschaften gespielt, die wir hinter uns lassen müssen. Szeged hat eine richtig gute Mannschaft, aber wir haben gegen sie zu Hause gespielt", sagt THW-Kreisläufer Hendrik Pekeler. "Kielce am Mittwoch wird eine richtige Standortbestimmung in der Machineseeker EHF Champions League." Auch Niclas Ekberg stößt ins gleiche Horn: "Jedes Spiel in der Königsklasse ist eine Herausforderung auf allerhöchstem Niveau. Kielce war in den vergangenen zwei Jahren im Finale und hat die Mannschaft weitestgehend zusammengehalten. Das wird ein echtes Top-Spiel."

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Kielce gehört zu den Titelfavoriten

Bester Torschütze: Szymon Sicko

In der Tat. Gehört der letztjährige Finalist doch auch in dieser Saison zu den Top-Favoriten auf die Teilnahme am Truckscout24 EHF Final4 in Köln. Zwar war die 31:34-Heimniederlage zum Vorrunden-Auftakt gegen Aalborg Handbold ein Stimmungsdämpfer, doch mit dem Auswärtssieg in Kolstad und dem 30:29-Erfolg gegen Paris Saint-Germain untermauerte die Mannschaft von Trainer-Legende Talant Dujshebaev eindrucksvoll ihre Ambitionen. Und das, obwohl der polnische Serienmeister aktuell von Verletzungssorgen geplagt ist: Ex-Zebra Andreas Wolff laboriert seit Ende August an den Folgen eines Bandscheibenvorfalls und bestreitet sein Reha-Programm in Mannheim. Seine Rückkehr aufs Handballfeld ist ungewiss. Die Torhüter-Position bekleiden nun die beiden polnischen Top-Talente Nikodem Blazejewski (19) und der kurzfristig aus Gdansk geholte Milosz Walach (21). Auch der spanische Super-Star Alex Dujshebaev wird Industria Kielce noch einige Wochen fehlen. Der Kapitän zog sich in der ersten Halbzeit der Partie gegen PSG eine Verletzung an der Bizeps-Muskulatur zu.

Jede Position mindestens doppelt mit Weltklasse besetzt

Denker und Lenker: Igor Karacic

Dritter Langzeitverletzter der Polen ist der neben Walach einzige Neuzugang: Der 2,05 Meter große Ägypter Hassan Kaddah, im Sommer zu Industria Kielce gewechselt, hat bisher aufgrund einer Fußverletzung noch kein Spiel für den Club bestritten. Trotz allem schickt Industria Kielce eine Weltklasse-Mannschaft in die Partie gegen den THW Kiel. Angefangen beim kroatischen Mittelmann Igor Karacic, dem 22-jährigen isländischen Top-Talent Haukur Thrastarson über die Kreisläufer Nicolas Tournat (Frankreich) und Artsem Karalek (Belarus) bis hin zu den französischen Außen Dylan Nahi und Bennoit Kounkoud (Frankreich) sowie dem bisher 17 Mal erfolgreichen Rechtsaußen Arkadiusz Moryto– jede Position bei Industria Kielce ist mindestens doppelt mit herausragender Qualität besetzt. Das gilt selbstverständlich auch für die Königsposition im linken Rückraum: Hier sorgen Schwedens Top-Talent Elliot Stenmalm, Daniel Dujshebaev (Spanien) und Top-Torschütze Szymon Sicko, der in drei Spielen bereits 25 Treffer erzielte, für permanenten Druck auf die Abwehrreihen. Und dann ist da natürlich auch noch Tomasz Gebala: Der 27-jährige Abwehrspezialist ist mit 2,12 Metern der größte Spieler der gesamten Machineseeker EHF Champions League.