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Königsklassen-Neustart in Lillehammer: THW Kiel vor nächster Herausforderung

Champions League

Königsklassen-Neustart in Lillehammer: THW Kiel vor nächster Herausforderung

Teil vier von fünf der langen Auswärts-Tournee des THW Kiel führt die Zebras in den hohen Norden: Am Donnerstagabend sind die Schwarz-Weißen erstmals nach der Handball-EM wieder auf internationalem Parkett gefordert. Bei Elverum Handball geht es um zwei ganz wichtige Zähler im Kampf um den angestrebten Platz unter den besten zwei Teams der EHF Champions League-Gruppe A. Gespielt wird allerdings nicht in Elverum, sondern in der Olympiastadt Lillehammer, wo die Gastgeber eine große Handball-Party mit rund 9.000 Zuschauern planen. Anwurf zur Top-Partie ist um 18:45 Uhr, DAZN überträgt live aus der "Håkons Hall". 

100 Fans begleiten den THW Kiel

Bester Kieler Torschütze im Hinspiel: Harald Reinkind

Für den norwegischen Club-Handball ist es das Spiel des Jahres auf internationaler Ebene - und das nicht nur, weil Elverum Handball erstmals überhaupt den THW Kiel empfängt. Vielmehr haben die Organisatoren des norwegischen Meisters viel in Bewegung gesetzt, um aus der EHF Champions League-Partie ein Handballfest zu machen. So zog man von der heimischen Terningen Arena, in der 2500 Zuschauer Platz finden, um nach Lillehammer. In der dortigen "Håkons Hall", die für die olympischen Winterspiele 1994 als größere der beiden Eishockey-Arenen direkt unterhalb der Skisprung-Schanzen errichtet wurde, werden am Donnerstag rund 9000 Fans (Tickets für THW-Fans in Norwegen) erwartet. Zwar ist der angestrebte Zuschauer-Rekord des Clubs aufgrund der zwischenzeitlichen Corona-Beschränkungen in weite Ferne gerückt, trotzdem wird die Partie gegen den THW Kiel etwas ganz Besonderes: Nach der nahezu kompletten Öffnung des Landes findet erstmals seit dem 10. März 2020 und dem kurz darauf folgenden Corona-Shutdown im Olympiapark Lillehammer wieder ein Sport-Event vor großer Kulisse statt. Und das lassen sich auch einige Kieler Fans nicht entgehen: Rund 100 von ihnen machen sich bereits am Dienstag mit der Fähre auf den Weg nach Norwegen, um die Zebras zu unterstützen.

"Elverum spielt einen schnellen Handball"

Die Unterstützung von den Rängen können die Schwarz-Weißen im vierten Auswärtsspiel in Folge sicherlich gut gebrauchen, trifft der THW Kiel doch auf einen starken Gegner. "Elverum spielt einen schnellen Handball, ist extrem torgefährlich und wird sicherlich aus der Kulisse viel zusätzliche Motivation ziehen", sagt THW-Co-Trainer Christian Sprenger, der auch am Donnerstag Filip Jicha an der Seitenlinie vertreten wird. Der Cheftrainer und Abwehr-Boss Hendrik Pekeler befinden sich nach ihren Corona-Infektionen in der Isolation und werden am Mittwoch nicht in den Flieger steigen können, der den THW Kiel nach Oslo bringen wird. Von dort reisen die Kieler mit dem Bus weiter in den rund 180 Kilometer nördlich der Hauptstadt gelegenen Olympia-Ort, der sich aktuell in traumhaftem Winter-Weiß präsentiert.

Tore-Spektakel im Hinspiel

Ex-Zebra Börge Lund hat Elverum zu einem Spitzenclub entwickelt

Für die landschaftlichen Reize werden die Zebras indes keine Augen haben, richten sie ihren Fokus doch komplett auf das Top-Spiel gegen den norwegischen Meister. Dieser hatte bereits im Hinspiel in Kiel seine Klasse unter Beweis gestellt, als sich beide Mannschaften ein wahres Tore-Spektakel lieferten. Am Ende gewann der THW Kiel mit 41:36 (siehe Spielbericht) und hatte ausgerechnet im Norweger Harald Reinkind seinen besten Torschützen. "Wir haben damals einfach zu viele Gegentore zugelassen. Der Angriff war ok, aber die Abwehr war einfach nicht gut genug", erinnert sich Reinkind an das Hinspiel. Für ihn und Landsmann Sander Sagosen ist die Begegnung in der Heimat "etwas ganz Besonderes", wie Reinkind sagt: "Wir haben mit dem THW Kiel noch nicht oft in Norwegen gespielt. Und natürlich werden einige Freunde und Familienmitglieder in der Halle sein." 

Torgefährlicher Rückraum

Bester Torschütze des THW-Gegners: Tobias Gröndahl

Trainiert wird der norwegische Meister, dessen Team wir bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorgestellt hatten, von Ex-Zebra Börge Lund. Er kann auch am Donnerstag auf eine der torgefährlichsten Rückraum-Achsen Europas zurückgreifen: Elverums bester Torschütze ist Mittelmann Tobias Gröndahl, der mit 58 Treffern auf Platz zwei der Königsklasse steht. Links neben ihm steht Europameister Eric Johansson (40 Tore), im Rechten Rückraum wirbelt der im Sommer nach Paris wechselnde Ungar Dominik Mathe (53 Tore) - zusammen verbucht dieses Trio rund ein Drittel der insgesamt 306 bisher erzielten Tore auf seinem Konto. Bei der Generalprobe am Wochenende gegen Fjellhammer konnte Lund seine Top-Stars weitestgehend schonen. Bereits zur Pause war das Heimspiel gegen das vom Ex-Wetzlarer Kristian Bliznac trainierte Team entschieden, am Ende feierte Elverum einen locker-leichten 37:19 (17:8)-Erfolg, während der THW Kiel beim 26:24 in Düsseldorf beim Bergischen HC bis zum Schluss für zwei wichtige Zähler kämpfen musste. "Das Spiel in Norwegen wird ein richtig harter Kampf", ahnt Sprenger. 

DAZN überträgt live

Anwurf in der "Håkons Hall" in Lillehammer ist am Donnerstag um 18:45 Uhr. Schiedsrichter der Begegnung sind Duarte Santos und Ricardo Fonseca aus Portugal. Als EHF-Delegierter wird Tomo Vodopivec aus Slowenien dabei sein. Wie bei den EHF Champions League-Spielen üblich, wird DAZN live übertragen. Weiter geht's in Norwegen, Kiel!