Der THW Kiel ist in der EHF Champions League auf Kurs. Am Donnerstagabend gewannen die Zebras vor 4711 stimmungsvollen und lautstarken Zuschauern in der Wunderino Arena auch das packende Rückspiel gegen den zweifachen Königsklassen-Sieger HC Vardar 1961 aus Skopje mit 32:30 (18:16). Die Kieler schraubten damit ihr Punktekonto nach dem neunten Spiel in der Gruppe A auf 13:5 Zähler und zogen an Aalborg Handbold und Pick Szeged vorbei auf Rang zwei. Die Dänen hatten am Abend zuvor Szeged mit 34:30 geschlagen, beide Teams folgen den Kielern mit je 12:6 Punkten auf den Rängen drei und vier.
WICHTIGE PUNKTE IM KAMPF UM DEN GRUPPENSIEG
ORDENTLICH DAMPF IN DER PARTIE
Während die Kieler beim 29:26-Hinspielsieg nur schwer auf Trab kamen, machten sie am späten Donnerstagabend von Beginn an Dampf und hatten mit Niklas Landin einen starken Rückhalt im Tor, der gleich zu Beginn mit zwei schier unglaublichen Paraden glänzte. Die Flugeinlage gegen Dibirovs Heber riss die Fans erstmals von den Sitzen. Das 0:1 gegen Mittelmann Kuduz, torgefährlichster Gästeangreifer, konnte aber auch Landin nicht verhindern. Sander Sagosen glich aus dem Rückraum aus, dann war es zweimal Sven Ehrig, der von Rechtsaußen sprunggewaltig und mit viel Elan zum 3:3 und 5:5 (9:9) egalisierte. Es war der Zeitpunkt, an dem die Zebras das Zepter in die Hand nahmen, angetrieben vor allem durch Sander Sagosen, der auch im Abschluss gegen Skopjes starken Schlussmann Martin Tomovski traf, wie er wollte.
KNAPPE PAUSENFÜHRUNG
KIELER DEFENSIVE WIRD GEFEIERT
EHRIG MACHT ALLES KLAR
SONNTAG "KLEINES DERBY" IN HAMBURG
EHF CHAMPIONS LEAGUE, 9. SPIELTAG: THW KIEL - HC VARDAR 1961: 32:30 (18:16)
THW Kiel: N. Landin (1.-22., 31.-60., 13/1 Paraden), Quenstedt (22.-30., 1 Parade); Ehrig (5), Duvnjak (5), Sagosen (8), Reinkind, M. Landin (2), Weinhold (1), Wiencek (3), Ekberg (1/1), Ciudad (n.e.), Dahmke (2), Zarabec (2), Horak. Bilyk, Pekeler (3); Trainer: Jicha
HC Vardar 1961: Tomovski (1.-39., 44.-60., 13/1 Paraden), Safar (39.-44., keine Parade); Stoilov (2), O. Nyokas (2), Walczak, Morales (2), Georgievski, K. Nyokas (2), Diallo (2), Czuwara (1/1), Toto (5), Taleski (2), Dibirov (2), Djukic (1), Kuduz (9), Mishevski; Trainer: Vujovic
Schiedsrichter: Daniel Accoto Martins / Roberto Accoto Martins (POR)
Zeitstrafen: THW: 1 (Duvnjak (25.)) / Vardar: 3 (2x Toto (14., 26.), K. Nyokas (47.))
Siebenmeter: THW: 3/1 (Tomosvki hält Ekberg (49.), Ekberg vorbei (53.)) / Vardar: 2/1 (Landin hält Dibirov (45.))
Spielfilm: 1:2 (4.), 4:5 (8.), 9:5 (12.), 11:6 (15.), 11:9 (18.), 13:11 (22.), 13:13 (23.), 15:13 (26.), 17:15 (28.), 18:16;
19:18 (34.), 21:19 (37.), 26:19 (42.), 26:21 (44.), 28:22 (47.), 28:24 (50.), 29:26 (56.), 31:27 (57.), 31:29 (60.), 32:30.
Zuschauer: 4711 (Wunderino Arena, Kiel)
STIMMEN ZUM SPIEL
THW-Trainer Filip Jicha: Ich bin glücklich mit den zwei Punkten. Wir sind in diesem Dezember in einer Art langem Tunnel, und deshalb habe ich heute auch viel rotieren lassen. Meine Mannschaft hat einen guten Job gemacht, aber am Ende den Sack nicht zugemacht. Da haben wir unsere Chancen nicht genutzt, und das gegen diese, 60 Minuten durchkämpfende Mannschaft von Vardar nicht gut. So kamen unsere Gäste zurück ins Spiel, und es war wirklich von der ersten bis zur letzten Minute ein sehr hartes Spiel. In nicht einmal zweieinhalb Tagen steht die nächste harte Aufgabe und das nächste sehr wichtige Spiel an, deshalb starten wir genau jetzt mit dem Fokus auf die Begegnung in Hamburg.
Vardars Coach Veselin Vujovic: Glückwunsch an den THW Kiel für diese gute Leistung in einer - wie immer - guten Atmosphäre. Ich bin ein bisschen depressiv, weil das Spiel die ganze Zeit so eng war. Trotzdem waren wir fast die ganze Zeit hinten, aber wir haben versucht, über den Kampf zurückzukommen. Am Ende steht für eine der besten europäischen Mannschaften, die beste deutsche Mannschaft mit ihrer großen Historie ein gutes Resultat. Jetzt müssen wir in den ausstehenden Partien einiges versuchen, um die Punkte mitzunehmen.
Vardars Torhüter Martin Tomovski: Es war ein wirklich hartes Match, in dem Kiel nicht so perfekt gespielt hat. Aber der THW hat unsere Fehler gnadenlos bestraft. Trotzdem haben wir gekämpft, und ab jetzt müssen wir nur nach vorn schauen.
THW-Rechtsaußen Sven Ehrig: Wir sind richtig gut ins Spiel gekommen und haben schon mit fünf Toren geführt, machen dann aber zuviele Fehler und lassen Vardar zurück in die Partie kommen, sodass es zur Pause nur 18:16 steht. Und das gleiche wiederholt sich dann noch einmal in der zweiten Hälfte. Vardar hat uns einfach nicht ziehen lassen, und am Ende wurde es noch einmal spannend.
THW-Kapitän Domagoj Duvnjak: Das war ein ganz schweres Spiel gegen einen athletisch enorm starken Gegner. Zweimal lagen wir klar vorn, aber hinten häuften sich dann jeweils die Fehler bei uns. Wir haben es unnötig spannend gemacht. Uns am Ende dann aber über diesen verdienten Sieg gefreut.