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THW am Samstag zu Gast in Schaffhausen

Champions League

THW am Samstag zu Gast in Schaffhausen

Keine drei Tage nach der bitteren 29:30-Derbypleite in Flensburg sind die Zebras am Samstag bereits wieder in der VELUX EHF Champions League gefordert. Am 10. Spieltag der Gruppenphase ist der THW Kiel erstmals beim Schweizer Meister Kadetten Schaffhausen zu Gast. Der Anwurf in der BBC-Arena erfolgt um 17:30 Uhr, Sky überträgt wie gewohnt live.

Volle Konzentration auf die Königsklasse

Mit aktuell 9:9 Punkten liegt der THW in der aktuellen Champions-League-Saison auf dem fünften Rang. Die ersten sechs der Gruppe A erreichen zwar das Achtelfinale, nichtsdestotrotz ist ein besserer Tabellenplatz natürlich erstrebenswert, um im Achtelfinale einen vermeintlich einfacheren Gegner zugeteilt zu bekommen. Zumindest Platz drei in der Hammergruppe hinter Paris St. Germain und dem FC Barcelona ist noch in Reichweite für die Zebras, die im Doppelpack am Samstag in der Schweiz und am Mittwoch im Heimspiel gegen Telekom Veszprem ihr Punktekonto aufbessern wollen.

Kadetten nur noch mit geringen Achtelfinal-Chancen

Für den Schweizer Meister sehen die Ambitionen in der Königsklasse nicht mehr ganz so groß aus: Auch wenn die Kadetten Schaffhausen das Champions-League-Jahr 2016 mit einem 27:25-Heimsieg gegen Orlen Wisla Plock erfolgreich abschlossen, sind die Chancen der Eidgenossen auf den Achtelfinal-Einzug bei vier Zählern Rückstand auf die Polen und verlorenem Direktvergleich eher gering. Für die Mannschaft von Trainer Lars Walther waren dies bislang die einzelnen Punkte in der Königsklasse in dieser Spielzeit, auch wenn man in den Heimspielen gegen Bjerringbro-Silkeborg (24:25) und gegen Flensburg (26:29) nah dran war und auch auswärts in Veszprem (28:32) und beim THW (29:32) gut mitgehalten hatte. Mit 2:14 Punkten liegen die Schweizer, deren Wege sich mit den Kielern in dieser Saison erstmals kreuzen, wenig aussichtsreich auf dem letzten Platz.

Kukucka neuer Trainer

Der Auftakt ins neue Kalenderjahr misslang dem neunfachen Schweizer Meister ebenfalls: Im nationalen Final4 kassierten die Orangen eine 28:32-Schlappe gegen Wacker Thun, das sich einen Tag später auch den Pokalsieg sicherte. "Wir haben schlecht gespielt und zu viele Fehler begangen", bemängelte Rückraumspieler Luka Maros nach der Partie. Auch neun Treffer von Linkshänder Dimitrij Küttel reichten nicht, weil insbesondere die Abwehr und die Torhüter enttäuschten. Zwei Tage nach dem überraschenden Pokal-K.O. trennte sich der Verein von Trainer Walther, ohne genauere Gründe zu nennen. Als Interimstrainer übernahm Peter Kukucka das Amt bis zum Saisonende. Der 34-jährige Slowake, der von 2007 bis 2009 bei der HSG Nordhorn in der Bundesliga spielte und im Sommer 2015 aufgrund chronischer Rückenbeschwerden seine Profikarriere bei den Kadetten vorzeitig beenden musste, wird seine Aufgaben im Nachwuchsbereich der Kadetten sowie der Suisse Handball Academy weiterführen, dagegen seine Funktion als Assistent der zweiten Mannschaft SG GS Kadetten Espoirs abgeben.

Kadetten mit Personalsorgen

Den Kader der Kadetten um den ungarischen Regisseur Gabor Csaszar, mit 49 Treffern bislang bester Schütze in der Champions League, hatten wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinrundenspiel vorgestellt. Kukucka muss im Duell mit dem deutschen Rekordmeister allerdings voraussichtlich auf seine verletzten Rechtsaußen Nik Tomenec und Markus Richwien (einst Füchse Berlin) sowie auf den schwedischen Kreisläufer Christoffer Brännberger verzichten. Der ehemalige Wetzlarer Kristian Bliznac war zudem während der WM-Pause zum norwegischen Spitzenteam Elverum Handball gewechselt. Dennoch wollen die Schweizer im Duell mit dem dreifachen Champions-League-Sieger natürlich nicht klein beigeben.

Kadetten-Ziel: Meisterschaft

"Peter Kukucka wird die Abwehr-Arbeit der Kadetten sicher rasch stabilisieren und dem Angriffsspiel die nötige Dynamik einimpfen, damit die individuellen Stärken auf allen Positionen auch wirklich genutzt werden können", zeigt sich Club-Präsident Giorgio Behr zuversichtlich. Der neue Trainer freut sich auf die neue Herausforderung: "Es ist eine große Ehre für mich, diese Aufgabe zu übernehmen. Ich bedanke mich für das mir geschenkte Vertrauen und werde alles dafür geben, um die hohen Ziele zu erreichen." Mit den "hohen Zielen" ist insbesondere die zehnte Kadetten-Meisterschaft gemeint. Die Hauptrunde hatten die Orangen mit 30:6 Punkten und damit vier Zählern Vorsprung auf Pfadi Winterthur für sich entschieden. Die Ergebnisse und Punkte werden in die Finalrunde übernommen, in der die ersten Sechs der Tabelle erneut in Hin- und Rückspiel aufeinander treffen. Zum Auftakt gewannen die Kadetten am Mittwochabend ihre erste Partie unter der Leitung Kukuckas mit 28:26 bei der HSC Suhr Aarau. Linksaußen Manuel Liniger, einst bei Wilhelmshaven, Lemgo und Balingen in der Bundesliga tätig, erzielte 8/6 Treffer, zudem überzeugte Keeper Simon Kindle mit 14 Paraden.

Landin und Weinhold verletzt

Denn auch die Kieler haben einmal mehr mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Neben Steffen Weinhold wird am Freitag auch Torhüter Niklas Landin nicht mit in den Flieger gen Zürich steigen: Der dänische Olympiasieger hatte sich im Abschluss-Training das Endgelenk des linken Daumens ausgerenkt und zudem eine offene Wundverletzung zugezogen. Landin wurde noch am Donnerstag von THW-Mannschaftsarzt Frank Pries operiert, allerdings wird der Weltklasse-Keeper den Kielern voraussichtlich 14 Tage nicht zur Verfügung stehen. Neben Andreas Wolff wird nun Tom Landgraf, Torhüter des TSV Altenholz und mit einem Zweitspielrecht für den THW ausgestattet, mit nach Schaffhausen reisen.

THW-Fans reisen im Bus an

Unterstützung bekommen die "Zebras" beim Neustart in die VELUX EHF Champions League auch von rund 35 Kieler Fans, die sich bereits am Donnerstagmorgen mit dem "star Fanliner" des Fanclubs "Zebrasprotten" auf den Weg in die Schweiz gemacht haben und insgesamt rund 2.000 Kilometer im Bus auf sich nehmen, um ihrer Mannschaft lautstark den Rücken zu kehren. Die Partie am Samstag in der BCC-Arena wird um 17:30 Uhr angepfiffen. Das Spiel leiten die beiden slowenischen Schiedsrichter Nenad Krstic und Peter Ljubic. Als EHF-Delegierter ist Ayberk Dilmen aus der Türkei vor Ort.