Königsklasse am Samstag: THW empfängt die Kadetten Schaffhausen
Zebras hoffen auf Hexenkessel
Das siebte Spiel in 22 Tagen - der THW Kiel braucht in der Knochenmühle des Terminplans alle Energie. "Uns haben die fünf Auswärtsspiele in Folge noch in den Knochen gesteckt. Da war es schwierig, richtig in die Gänge zu kommen", sagte Kreisläufer Rene Toft Hansen am Mittwochabend nach dem engen und zum Ende hin dramatischen 27:26-Erfolg gegen Hannover. "Gegen Schaffhausen wollen uns müssen wir besser spielen. Und wir hoffen, dass uns unsere Fans vom Anpfiff an nach vorn peitschen, denn wir brauchen die zwei Punkte auch in der Königsklasse!" Auch Linksaußen Raul Santos möchte am Sonnabend wieder einen Hexenkessel wie zum VELUX-EHF-Champions-League-Auftakt gegen Paris erleben: "Mit den Emotionen und der tollen Stimmung in der Halle ist es viel leichter für uns, das Spiel so zu gestalten, wie wir uns das vorstellen!"
Dissinger: "Schweizer Vorzeigeclub"
Obwohl die Schaffhauser in den ersten vier Spielen der "Hammergruppe" A bisher Lehrgeld zahlten, lebt der Traum vom Achtelfinale: "Wir sind bereit, um das Weiterkommen zu kämpfen, auch wenn es eine Riesenaufgabe wird", wird Kapitän David Graubner, gleichzeitig Geschäftsführer des Klubs, auf der Vereinshomepage zitiert. Den Kielern steht am Sonnabend eine schwere Partie ins eigene Haus. "Die Kadetten sind der Schweizer Vorzeigeklub", sagt das momentan verletzte "Zebra" Christian Dissinger, der von 2011 bis 2013 das Trikot der Kadetten trug. Schaffhausen habe sich allein durch den Bau des Trainingszentrums mit angeschlossenem Internat und Hotel in Europa einen Namen gemacht. Und Dissinger, der den Werdegang seines Ex-Clubs weiter verfolgt, weiß auch um die zunehmende Stärke in der Schweizer Liga: "In der NLA steckt viel Potenzial."
Team mit internationaler Erfahrung
Seit Januar ist Lars Walther Trainer der Kadetten. Der 51-Jährige Däne trat die Nachfolge von Markus Baur an, der kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres freigestellt wurde, weil der Weltmeister mit der zusätzlichen Betreuung der deutschen U20-Nationalmannschaft nicht vollständig zur Verfügung stand. Inzwischen ist Baur Trainer beim TVB 1898 Stuttgart. Walther bringt Erfahrungen von neun Klubs aus sechs Ländern (Dänemark, Deutschland, Italien, Polen, Slowenien, Rumänien) auf die Taktiktafel. Mit Wisla Plock (Polen) und Baia Mare (Rumänien) war er schon in der VELUX EHF Champions League im Einsatz. Um jedoch im internationalen Handball mitspielen zu können, wurde der Kader merklich verstärkt: Aurel Bringolf, seines Zeichen Schweizer Nummer eins im Tor, nahm den Posten von Nikola Portner ein, den es nach Frankreich verschlug. Dazu bringen die Rückraumspieler Michal Szyba (Polen) und auch Kristian Bliznac (Schweden) weitere internationale Erfahrung mit.
Csaszar lenkt das Spiel
Noch Tickets erhältlich
Anwurf ist Sonnabend um 17:30 Uhr, Sky überträgt das Spiel live. Informationen liefert der ausführliche Ticker auf der THW-Homepage. Wer die "Zebras" live erleben möchte, hat die Gelegenheit: Noch gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen und im THW-Online-Ticketshop Karten ab 13,50 Euro für die Partie, die Tageskasse öffnet am Sonnabend um 15:30 Uhr. Die Schiedsrichter Slave Nikolov und Gjorgji Nachevski kommen aus Mazedonien, als EHF-Delegierter sitzt der Serbe Bozidar Djurkovic am Zeitnehmertisch. Zwei besondere Gäste haben sich ebenfalls angekündigt: Mit einer vielköpfigen Delegation reist Redbergslid Göteborg an - mit dabei sind Geschäftsführer Henrik Lundström und Co-Trainer "Max" Wislander. Der Weltjahrhundert-Handballer und ehemalige Zebra-Kapitän wird erstmals seit drei Jahren wieder ein Spiel der Schwarz-Weißen live in der Arena verfolgen. Für den THW Kiel geht Sonnabend darum, mit einem Sieg den Anschluss an die Top-Teams in der "Hammergruppe" A nicht zu verlieren. "Wir wollen unbedingt gewinnen, und unsere Fans werden uns dabei richtig unterstützen", ist sich THW-Neuzugang Lukas Nilsson sicher. Also: Auf geht's, Kiel!
Neunfacher Schweizer Meister
Mit dem Pokalsieg 1999 errangen die Kadetten ihren ersten nationalen Titel. 2005 gab es die erste Meisterschaft, seitdem eilen die Schaffhauser von Titel zu Titel. Inzwischen sind es neun Meistertitel und acht Pokalerfolge, die den Briefkopf schmücken. Die Zielsetzung der Kadetten ist deshalb seit einigen Jahren klar: "Wir wollen in jeder Saison alle drei Titel aus Supercup, CH-Cup und Schweizer Meisterschaft erspielen und auch international erfolgreich sein." Der Klub stellt sich im Rahmen der VELUX EHF Champions League erstmals in seiner Vereinsgeschichte in der Sparkassen-Arena vor.