Champions League
Derbysieg! THW zum elften Mal in Folge im Viertelfinale
Der THW Kiel steht zum elften Mal in Folge im Viertelfinale der "VELUX EHF Champions League"! Nach dem klaren 30:21-Hinspielerfolg gewannen die "Zebras" am Sonntagabend auch Teil zwei der Derby-Woche gegen die SG Flensburg-Handewitt. Vor 10.285 Zuschauern in der restlos ausverkauften Sparkassen-Arena besiegte der THW Kiel den Nordrivalen mit 33:28 (16:10). Bester Torschütze war Marko Vujin mit 6/5 Toren. Steffen Weinhold, Dominik Klein und Filip Jicha trugen sich jeweils fünf Mal in die Torschützenliste ein.
Flensburg ohne drei
Der THW Kiel musste im zweiten Derby innerhalb einer Woche auf den verletzten Torhüter Andreas Palicka verzichten, zudem ging Kreisläufer Patrick Wiencek an seinem 26. Geburtstag angeschlagen in die Partie. Kim Sonne und Fynn Ranke aus der U23-Mannschaft nahmen deshalb auf der Bank Platz. Flensburg musste sogar drei kurzfristige Ausfälle neben den beiden Langzeitverletzten Holger Glandorf und Jacob Heinl verkraften: Tobias Karlsson, Lars Kaufmann und Anders Zachariassen waren aufgrund einer Grippe gar nicht mit nach Kiel gereist.
Manndeckung der SG
Dafür hatten 700 Fans aus Flensburg die Reise in den Norden angetreten. Sie trugen ihren Teil zur fantastischen Derby-Stimmung bei, die mit dem Einlaufen des THW Kiel einen ersten Höhepunkt fand: Kiel war heiß auf das Derby, das spürte man bis in die oberste Reihe der vollbesetzten Sparkassen-Arena. Und die ersten Minuten waren derbytypisch: hektisch und emotional. Dazu trug die ungewöhnliche Abwehr der Flensburger bei: Ljubomir Vranjes hatte seinen Mannen die "Indianertaktik" mit auf den Weg gegeben - Manndeckung ab der ersten Minute.
Nach Flensburger Ausgleich zieht Kiel davon
Das schien zu funktionieren: Bis zur elften Minute führten die Gäste, doch dann machte sich die aggressive Abwehrtaktik in Zeitstrafen bemerkbar - und Dominik Klein dreht auf: In seinem 30. Landesderby versenkte der Linksaußen die Bälle artistisch, wie beim 6:5 mit einer Rolle, oder mit großem Willen wie beim 7:5. Sein Jubel fachte die Derby-Atmosphäre noch mehr an - die Kieler übernahmen aus einer guten Abwehr mit einem starken Johan Sjöstrand das Zepter, auch wenn Flensburg beim 8:8 noch einmal ausgleichen konnte. Mit einem 4:0-Lauf, in dem Niclas Ekberg und Rasmus Lauge sogar in Unterzahl trafen, stellten die Kieler die Weichen auf Sieg (23.). In den verbleibenden sieben Minuten der ersten Halbzeit erhöhten die "Zebras" sogar auf sechs Treffer: Mit dem 16:10 waren die Würfel in dieser Achtelfinal-Begegnung bereits nach drei Vierteln gefallen.
Kieler Jubel
Als die Kieler nach dem Wechsel schnell durch Vujins Siebenmeter und einen Rückraum-Kempa des Linkshänders auf 18:10 davon zogen, schienen die "Zebras" einem Kantersieg entgegen zu streben. Doch die SG kam noch einmal zurück: Vier Treffer in Folge ließen die Nordlichter auf 15:19 verkürzen (39.), Gislason nahm die Auszeit. Doch Flensburg blieb weiter dran: Als Nenadic zum 18:22 traf, waren noch 17 Minuten zu spielen. Doch Duvnjak und Dahmke sorgten wieder für klarere Verhältnisse, die ihren Höhepunkt beim 33:24 durch Marko Vujins Fackel in den Winkel hatten. In die Feierlaune in der Sparkassen-Arena hinein sorgten die Flensburger noch für Ergebniskosmetik - der Rest war Kieler Jubel über den elften Viertelfinal-Einzug in Folge!
Auslosung am Dienstag
Durch den Erfolg gegen den Landesrivalen sicherten sich die "Zebras" zum elften Mal in Folge seit dem EHF-Pokal-Sieg 2004 gegen BM Altea die Viertelfinal-Teilnahme in der "VELUX EHF Champions League". Auf welche Mannschaft die "Zebras" in der Runde der letzten Acht treffen werden, entscheidet sich am Dienstag: Um 11.30 Uhr (live in Sky Sport News HD) wird in Wien gelost. Mögliche Gegner für den THW Kiel sind Paris Saint Germain (Frankreich), Vardar Skopje (Mazedonien), der Rhein-Neckar-Löwen-Bezwinger Pick Szeged (Ungarn) und RK Zagreb (Kroatien).