Vorletztes Auswärtsspiel der Saison: THW Kiel am Sonntag zu Gast beim 1. VfL Potsdam

Bundesliga

Vorletztes Auswärtsspiel der Saison: THW Kiel am Sonntag zu Gast beim 1. VfL Potsdam

Die Saison biegt auf ihre letzte Etappe ein: Am Sonntag bestreitet der THW Kiel sein vorletztes Auswärtsspiel in der Spielzeit 2024/2025 der DAIKIN Handball-Bundesliga. Und dieses ist gleich noch eine Premiere, denn zum ersten Mal überhaupt wird der THW Kiel in der stärksten Liga der Welt zu Gast beim 1. VfL Potsdam sein. Die moderne, enge MBS-Arena ist natürlich mit 2250 Fans restlos ausverkauft. Anpfiff ist um 15 Uhr, Dyn überträgt live. Außerdem können Fans des amtierenden DHB-Pokalsiegers ihrer Mannschaft auch im Free-TV die Daumen drücken, Welt.tv macht dies möglich.  

Freude über den gelungenen Start in die letzte Etappe

Freude über die Rückkehr: Nikola Bilyk

Die Rückkehr von Nikola Bilyk in das Spieltags-Gefüge, das mit viel Tempo, Lust und Einsatz spielende Rückraum-Duo Emil Madsen und Eric Johansson, die großartige Unterstützung der "weißen Wand" - wo man nach dem 35:29-Erfolg gegen Lemgo am Donnerstagabend in Kiel auch hinschaute, blickte man in zufriedene Gesichter. Auch Trainer Filip Jicha war nicht nur froh über die zwei Punkte, sondern auch über die Begleitumstände. "Es war wichtig, dass wir nach der Nationalmannschafts-Woche in die letzte Etappe der Saison gestartet sind", erklärte der Kieler Erfolgscoach. Er lobte das schwedisch-dänische 20-Tore-Duo, berichtete vom Jubel in der Kabine über Nikola Bilyks Tor. Und natürlich strahlte auch der Östereicher nach nun insgesamt fünfmonatiger Oberschenkel-Leidenszeit mit bisher nur 14 Einsätzen über das ganze Gesicht. "Ich bin unglaublich glücklich, wieder mit den Jungs da zu sein, wo ich am liebsten bin", sagte Bilyk im Haix-Hero-Talk des THW Kiel, "es hat einen Riesen-Spaß gemacht".

Fokus nur auf Potsdam gerichtet

Das Hinspiel war hart umkämpft

Doch natürlich weiß auch Bilyk, dass sich das Handball-Rad in den kommenden Wochen wieder richtig schnell drehen wird: "Jetzt genießen wir noch ein paar Regenerations-Shakes in der Kabine, und dann bereiten wir uns auf Potsdam vor". Denn, und das ist klar, auch beim Aufsteiger wollen sich die Zebras die zwei Punkte holen, wollen sich im Endspurt einer herausfordernden Saison mit vielen Verletzten wieder für ihre Arbeit belohnen. "Wir haben uns das Ziel gesetzt, alle Liga-Spiele bis zum Finale gegen Eisenach zu gewinnen", erklärte Rechtsaußen Bence Imre. "Deshalb gilt unsere ganze Konzentration jetzt dem Spiel am Sonntag. Natürlich reden alle außerhalb der Mannschaft nur noch über das Europapokal-Finalturnier in Hamburg, aber wir fokussieren uns jetzt nur auf Potsdam. Danach bleibt noch genug Zeit für die Vorfreude auf die Maschinensucher EHF Finals."

Gegner zahlte in der Premieren-Saison Lehrgeld

Trainer Emir Kurtagic

Die Zebras tun gut daran, ihre Aufgaben wieder nur Schritt für Schritt anzunehmen. Denn sieben Spiele in den 21 Tagen ab Potsdam bis zum Finale der Spielzeit am 8. Juni mit dem Heimspiel gegen Eisenach (jetzt Tickets sichern!) stehen noch aus. Und jeder der Gegner wird alles daran setzten, die Kieler Pokalhelden zu ärgern. Das gilt natürlich auch für eine der jüngsten Mannschafter der Liga, den 1. VfL Potsdam. Das Team von Trainer Emir Kurtagic, das wir bereits im Vorbericht zum Hinspiel im Oktober ausführlich vorgestellt hatten, benötigte in der seiner Premieren-Saison etwas Anlauf, um in seiner Premieren-Saison anzukommen in der stärksten Liga der Welt. Erst am 21. Spieltag gelang ihm mit dem 28:25 gegen Stuttgart der erste Erstliga-Sieg, dem Mitte April beim 32:28 gegen Wetzlar der zweite folgte. Wenn man es so will, zahlten die Potsdamer eine Menge Lehrgeld. Denn so chancenlos, wie es der letzte Tabellenplatz vermuten ließe, waren und sind die Brandenburger nicht.  

Aufsteiger stellt starke Abwehr

Bester Torschütze: Jannek Klein

Gerade zu Hause in der modernen, stimmungsvollen MBS-Arena, ist der 1. VfL gefährlich, wenn auch häufig das Fortune fehlte. Gegen Hamburg gab es ein 30:31, gegen Lemgo ein 21:22, gegen Gummersbach ein 26:28. Es wäre mit etwas mehr Glück also wesentlich mehr drin gewesen für den Aufsteiger, der seine Klasse auch im Hinspiel in Kiel unter Beweis stellte: Im Oktober lieferte Potsdam den Zebras einen heißen Kampf, der bis zur 45. Minute nahezu ausgeglichen war. Am Ende siegten die Kieler mit 31:27 (siehe Spielbericht), hatten mit Andreas Wolff (14 Paraen) und Johansson (7 Tore) ihre besten Akteure. Auch in der Wunderino Arena hatte Potsdam das gezeigt, was die Mannschaft ausmacht: eine kompromisslose, harte Abwehr, die sich auch in insgesamt zehn Roten Karten - Spitzenwert der Liga - niederschlug. Aber mit 824 Gegentoren stellen die Brandenburger eben auch die achtbeste Defensive der DAIKIN HBL, aber im Angriff fehlte ihnen ein wenig die Effizienz: Mit 664 erzielten Toren, 90 davon entfallen auf den besten Torschützen Jannek Klein, stellt der 1. VfL Potsdam den statistisch gesehen schwächsten Angriff der Liga. 

Infos zum Spiel

Und so erwartet die Zebras am Sonntag mit Sicherheit keine entspannte vorletzte Auswärtsaufgabe der Saison. "Potsdam hat in allen Partien, die ich analysiert habe, eine leidenschaftliche Abwehrleistung gezeigt und hat immer sehr präzise gespielt", sagte Filip Jicha nach dem umkämpften Hinspiel - und rechnet auch für Sonntag mit heftiger Gegenwehr: "Potsdam wird alles reinwerfen. Wenn du zwei Punkte in Potsdam holen willst, wird dir das weh tun. Sie werden uns nichts schenken. Darauf müssen wir vorbereitet sein, und diesen Kampf müssen wir annehmen." Anwurf in der seit Wochen ausverkauften MBS Arena ist um 15 Uhr. Als Schiedsrichter wurde das Berliner Gespann Julian Fedtke/Niels Wienrich nominiert. Dyn überträgt live, außerdem ist das Spiel auch im Free-TV bei Welt.tv zu sehen. Auf geht's nach Potsdam, Kiel!

Fotos: Sascha Klahn