Zebraherde steht vor schwerer Auswärtsaufgabe am Sonntag in Stuttgart

Bundesliga

Zebraherde steht vor schwerer Auswärtsaufgabe am Sonntag in Stuttgart

Balingen, Göppingen, Mannheim, jetzt Stuttgart und im Dezember Erlangen: Die fünf weitesten Auswärtstouren der Saison in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga standen und stehen allesamt auf dem Hinrunden-Spielplan der Zebras. Am Samstag machen diese sich auf den Weg in die baden-württembergische Landeshauptstadt, wo sie am Sonntag eine schwere Auswärtsaufgabe vor der Brust haben werden: Um 18 Uhr empfängt der TVB Stuttgart vor seiner Saison-Rekordkulisse in der dann wahrscheinlich ausverkauften Porsche-Arena die dezimierte Zebraherde zum Kampf um wichtige Bundesliga-Punkte. Für das Spiel gibt es noch Tickets auch im Gästeblock, der mobile THW-Fanshop bietet im Foyer der Arena den süddeutschen Fans der Schwarz-Weißen Gelegenheit zum Geschenke-Shopping. Dyn überträgt live. 

Dezimierter Zebra-Kader

Sonntag Heimspiel gegen Berlin, Mittwoch Auswärtspartie in Aalborg, Sonntag wieder auswärts in Stuttgart: Der November hält für die Zebras einiges an Belastungsproben auf und neben dem Platz bereit. Doch die beiden vergangenen Spiele haben bei den Kielern nach dem Hinspiel-Tiefschlag gegen Aalborg ein gutes Gefühl hinterlassen. "Das Positive ist, dass wir das Bild, was wir zu Hause gegen Aalborg abgegeben haben, zurecht rücken konnten", sagte THW-Linkshänder Eduardo Gurbindo nach dem packenden wie dramatischen 27:27-Unentschieden in Aalborg. Und fügte hinzu: "Wir sind auf einem guten Weg, den wollen wir nun weitergehen." Auf den Spanier wird aller Voraussicht nach auch am Sonntag Schwerstarbeit zukommen, da Harald Reinkind an einer muskulären Verletzung in der Wade laboriert. Ein Fragezeichen steht auch noch hinter dem Einsatz von Linksaußen Rune Dahmke, der weiterhin Probleme in der Oberschenkel-Muskulatur hat. Chef-Trainer Filip Jicha wird nach seinem krankheitsbedingten Fehlen in Dänemark aber wohl wieder an der Seitenlinie der Schwarz-Weißen stehen.

Stuttgarter ärgern gerne die Mannschaften aus dem oberen Drittel

Michael Schweikardt

Die müssen weiterhin auch auf ihre Langzeitverletzten Steffen Weinhold und Vincent Gerard verzichten. Gut möglich also, dass die Kieler wie zuletzt in Aalborg auch nach Stuttgart mit einem dezimierten Kader von 15 Spielern reisen werden. Bei den Schwaben erwartet die Kieler aber nicht nur aufgrund der Strapazen und der Verletzungssorgen eine schwere Aufgabe, ist die Mannschaft von Trainer Michael Schweickardt zu Hause doch gerade für die Teams aus dem oberen Tabellendrittel ein echter Prüfstein. Die Füchse Berlin (29:30) und den VfL Gummersbach (29:31) brachte der TVB Stuttgart an den Rand einer Niederlage. Den Meisterschaftsfavoriten aus Flensburg erwischten die Süddeutschen kalt: mit 34:31 bezwangen die Stuttgarter die Mannschaft um Star-Einkauf Simon Pytlick und Kapitän Johannes Golla. 

TVB-"Lebensversicherung" Heinevetter 

Silvio Heinevetter

Einer der Sieggaranten gegen die SG war Silvio Heinevetter: Der inzwischen 39 Jahre alte Torhüter ist mit einer Quote von rund 30 Prozent gehaltener Bälle so etwas wie die Lebensversicherung des TVB. Seine Leistungen, Heinevetter gehört in dieser Spielzeit zu den Top-3-Keepern in der "stärksten Liga der Welt", brachte ihn zurück auf das Radar von Bundestrainer Alfred Gislason. Der nominierte den gebürtigen Thüringer nach zwei Jahren Pause zuletzt für die beiden Testspiele gegen Ägypten, so dass sich "Heine" durchaus Hoffnungen auf die EM-Teilnahme bei der EHF Euro in Deutschland machen kann. Ein zweiter Garant für das Stuttgarter Spiel ist ein spektakulärer Neuzugang: Europameister Kai Häfner, zuletzt bei der MT Melsungen aktiv, kehrte 16 Jahre nach seinem Karrierestart beim TV Bittenfeld zurück in die Heimat. Gemeinsam mit Bruder Max, Regisseur des Stuttgarter Spiels, sorgt Kai Häfner nun für Torgefahr. 

Schwaben hinken eigenen Ansprüchen etwas hinterher

Kai Häfner

Mit 70 Treffern führt der "Neue" die interne Torschützenliste an, Max Häfner folgt mit 40 Treffern auf Rang vier. Zweitbester Schütze ist der spanische Linksaußen Daniel Fernandez (54) vor dem erst 23 Jahre alten schweizer Kreisläufer Lukas Laube (40). Offensiv ging man bei den Schwaben vor der Saison auch mit der Zielsetzung für die Spielzeit um: Ein Platz unter den ersten zehn Mannschaften wurde ausgerufen: "Ich spüre diese Lust, dass man nicht mehr gegen den Abstieg spielen möchte", hatte Trainer Schweikardt vor dem Liga-Start gesagt. Wohl wissend, dass die drei Winter-Neuzugänge bereits gut integriert sind und mit Kai Häfner nur ein Neuzugang in das funktionierende Gebilde einzufügen war. Doch die für eine Top-10-Platzierung nötige Konstanz fehlte dem TVB bisher: So stark die Stuttgarter gegen Mannschaften aus dem oberen Drittel auftraten, so ärgerlich waren im Gegenzug Niederlagen wie beispielsweise in Balingen (28:29) oder auch das Unentschieden in Wetzlar. Aktuell rangieren die Stuttgarter deshalb nur auf Rang 15 in der stärksten Liga der Welt. 

Mobiler Fanshop ist in Stuttgart

Deshalb freut man sich im Schwabenland jetzt besonders auf die Partie gegen den THW Kiel. Nicht wenige machen sich Hoffnungen auf einen Erfolg gegen die favorisierten Zebras, kann der TVB doch ohne Druck aufspielen und sich auf die Unterstützung einer nahezu ausverkauften Porsche Arena verlassen. Kieler Fans, die ihrer Mannschaft vor Ort helfen möchten, können sich im TVB-Onlineshop noch Tickets für den Gästeblock 14 sichern. Der mobile THW-Fanshop ist im Foyer der Arena zu finden. Schiedsrichter der Partie, die ab 18 Uhr wie gewohnt live bei Dyn zu sehen sein wird, sind Nils Blümel und Jörg Loppaschewski. Weiter geht's in Stuttgart, Kiel!

Fotos: TVB / Jens Körner / Tom Weller

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