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Letztes Heimspiel im Oktober: Sonntag empfangen die Zebras den TBV Lemgo Lippe

Bundesliga

Letztes Heimspiel im Oktober: Sonntag empfangen die Zebras den TBV Lemgo Lippe

Letztes Heimspiel im Oktober: Vor der langen Auswärtsreise nach Paris und Göppingen in der kommenden Woche macht der THW Kiel am Sonntag noch einmal in den heimischen Wänden Station. Zu Gast in der Wunderino Arena ist ab 15 Uhr der TBV Lemgo Lippe. Die Partie wird live im Free-TV bei BILD.tv sowie auch bei Dyn zu sehen sein. Wer den Zebras lautstark vor Ort helfen möchte, kann sich bei CITTI, unter www.thw-tickets.de sowie in der THW-FANWELT, die am Sonntag ab 12 Uhr geöffnet haben wird, noch Eintrittskarten sichern. Der Zweitmarkt von Fans für Fans ist bereits geöffnet. 

"Das Spiel in Kolstad hat unglaublich viel Kraft gekostet"

Am frühen Freitagmorgen kehrten die Zebras nach der wilden Tempojagd in Trondheim zurück nach Kiel. Im Gepäck die Erinnerung an einen couragierten Auftritt bei Kolstad Handball, an dessen Ende den Zebras auch ein bisschen das Glück fehlte. "Wir haben eine hohe Qualität in der Mannschaft, aber gerade unsere jüngeren Spieler zahlen aktuell ein wenig Lehrgeld", sagte THW-Trainer Filip Jicha mit etwas Abstand nach der 30:34-Niederlage bei der Millionentruppe um Ex-Zebra Sander Sagosen. "Aber dass die Jungs so eine Körpersprache, so einen Teamgeist auf die Platte bringen, macht mich stolz. Jetzt wollen und müssen wir uns dafür belohnen." Für den Trainer und seine Mannschaft sei es deshalb gut, am Sonntag ein Heimspiel zu haben. "Ich wünsche mir, dass unsere fachkundigen Zuschauer ein feines Gespür dafür haben, dass unsere Jungs jetzt Unterstützung brauchen. Das Spiel in Kolstad hat unglaublich viel Kraft gekostet."

Lemgo zuletzt ebenfalls ohne Fortune

Erfahrener Trainer: Florian Kehrmann

Die Zebras treffen am Sonntag auf einem Gegner, bei dem es derzeit auch nicht nach Plan läuft. Die vergangenen fünf Spiele in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga beim SC Magdeburg, in Hamburg sowie gegen Melsungen, Leipzig und Göppingen hat der Traditionsclub alle verloren. Vor der Partie beim THW Kiel steckt die Mannschaft von Trainer Florian Kehrmann in den Abstiegsregionen fest. All das könnte also als Anlass dazu dienen, dass der Weltmeister von 2007 sich in Nervosität oder Unruhe flüchtet - nur scheint das überhaupt nicht der Fall zu sein. "Man merkt unserer sehr jungen Mannschaft an, dass gerade etwas die Lockerheit fehlt und nicht alles einfach von der Hand geht. Das sehe ich aber als normale Entwicklung", sagte der 46-jährige Kehrmann im Anschluss an die jüngste Niederlage gegen Frisch Auf Göppingen. "Wir haben einen viel kleineren Etat als die meisten Teams in der Liga. Das kann man nicht immer auffangen und nicht immer überperformen."

Remis gegen Flensburg vor der Negativserie

Bester Torschütze: Nils Versteijnen

In den vergangenen Jahren schaffte der TBV Lemgo Lippe genau das regelmäßig, lief in der im Sommer beendeten Saison auf Platz acht ein. Kehrmann hatte schon vor dem Start der Serie von einer "Mammutaufgabe" gesprochen: "Unser Ziel muss es sein, so früh wie möglich so viele Punkte zu holen, um uns im gesicherten Mittelfeld festzusetzen." Die jüngsten Niederlagen halfen bei diesem Plan natürlich nicht. "Das müssen wir uns jetzt wieder erarbeiten." Und damit wollen die Ostwestfalen am liebsten schon Sonntag in der Wunderino Arena anfangen. Auf die leichte Schulter werden die Zebras den Gegner jedenfalls nicht nehmen. Denn vor dem Start der Negativserie hatte der DHB-Pokalsieger von 2021 dem großen Titelfavoriten SG Flensburg-Handewitt ein Remis abgerungen. Dass Lemgo also in der Lage ist, die Spitzenteams der Liga zu ärgern, sollte keinem mehr ein Geheimnis sein. Erst recht nicht beim THW Kiel, der an die Heim-Niederlage gegen die Lemgoer in der vergangenen Saison oder das Halbfinal-Aus im DHB-Pokal vor etwas mehr als zwei Jahren sicherlich keine guten Erinnerungen hat.

Verändertes Gesicht der Mannschaft

Doch das Gesicht des Lemgoer Kaders hat sich seit dem Pokalsieg 2021 verändert. Damalige Stützen wie Top-Torjäger Bjarki Mar Elisson (inzwischen in Veszprem), Spielmacher Dani Baijens (HSV Hamburg) oder Jonathan Carlsbogard (FC Barcelona) zählen längst nicht mehr zur Mannschaft. Zudem verlor man nach dem Ende der vergangenen Saison mit den Guardiola-Brüdern Isaias (nach Nava in Spanien) und Gedeon (zum HC Erlangen) eine Menge Erfahrung vor allen Dingen in der Defensive. Der TBV setzt stattdessen auf junge und entwicklungsfähige Spieler. Auch bei den Neuzugängen holte man Spieler, die gut ins Team passen, aber eben nicht die großen Namen. Leve Carstensen und Leon Goldbecker (beide 2. Mannschaft, die beiden bulligen Kreisläufer Oleksii Tomashevskyi (HC Motor Zaporizhzhia) und Leos Petrovsky (TuS N-Lübbecke) sowie Nicolai Theilinger (HSV Hamburg) kamen im vergangenen Sommer.

Erfahrene Spieler führen das Team

Torgefährlicher Außen: Samuel Zehnder

Vor allen Dingen die beiden Letztgenannten sollen die Lücke füllen, die durch den Abschied der Guardiola-Brüder entstanden war. Kehrmann: "Wir haben bewusst nach Spielern gesucht, die bereits in der Bundesliga gespielt haben." Und das auch, um die Taktik der Lemgoer, die eine aktive Abwehr spielen und im Tempo-Angriff auf die Schnelligkeit des Kapitäns Lukas Zerbe, ab kommenden Sommer ein Zebra, und des Schweizer Linksaußen Manuel Zehnder setzen. Im Positionsspiel sollen Tim Suton Lücken reißen, die Nils Versteijnen und Lukas Huteck mit ihrer Wurfkraft nutzen sollen. Das funktioniert bisher bestens: Die interne Torjägerliste führt Versteijnen mit 47 Treffern vor Zehnder (46) und Hutecek (33) an, auf Rang vier folgt Zerbe (27). Das funktionierende Gebilde ist auch ein Grund dafür, dass der erfahrene Kehrmann Ruhe bewahrt: "Ich werde die Jungs weiterhin in Schutz nehmen, nicht den Stab über sie brechen und eine Krise heraufbeschwören", so Kehrmann. "Die Jungs dürfen sich entwickeln, Fehler machen - denn manchmal ist ein Schritt zurück auch nötig, um die nächste Stufe zu erklimmen. Daran werden wir weiter hart arbeiten."

Infos rund um das Spiel

Das letzte Heimspiel im Oktober wird am Sonntag um 15 Uhr angepfiffen. Für die Partie gibt es auch dank des sicheren Zweitmarkts, bei dem Dauerkarten-Inhaber ihre Tickets für Einzelspiele anbieten können, noch Eintrittskarten. Diese sind bei CITTI, unter www.thw-tickets.de sowie in der THW-FANWELT, die am Sonntag ab 12 Uhr geöffnet haben wird, erhältlich. Geleitet wird die Begegnung des 10. Spieltags von Steven Heine und Sascha Standke. Dyn und BILD.tv übertragen live aus der Wunderino Arena. Weiter geht's gegen Lemgo, Kiel!