Nächstes “K.o.-Spiel”: Am Sonntag müssen die Zebras beim VfL Gummersbach bestehen

Bundesliga

Nächstes “K.o.-Spiel”: Am Sonntag müssen die Zebras beim VfL Gummersbach bestehen

Nach dem erfolgreichen Einzug in das Viertelfinale der Machineseeker EHF Champions League steht in den kommenden Wochen der spannende Kampf um die Tabellenspitze in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga im Fokus des THW Kiel. "Die nächsten Wochen werden sehr intensiv", sagt THW-Trainer Filip Jicha, und ergänzt: "Wir haben eine brutale Woche hinter uns, und auch am Sonntag wird es super schwer für uns." Gemeint ist das Auswärtsspiel beim starken Aufsteiger VfL Gummersbach, das am Sonntag um 16:05 Uhr in der seit Wochen ausverkauften Schwalbe-Arena angepfiffen und live von Sky übertragen wird. Jicha: "Das ist ein echtes K.o.-Spiel, in das wir alles hineinlegen müssen, was uns ausmacht."  

Spannendes Rennen um die Top-Plätze

Der Blick auf die Tabelle der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga verdeutlicht, wie sehr es im engen Rennen um die beiden für den Start in der Königsklasse so wichtigen Top-Plätze zugeht: Nachdem die Rhein-Neckar Löwen, vor drei Spieltagen noch Tabellenführer, zuletzt durch drei Niederlagen in Folge etwas abreißen lassen mussten, sind die vier Top-Mannschaften der Liga fast gleichauf. Vom THW Kiel (38:8) über die Füchse Berlin (39:9) und den Titelverteidiger aus Magdeburg (37:9) bis zur SG Flensburg-Handewitt (35:11) sind es nur drei Minuspunkte Unterschied. Eine zusätzliche Motivation für einen Sieg am Sonntag könnte ebenfalls der Blick auf die Tabelle sein: Denn bisher waren die Kieler im Vergleich mit den aktuell noch an der Spitze stehenden Füchsen mit einem Spiel in Rückstand. Da Berlin am Wochenende spielfrei ist, könnten die Zebras mit einem erfolgreichen Auftritt in Gummersbach zum ersten Mal seit dem Kurz-Intermezzo im Dezember wieder die Führung in der Liga übernehmen. 

Gummersbach ist zurück in der Erfolgsspur

Viertbester Schütze der Liga: Lukas Blohme

Doch bevor man in Kiel von der Tabellenführung träumen kann, müssen Kapitän Domagoj Duvnjak & Co. erst einmal 60 Minuten Schwerstarbeit verrichten. Denn der VfL Gummersbach ist alles andere als ein klassischer Aufsteiger. Nach einer kleinen Ergebnis-Delle mit Niederlagen in Berlin und Magdeburg kehrte das Team von Ex-Zebra Gudjon Valur Sigurdsson, das wir bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorstellten, rechtzeitig zum "Spiel des Jahres" gegen den Rekordmeister wieder zurück in die Erfoglsspur - und wie! Am Donnerstagabend gewannen die Blau-Weißen auswärts bei der "Mannschaft der Stunde": Beim SC DHfK Leipzig gab es einen 34:30-Sieg. Mit je sieben Treffern in der Messestadt einmal mehr überragend waren Nationalspieler Julian Köster und Rechtsaußen Lukas Blohme. Beide führen die Torschützenliste beim VfL an: Blohme, der unlängst seinen Vertrag bis 2027 verlängerte, ist mit seinen 134 Treffern sogar auf Platz vier des Liga-Rankings vorgerückt, intern folgt ihm Rückraumspieler Köster mit 99 Toren.

VfL ist kein klassischer Aufsteiger

VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson

Bei den Gummersbachern freut man sich nach der Drei-Spiele-Auswärtstournee auf das Heimspiel gegen die Kieler. Kein Wunder, ist die Schwalbe-Arena doch eine Festung, die nur schwer einzunehmen ist. Das mussten in dieser Saison unter anderem schon Flensburg (29:31) und die MT Melsungen (23:31) schmerzhaft feststellen, die Füchse und Magdeburg (jeweils 30:28) mussten für ihre aus Gummersbach mitgenommenen Punkte alles aufbieten. Der VfL, Traditionsverein und ehemaliger Rekordmeister, ist eben kein klassischer Aufsteiger in die stärkste Liga der Welt: Mit vier Siegen aus den ersten fünf Partien meldete man sich eindrucksvoll zurück und sammelte jede Menge Selbstvertrauen, das die Gegner zu spüren bekamen. Auch der THW Kiel: Im lange ausgeglichenen Hinspiel lagen die Blau-Weißen in der 41. Minute noch vorn, ehe Duvnjak den THW Kiel mit insgesamt acht Treffern noch zum 31:28-Erfolg (siehe Spielbericht) führte. 22 Punkte erkämpfte sich das Sigurdsson-Team bisher und ist damit Erlangen, Melsungen und Leipzig dicht auf den Fersen - der Sprung in die obere  Tabellenhälfte ist für die Oberbergischen längst realistisch. 

Mobiler THW-Fanshop ist vor Ort 

Spannender, packender Handball ist am Sonntag also nahezu garantiert.Die Kieler reisen am Samstag nach dem Abschlusstraining nach Gummersbach. Dort erwartet sie am Samstag eine mit 4132 Zuschauern restlos ausverkaufte Schwalbe-Arena. "Das ist eine sehr stimmungsvolle Halle", weiß THW-Kapitän Patrick Wiencek, der vor seinem Wechsel an die Förde 2012 das Trikot der Oberbergischen trug, "am Sonntag wird es auf jeden Fall sehr laut und emotional. Wir wollen uns davon aber nicht beeindrucken lassen, werden einhundert Prozent geben, um gegen diesen starken VfL die Punkte zu holen!" Für die Anhänger des Rekordmeisters vor Ort wird der mobile THW-Fanshop vor der Arena seine Türen öffnen und allerhand schwarz-weiße Artikel im Angebot haben. Anwurf ist dann um 16:05 Uhr, Sky überträgt live. Schiedsrichter der Begegnung sind Hanspeter Brodbeck und Simon Reich. Auf geht's nach Gummersbach, Kiel!