Kampf um wichtige Liga-Punkte: THW Kiel am Sonntag zu Gast bei GWD Minden

Bundesliga

Kampf um wichtige Liga-Punkte: THW Kiel am Sonntag zu Gast bei GWD Minden

Nach der "Machineseeker EHF Champions League" ist vor der LIQUI MOLY HBL - und umgekehrt: Das Programm der Zebras wird in den kommenden Wochen vom steten Wechsel zwischen internationalem und nationalen Parkett bestimmt. Nach dem 36:26-Auftakterfolg gegen Elverum in der Königsklasse steht jetzt wieder der Kampf um wichtige Punkte inder stärksten Liga der Welt an. Am Sonntag ist der THW Kiel auswärts bei GWD Minden gefordert. Anwurf ist um 16:05 Uhr, Sky überträgt live. 

Der straffe Alltag hat die Zebras wieder

Der Drei-Tage-Rhythmus bestimmt wieder das Leben der Zebras. Nach dem Königsklassen-Start in Kiel kommen jetzt auch die internationalen Reisen hinzu. "Einige von unseren Neuzugängen sind überrascht, wie stressig dieser Drei-Tage-Rhythmus sein kann", hat Niclas Ekberg beobachtet - und lächelt bei dieser Aussage. Denn für den Rechtsaußen, der seit zehn Jahren beim THW Kiel spielt und sich längst zum Rekordtorschützen der Zebras geworfen hat, ist dieses straffe Programm schwarz-weiße Routine. "Die meisten von uns kennen es ja nicht anders. Das ist unser Alltag, auch wenn man sich nach der Vorbereitung auch ein wenig wieder daran gewöhnen muss." Besonders wichtig sei dabei, die knappe Zeit zwischen den Spielen optimal zu nutzen - für die Vorbereitung auf den nächsten Gegner genauso wie für die Regeneration, so Ekberg: "Für uns geht es darum, den Körper in Stand zu halten, um für jedes einzelne Spiel bereit zu sein."   

Großer Umbruch in Ostwestfalen

Yahav Shamir kam aus der Schweiz zu GWD

Die erfahrenen Kieler Handballer haben es sich deshalb zueigen gemacht, wirklich nur von Spiel zu Spiel zu denken. "Das klingt langweilig, ist aber absolut notwendig, um in jeder Partie die bestmögliche Leistung zeigen zu können", sagt Kapitän Patrick Wiencek. "Denn du musst immer einhundert Prozent geben. In der Königsklasse, und erst recht in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga." In dieser wartet am Sonntag die zweite Auswärtsaufgabe der Saison auf den THW Kiel. GWD Minden hat vor der Spielzeit einen der größten Umbrüche der vergangenen Jahre erlebt. Elf Spieler gingen, drei neue wurden verpflichtet. Aus der Schweiz, von Pfadi Winterthur, kam der israelische Torhüter Yahav Shamir nach Ostwestfalen, um den Rekord-Bundesliga-Spieler Carsten Lichtlein zu ersetzen. Dieser ist mittlerweile als Torwart-Trainer bei der MT Melsungen aktiv. Shamir soll Malte Semisch unterstützen, der sich in den vergangenen Jahren zu einer Art "Lebensversicherung" der Mindener entwickelt hat.

Torgefährliche Neuzugänge

Neuzugang im rechten Rückraum: Mathias Bitsch

Für den rechten Rückraum, in dem das Duo Nikola Jukic / Christian Zeitz nach Expertenansicht nur selten überzeugt hatte, holte man den Dänen Mathias Bitsch aus Skanderborg. Am Kreis der Mindener geht's jetzt auch Spanisch zu: Für den zum SC Magdeburg abgewanderten Lucas Meister holte GWD Carles Asensio von FDM Cangas aus der Liga Asobal. Der 113-Kilo-Koloss soll den Abwehr-Innenblock stabilisieren und ist torgefährlich: Hinter Niklas Pieczkowski ist Asensio aktuell der zweitbeste Schütze der Grün-Weißen - übrigens direkt vor Neuzugang Bitsch. Weil der Däne auf der Linkshänder-Position im Rückraum bis dato allein auf sich gestellt war, wurde GWD Minden noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv. Vom ukrainischen Erstligisten HC Motor Zaporizhzhia, der aktuell in der 2. Handball-Bundesliga spielt, holte man den Kroaten Luka Sebetic, der allerdings aufgrund des Trainingsrückstandes nach einer Verletzung gegen den THW Kiel wohl noch nicht eingesetzt werden kann.

Carstens: "Haben langen Weg vor uns"

Spanier im GWD-Dress: Carles Asensio

Trotzdem hat GWD Minden mit sportlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, der Start in die LIQUI MOLY HBL ließ die Ostwestfalen gleich wieder in Regionen zurückfallen, von den man sich eigentlich fern halten wollte: Gegen den Bergischen HC gab es zum Auftakt eine knappe 25:28-Heimniederlage, bei der GWD Minden bis in die Schlussphase hinein die Chance auf zwei Zähler hatte. Es folgte das klare 23:36 in Flensburg, und zuletzt musste die Mannschaft von Trainer Frank Carstens beim 21:27 in Hamburg einen neuerlichen Rückschlag verkraften. "Wir haben es nicht geschafft, den Fuß aufs Gas und den Glauben an den Sieg zu bekommen", analysierte Carstens, seit sieben Jahren an der Seitenlinie der Ostwestfalen, die Partie in der Hansestadt, und fügte an: "Daran müssen wir arbeiten. Ich bin mir der Moral meiner Mannschaft einverstanden. Wir haben alles versucht, aber wir haben noch einen langen Weg vor uns." Als Saisonziel haben die Mindener den erneuten Klassenerhalt ausgegeben. "Ich hoffe und glaube, dass wir über dem Strich landen werden", formulierte Carstens vor dem Saisonstart.

Rund ums Spiel

Die Kieler gehen die Partie in der altehrwürdigen Kampa-Halle genauso entschlossen an, wie die bisherigen Begegnungen. "Am Donnerstag haben wir individuell an unseren Stärken und Schwächen gearbeitet und unsere Körper gepflegt, um ab Freitag voll in die Vorbereitung auf Minden einsteigen zu können", berichtete THW-Rückraumspieler Harald Reinkind über die Mechanismen beim Rekordmeister. Dieser wird am Samstag nach Ostwestfalen reisen, hinter dem Einsatz von Mittelmann Miha Zarabec steht aufgrund seiner Rückenprobleme noch ein Fragezeichen. Geleitet wird das 71. Liga-Aufeinandertreffen beider Traditionsvereine (siehe Gegnerstatistik GWD Minden im THW-Archiv) von Sebastian Grobe und Adrian Kinzel. Sky überträgt live aus der Kampa-Halle, Anwurf ist Sonntag um 16:05 Uhr. Für kurzentschlossene Fans der Zebras ein wichtiger Hinweis: Für die Begegnung sind noch Eintrittskarten erhältlich, die THW-Fans sitzen in der Kampa-Halle in Block F. Weiter geht’s in Minden, Kiel!