fbpx

Spitzenspiel zum Saisonabschluss: THW Kiel reist zu den Rhein-Neckar Löwen

Bundesliga

Spitzenspiel zum Saisonabschluss: THW Kiel reist zu den Rhein-Neckar Löwen

Noch ein Spiel, dann ist die spannende, schwierige und trotz aller Unkenrufe zu Ende gespielte Saison Geschichte: Am Sonntag beendet der THW Kiel mit seinem 59. Pflichtspiel die Spielzeit 2020/2021 - und das hat es noch einmal in sich, denn die Zebras reisen zu den Rhein-Neckar Löwen nach Mannheim. Noch ein großer Schritt bis ins Ziel - das Spitzenspiel beim Tabellenfünften wird um 15:30 Uhr in der SAP-Arena angepfiffen, Sky überträgt die Entscheidung im Meisterschaftsrennen live.

Spannung bis zur letzten Minute

Das Hinspiel im Dezember entschieden die Zebras klar für sich

Spannender als derzeit geht es beinahe kaum: Der THW Kiel reist am 38. Spieltag als Tabellenführer nach Mannheim und muss dort unbedingt punkten, um den letzten großen Schritt ins Ziel einer dramatischen und langen Saison zu erreichen. Dabei stehen die Zebras vor einer Herkulesaufgabe: Von den letzten fünf Partien bei den Rhein-Neckar Löwen konnten die Kieler lediglich eine gewinnen - im Jahr 2018 (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv). "Das war mir gar nicht bewusst", sagt THW-Torhüter Niklas Landin. "Aber die Vergangenheit spielt am Sonntag auch keine Rolle. Die Partie in Mannheim ist wie ein Finale in einem großen Turnier, in dem man die letzten 60 Minuten alles reinhauen muss." Er freue sich auf diese 60 Minuten in der alten, sportlichen Heimat, erklärt der Kieler Kapitän: "Das ist ein Spiel, für das jeder Sportler lebt. Und ich bin froh, die Möglichkeit zu haben, solch ein Spiel mit dem THW Kiel bestreiten zu können."

Löwen auf dem Weg zurück zu alter Klasse

Zuletzt überragend: Löwen-Schlussmann David Späth

Denn auch die Löwen sind nach einer tiefen, auch von Verletzungen der Leistungsträger  Delle im sieglosen Mai derzeit wieder auf dem Weg zu alter Klasse. So fegten sie Mitte des Monats die MT Melsungen mit 31:22 aus der SAP-Arena, zuletzt gewannen sie mit 33:23 bei TuSEM Essen - und damit mit exakt dem gleichen Ergebnis wie der THW Kiel gegen den TBV Lemgo Lippe. Dabei agierten die Blau-Gelben mit viel Tempo, überrannten förmlich den Gegner und hatten in Patrick Groetzki (9 Tore) und Jannick Kohlbacher ihre besten Schützen. Überragender Löwe war indes ein ganz junger: Der erst 19-jährige Keeper David Späth, nach der Verletzung von Mikael Appelgren zum Kader der Löwen gestoßen, entnervte den Gegner mit 19 Paraden - darunter drei gehaltenen Siebenmetern. Der Erfolg in Essen ist Grundlage dafür, dass auch die Löwen am letzten Spieltag unbedingt punkten wollen: Platz vier, auf dem derzeit die Füchse Berlin thronen, ist nur einen Zähler entfernt, und die Löwen wollen da sein, wenn die Berliner gegen den Bergischen HC patzen sollten. Zudem wollen die Baden-Württemberger ihrem Trainer Martin Schwalb einen gebührenden Abschied bereiten und der SG Flensburg-Handewitt Schützenhilfe leisten: Co-Trainer Klaus Gärtner, der im kommenden Jahr als "Chef" der Löwen an der Seitenlinie stehen wird, war viele Jahre lang Jugendkoordinator bei der SG.   

Landin: "Kleinigkeiten werden entscheiden"

Mannheims Tor-Achse: Andy Schmid und Jannick Kohlbacher

Bester Torschütze der Mannheimer ist bis dato Andy Schmid (160) vor dem lange Zeit verletzten Uwe Gensheimer (157) und Kohlbacher (130). THW-Kapitän Domagoj Duvnjak weiß: "Die Löwen werden alles raushauen, haben eine starke Mannschaft und zuletzt gut gespielt. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir nur auf uns schauen!" Bei den Zebras wird Top-Torschütze Niclas Ekberg (205 Treffer) aufgrund seines Bänderrisses im Knie leider auch am Sonntag fehlen, Kapitän Patrick Wiencek wird wieder auf der Bank sitzen, wohl aber auch nicht zum Einsatz kommen können. "Entscheidend wird sein, dass wir am Sonntag die bessere Abwehr stellen und die Nerven behalten", sagt Niklas Landin. "Und dann müssen wir uns in den entscheidenden Situationen auch das Glück erarbeiten. Wenn wir das alles hinbekommen, haben wir alle Möglichkeiten." Trotzdem, unterstreicht Niklas Landin, sei die Partie am Sonntag ein echtes Spitzenspiel: "Das will keiner verlieren, und die Löwen können befreit und ohne Druck aufspielen. Kleinigkeiten werden auch dieses Spiel entscheiden - denn es ist ein echtes Finale." 

Sky überträgt live

Miha Zarabec: "Dieses Spiel haben wir uns verdient"

Kiels zuletzt überragend auftrumpfender Mittelmann Miha Zarabec hat schon "ein gewisses Kribbeln mit Blick auf den Sonntag" festgestellt, gleichzeitig freut er sich aber - wie seine Teamkollegen auch - auf dieses "Endspiel": "Für dieses Spiel haben wir eine ganze Saison lang gekämpft. Das haben wir uns verdient." Wichtig sei, fügt der Slowene an, dass die Zebras sich bei den Löwen auf ihre Leistung konzentrierten: "Wir haben genug Qualität und Charakter, um solch ein Spiel zu gewinnen. Wir haben überragende Einzelspieler und sind als Mannschaft stark. Wenn wir wie zuletzt spielen, schaffen wir das am Sonntag!" Um gut vorbereitet in die Partie gehen zu können, werden die Zebras am Samstagabend nach dem Abschlusstraining per Chartermaschine gen Mannheim reisen. Der Anpfiff zum letzten Akt der Saison ertönt um 15:30 Uhr, geleitet wird die Begegnung von den beiden deutschen Top-Schiedsrichtern Robert Schulze und Tobias Tönnies, die am Freitag zu den "Schiedsrichtern der Saison" in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga gekürt wurden. Sky überträgt am Sonntag live aus der SAP-Arena, in der 250 Zuschauer zugelassen sind. Niklas Landin: "Unser Ziel für Sonntag ist natürlich klar: gewinnen!" Auf geht's nach Mannheim, Kiel!