Spitzenspiel vorm Fest: Mittwoch sind die Rhein-Neckar Löwen zu Gast

Bundesliga

Spitzenspiel vorm Fest: Mittwoch sind die Rhein-Neckar Löwen zu Gast

Letztes Heimspiel 2020, letzte Partie vor Weihnachten - und die hat es wahrlich in sich: Am Mittwoch empfängt der THW Kiel die Rhein-Neckar Löwen zum Duell in der Wunderino Arena. Dritter gegen Zweiter, Zebras gegen Löwen: Mehr Spitzenspiel vor dem Fest geht eigentlich nicht. Anwurf zum heißen Kampf um zwei Punkte ist um 18 Uhr in Kiel, Sky überträgt live. Zebra-Fans können sich mit dem kostenlosen Heimspiel-TV, das um 17 Uhr auf Sendung geht, mit allen Informationen rund um die Top-Begegnung versorgen, ab 18 Uhr übernehmen dann Carsten Fuljahn und "Maschine" mit dem kostenlosen Audio-Livestream von RADIO BOB! unter www.radiobob.de/thw-kiel das Live-Kommando und bringen die 60 Minuten zu jedem Fan nach Haus. 

Duvnjak und Horak haben Quarantäne verlassen

THW-Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker

Die Kieler werden aller Voraussicht nach auch in der Top-Partie gegen die Rhein-Neckar Löwen neben Nikola Bilyk (Kreuzbandriss) auch auf Magnus Landin, Pavel Horak und Domagoj Duvnjak (alle Virusinfektion) verzichten müssen. Duvnjak und Horak haben die behördlich angeordnete Quarantäne mittlerweile verlassen können. "Dule und Pavel merken schon, dass ihnen die Folgen einer schwere Virusinfektion im Körper stecken", berichtet THW-Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker. "Sie sind bei den ersten, moderaten Aufbau-Trainingseinheiten sehr schnell an ihre muskulären Grenzen gestoßen." Vor einem Einsatz stehen bei allen Spielern, die mit dem Corona-Virus infiziert waren, noch umfangereiche Untersuchungen unter anderem des Herz-Kreislauf-Systems und der Lungenfunktion an. Erst wenn diese Untersuchungen, die bei Duvnjak und Horak am Mittwoch stattfinden werden, ausgewertet sind und ein Risiko weitestgehend augeschlossen werden kann, wird die medizinische Abteilung grünes Licht für einen Neustart auf dem Handballfeld geben. Dr. Brandecker: "Ein Einsatz der beiden am Mittwoch ist daher mehr fraglich." THW-Trainer Filip Jicha hatte nach dem 34:27-Erfolg in Stuttgart bereits erklärt, nicht mit den drei Spielern für das Heimspiel gegen die Löwen zu planen. 

Letztes Heimspiel 2020

Löwen-Verstärkung aus Hannover: Mait Patrail (l.)

Also wird der THW Kiel am Mittwoch mit der gleichen Besetzung wie in Stuttgart in das Top-Spiel gehen. Das heißt auch, dass die personelle Unterstützung in Person der beiden 18-jährigen Jesper Schmidt und Leon Ciudad sowie von Linksaußen Malte Voigt vor ihrem Heim-Debüt stehen könnte. "Uns dreien nehmen die leeren Ränge ein bisschen der Nervosität", gesteht Malte Voigt. "Trotzdem wäre es natürlich für alle sportlich besser, wenn am Mittwoch die THW-Fans unsere Mannschaft live vor Ort unterstützen könnten." Angesichts der weiter grassierenden Pandemie wird das jedoch ein Wunschtraum bleiben - zum vierten Mal in dieser LIQUI MOLY HBL-Spielzeit müssen die Zebras zu Hause vor einer Geisterkulisse antreten. Und das gegen die derzeit auf Platz zwei stehenden Rhein-Neckar Löwen, gegen die die Kieler ihr letztes Heimspiel des schwierigen Jahres 2020 bestreiten werden. Ironischerweise war das bisher letzte Aufeinandertreffen der beiden Teams am 8. März, das der THW Kiel nach einem begeisternden Spiel mit 27:21 gewann, auch die letzte Partie in einer restlos ausverkauften Wunderino Arena - Gänsehaut-Atmosphäre und La Ola inklusive. Das 33. Bundesliga-Duell zwischen Zebras und Löwen am Mittwoch (siehe auch ausführliche Gegnerstatistik der Löwen im THW-Archiv) steht also unter besonderen Vorzeichen.

Schwalb hat den Löwen den Biss zurückgebracht

Kam aus Magdeburg: Albin Lagergren

Die Löwen reisen zehn Monate nachdem Martin Schwalb das Kommando auf der Trainerbank der Rhein-Neckar Löwen übernommen hat, mit ordentlich Biss an die Förde. Bisher stehen für Schwalb zwölf Siege, ein Unentschieden und erst drei Niederlagen im Oberhaus im Protokoll - zwei davon kassierten die Mannheimer erst in dieser Saison: Am dritten Spieltag gab es ein 23:28 gegen den SC DHfK Leipzig und vor gut einer Woche das 30:36 in Hannover, von dem sich die Rhein-Neckar Löwen am vergangenen Sonntag, als man den Bergischen HC in einer spannenden Begegnung mit 25:24 schlug, erholt zeigten. Zudem verloren die Blau-Gelben im Spitzen-Duell mit der SG Flensburg-Handewitt einen Punkt, bei dem man eine klare Führung noch aus der Hand gab und am Ende eines grandiosen Handballspiels in ein 31:31-Unentschieden einwilligen musste. Dennoch: Mit 21:5 Punkten nach 13 aboslvierten Partien ist der Titelanwärter aus Mannheim voll im Soll - vor allem, wenn man die Verletzungsmisere mit in die Zwischenbilanz einbezieht. So fielen die Kreisläufer Jannik Kohlbacher (Bänderverletzung im Ellenbogen) und Jesper Nielsen (Reha nach Schulter-OP) länger aus. Inzwischen sind beide wieder an Bord und sorgten dafür, dass die Nachverpflichtung Rafael Baena González den Club inzwischen wieder verlassen konnte. Am schlimmsten erwischte es Torhüter Mikael Appelgren, der sich im Training eine Sehnenverletzung in der linken Schulter zuzog, die operativ behandelt werden musste. Als Alternative verpflichteten die Mannheimer Nikolas Katsigiannis, dessen Arbeitspapier beim HC Erlangen nicht verlängert worden war. "Für uns ist seine Verpflichtung in der aktuellen Phase ein absoluter Glücksgriff", sagte damals der Sportliche Leiter der Löwen, Oliver Roggisch, der am Mittwoch aufgrund eines Corona-Kontakts im privaten Umfeld nicht auf der Bank sitzen wird.

Drei spektakuläre Neuverpflichtungen

Entschied sich für eine Zukunft in Mannheim: Lukas Nilsson

Zusammen mit Andreas Palicka stehen nun zwei ehemalige THW-Torhüter bei den Löwen zwischen den Pfosten. Dritter ehemaliger Kieler in Blau-Gelb ist Lukas Nilsson, der sich vor wenige Tage vor dem THW-Trainingsbeginn im Sommer für eine Zukunft an Rhein und Neckar entschieden hatte. Nilsson, mit 46 Treffern auf Platz drei der internen Torschützenliste hinter Uwe Gensheimer (73) und Andy Schmid (61), war nach Rechtshänder Mait Patrail (TSV Hannover-Burgdorf) und dem halbrechten Rückraumspieler Albin Lagergren, der vom SC Magdeburg zu den Löwen wechselte, die dritte spektakuläre Neuverpflichtung der Mannheimer. Die untermauerten mit diesen Transfers ihre Ansprüche im Meisterschaftskampf klar. Diese unterstrich Rückraum-Star Schmid jüngst in einem Gespräch mit der FAZ: "Wir haben mit Albin Lagergren, Mait Patrail und Lukas Nilsson Spieler geholt, die wissen, worauf es ankommt. Früher haben wir ja eher Spieler an Kiel und Flensburg abgegeben. Jetzt haben wir gute dazugeholt und dadurch eine Qualitätssteigerung." Und natürlich sei es sein Ziel, gab der Schweizer weiter zu Protokoll, am Ende mit den Löwen ganz oben in der Tabelle zu stehen.

Stream, Facebook, Homepage, TV & Co.

Soweit ist die stärkste Liga der Welt allerdings noch lange nicht - erst einmal steht die Top-Partie des 15. Spieltags an: Diese wird vom Top-Gespann Robert Schulze und Tobias Tönnies geleitet. Anpfiff ist Mittwoch um 18 Uhr, live verfolgen kann man die Begegnung bei Sky und im kostenlosen  Radio-Livestream unter www.radiobob.de/thw-kiel, den der THW Kiel in Zusammenarbeit mit seinem Medienparter RADIO BOB! anbietet. Am Mikrofon werden Carsten Fuljahn und Hallenmoderator "Maschine" den Fans die 60 Minuten Spitzenhandball nach Hause transportieren. Ebenfalls kostenlos ist das Heimspiel-TV, das um 17 Uhr mit der Übertragung startet. 45 Minuten lang versorgt Moderator Ulf Kahmke die Fans mit allen Informationen aus der Halle und rund um den THW Kiel. Nach den 60 Minuten kann man dann auf der Facebook-Seite des THW Kiel in die Verlängerung gehen: Dort werden die Pressekonferenz und die ausführliche star-Spielanalyse mit einem der THW-Stars ebenfalls live übertragen. Weiter geht's: Es ist Spitzenspiel-Zeit, Kiel! 

Fotos: Sascha Klahn / RNL / AS Sportfoto/Binder