Mit Spielfreude und Tempo zum klaren Heimsieg

Bundesliga

Mit Spielfreude und Tempo zum klaren Heimsieg

Der THW Kiel hat das Nachholspiel in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga gegen den HBW Balingen-Weilstetten klar gewonnen. Vor 10285 begeisterten Zuschauern in der ausverkauften Sparkassen-Arena gewannen die Zebras mit viel Spielfreude und hohem Tempo mit 36:26 (19:10). Damit verteidigten die Kieler zum Abschluss der Hinrunde die Tabellenführung in der stärksten Liga der Welt. Bester Torschütze war Ole Rahmel, der acht Treffer erzielte. In der Schlussphase feierte zudem U23-Torhüter Fynn Malte Schröder sein Bundesliga-Debüt.

Blitzstart des THW

Starker Auftritt: Dario Quenstedt

Die Kieler legten in der Sparkassen-Arena einen Blitzstart hin: Harald Reinkind traf nach vier Minuten bereits zum 4:1, und auch der Anschluss der Süddeutschen mit einem Doppelschlag brachte den THW Kiel nicht vom Kurs ab. Ganz im Gegenteil: Mit einem starken Dario Quenstedt, der sich in zahlreichen Eins-gegen-Eins-Situationen auszeichnete, hinter einer offensiv-ausgerichteten und sehr aufmerksamen 6-0-Deckung sorgten die Zebras schnell wieder für klare Verhältnisse. Domagoj Duvnjak bediente Magnus Landin zum 5:3, Harald Reinkind setzte den starken Nikola Bilyk in Szene, traf kurz darauf selbst zum 7:3. Dann klaute Duvnjak den Ball und schickte Bilyk zum Gegenstoß, kurz darauf find Landin einen Pass ab, woraus sich das 9:3 durch Ole Rahmel entwickelte. In der zwölften Minute nahm HBW-Trainer Jens Bürkle die erste Auszeit, um seine Reihen neu zu ordnen.

Neun-Tore-Führung nach 30 Minuten

Nikola Bilyk traf fünf Mal

Das gelang allerdings nur bedint, weil der THW auf schnellen Beinen der gefürchteten HBW-Abwehr einfach enteilte, mit Kreuzungen das Spiel breit machte und dadurch immer wieder Anspielstationen fand. Steffen Weinhold fand Hendrik Pekeler mit einem Sahne-Anspiel, das der Kreisläufer spektakulär aus der Drehung zum 12:5 verwertete. Lukas Nilsson, nach seiner Grippe erstmals wieder im Einsatz, fackelte nicht lange und traf zum 13:5, dem Rahmel nach einer Quenstedt-Doppelparade das 14:5 folgen ließ. Ein Neun-Tore-Vorsprung, der bis zum Pausenpfiff hielt, obwohl die Balinger zwischenzeitlich auf 10:16 verkürzt hatten. Mit einem 3:0-Lauf zog der THW Kiel auf 19:10 davon - und hätte sogar noch nachlegen können, aber Ekberg scheiterte per Siebenmeter an Jensen. Es sollte bei weitem nicht der letzte verworfene Strafwurf bleiben - gleich vier Mal scheiterten die Zebras vom Strich. Es blieb aber der einzige Fleck auf einer ansonsten fast makellosen Weste.

Zebras ziehen davon

Steffen Weinhold glänzte mit Toren und Anspielen

Zuletzt hatten die Zebras nach dem Wechsel oft einen Bruch in ihrem Spiel - gegen die "Gallier von der Alb" war diese Phase allerdings nur wenige Minuten kurz, weil Rahmel mit zwei Treffern die zwei Tore von Zobel nach Wiederanpfiff konterte. Und weil der THW auch nach dem in Unterzahl kassierten HBW-Dreierpack konzentriert blieb und ein Lächeln im Gesicht behielt: Ekberg verwandelte Siebenmeter Nummer sechs sicher, was einen Riesen-Jubel auslöste. Bilyk fand Pekeler am Kreis, Dahmke traf nach fantastischem Reinkind-Block ins leere Tor, Dahmke bediente Bilyk: 25:15! In dieser 42. Minute war das Spiel vorentschieden, die Zebras begeisterten aber weiter. Mit einer Abwehrarbeit, die viele Ballgewinne brachte. So wie bei Hendrik Pekeler, der Dahmke zum 27:16 auf die Reise schickte. Oder Nilssons Steal, den Weinhold per Gegenstoß zum 29:17 veredelte. Und wenn es nicht mit Tempo ging, ließen es die Kieler auch mal krachen: MIha Zarabec traf mit 110 km/h zum 30:19. 

Ovationen nach einem gelungenen Abend

Fynn Malte Schröder feierte sein Debüt in der stärksten Liga der Welt

Gezaubert wurde auch, wie bei Weinholds Pass auf den fliegenden Pekeler oder bei Dahmkes Anspiel auf den durchstartenden Rahmel. Und trotz der hohen Führung waren Leidenschaft und Engagement Wegbegleiter des Kieler Spiels: So lief Zarabec Röller den Ball ab, und schickte sofort Rahmel auf die Reise zum 35:24 - längst standen die Fans und feierten einen denkwürdigen Abend, der einem Spieler besonders im Gedächtnis bleiben wird: Fynn Malte Schröder. Der 22-jährige U23-Torhüter stand zum ersten Mal im Aufgebot der Profis und wurde von THW-Trainer Filip Jicha in der 56. Minute ins Rennen geschickt - das Bundesliga-Debüt auf der ganz großen Heimbühne. Als Zarabec dann zum Endstand traf, feierte Kiel einen rundum gelungenen Handballabend.

Weiter geht's am Sonntag

Das nächste Heimspiel steht bereits in den Startlöchern: Die HSG Wetzlar, die die Zebras in der Vergangenheit und auch in der aktuellen Saison schon vor große Herausforderungen stellte, gastiert zum Rückrunden-Auftakt am Sonntag in der Sparkassen-Arena. Für diese Begegnung gibt es nur noch sehr wenige Restkarten (jetzt direkt buchen!), für die Partien 2020 gegen den HC Erlangen (Sonntag, 9.2.20, Anwurfzeit 13:30 oder 16:00 Uhr), den TVB Stuttgart (Sonntag, 16.2.20, Anwurfzeit 13:30 Uhr oder 16:00) und die Rhein-Neckar Löwen (Sonntag, 8.3.20., 13:30 Uhr) hat der freie Verkauf aber bereits begonnen. Tickets gibt es in der THW-FANWELT, die Sonntag ab 13 Uhr geöffnet haben wird. aber auch an allen weiteren Vorverkaufsstellen (in Kiel zum Beispiel bei CITTI, im Ticketcenter der Arena, in den famila-Märkten mit Ticketservice) und im Online-Ticketshop des THW Kiel unter www.thw-handball.de/tickets. Volle Konzentration auf Wetzlar: Anwurf in der Sparkassen-Arena ist am vierten Advent um 16 Uhr, Sky überträgt live. Weiter geht's, Kiel!

LIQUI MOLY HBL, 7. Spieltag, 19.12.2019: THW Kiel - HBW Balingen-Weilstetten: 36:26 (19:10)

THW Kiel: N. Landin (n.e.), Schröder (56.-60., keine Parade), Quenstedt (1.-56., 12 Paraden); Duvnjak (1), Reinkind (4), M. Landin (1), Weinhold (4), Wiencek (2), Ekberg (2), Rahmel (8), Dahmke (2), Zarabec (3), Horak, Bilyk (5), Pekeler (2), Nilsson (2); Trainer: Jicha
HBW Balingen-Weilstetten: Jensen (18.-60., 10/4 Paraden), Božić (1.-18., 2 Paraden); Zobel (3), Niemeyer (1), Lipovina (2), Kirveliavičius, Taleski (2), Hausmann (1), Thomann (4/2), Nothdurft (2), Meschke, Grétarsson (8) , Strobel, Schoch (2), Saueressig, Röller; Trainer: Bürkle

Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah / Suresh Thiyagarajah
Strafzeiten: THW: 3 (Horak (9.), Pekeler (23.), Dahmke (35.)) / HBW: 4 (Meschke (19.), 3x Zobel (27., 40., 50.))
Siebenmeter: THW: 6/2 (Jensen hält 2x Ekberg (26., 30.), Landin (38.) und Bilyk (38.)) / HBW: 3/2 (Gretarsson neben das Tor (20.))
Spielfilm: 1:0, 1:1, 4:1 (4.), 4:3 (6.), 9:3 (12.), 9:4, 11:4 (15.), 11:5, 14:5 (21.), 14:7, 15:9 (26.), 16:10 (27.), 19:10;
19:12 (33), 21:12 (35.), 21:15 (36.), 25:15 (42.), 27:17, 29:17 (47.), 29:19, 31:20, 31:22 (52.), 34:23 (55.), 36:26.
Zuschauer: 10.285 (ausverkauft) (Sparkassen-Arena, Kiel)

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Filip Jicha: Wir sind mit Riesen-Respekt in das Spiel gegangen, weil HBW kein klassischer Aufsteiger ist. Die Resulate sprechen für sich. Ich bin sehr froh, wie meine Mannschaft diesen Abend genossen und mit Leidenschaft und Engagement gearbeitet hat. Das war sehr wichtig für uns, weil wir zuletzt zwar auch sehr gut gespielt haben, aber immer einen Bruch im Spiel hatten. Heute war jeder, der auf dem Feld stand, sehr konzentriert, und die Spieler haben ihre Sache gut gemacht. Die 6-0-Abwehr mit den offensiven Halbenpositionen hat gut geklappt, sie war ein Schlüssel zum Erfolg. Ich bin stolz auf meine Mannschaft.

HBW-Trainer Jens Bürkle: Glückwunsch an den THW Kiel zu einem verdienten Sieg. Es war beeindruckend zu sehen, wie man deckt, wie man Passwege zustellen und wie man Bälle klauen kann. Ich glaube, der THW kam so zu 17 Gegenstößen. Wir hatten im Vorfeld großen Respekt, und den haben wir nicht ablegen können. Das wird hier bestraft. In der zweiten Halbzeit haben wir uns dann gut präsentiert und das Ergebnis einigermaßen im Rahmen gehalten, wenn man davon bei einer Zehn-Tore-Niederlage überhaupt sprechen kann.

THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi: Ich bin sehr zufrieden, dass war über 60 Minuten eine sehr souveräne, konzentrierte Vorstellung mit hohem Tempo und viel Spielfreude. Ein toller Abend - auch für Fynn, der es sich verdient hat, heute hier zu spielen. Er hat sich sehr gut entwickelt, ist immer mit vollem Einsatz dabei. Sein Bundesliga-Debüt freut mich für ihn.