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KN: Quote 7,5: Triple im Kopf, Minden vor Augen

Bundesliga

KN: Quote 7,5: Triple im Kopf, Minden vor Augen

Kiel. 1,03 oder 7 - ein Vermögen machen lässt sich mit der SG Flensburg-Handewitt derzeit nicht. Die Quoten der Wettanbieter sprechen im Meisterschaftsrennen deutlich für die SG. Den Zebras vom THW Kiel ist das egal. Sie schauen auf sich, wollen ihre Hausaufgaben machen. Als nächstes am Sonntag (16 Uhr, Sparkassen-Arena) im Heimspiel gegen GWD Minden.

THW Kiel empfängt GWD

Die Internet-Wettanbieter sind sich einig bei der Frage, wer das Rennen im Titelkampf der Handball-Bundesliga macht. Zwischen 1,03 und 1,07 liegen die Quoten bei einer Wette auf den Titelgewinn der SG, die noch die Füchse Berlin empfängt und zum Bergischen HC reist. Lukrativer ist es da schon, die 21. Meisterschaft des THW Kiel zu prognostizieren. Die Quoten liegen zwischen 5,5 und 7,5. Nichtsdestotrotz könnte ein einziger Flensburger Ausrutscher für eine feudale Kieler Gewinnausschüttung sorgen - vorausgesetzt, der THW Kiel gewinnt seine verbleibenden drei Partien gegen GWD Minden, den TBV Lemgo und die TSV Hannover-Burgdorf.

THW-Trainer Alfred Gislason hat die Eindrücke vom Gewinn des EHF-Cups am vergangenen Wochenende (und die anschließenden) Feierlichkeiten bis Mittwoch in seinem Haus in Wendgräben sacken lassen. Der Isländer weiß, worauf es jetzt ankommt: "Es ist ganz wichtig, dass wir jetzt konzentriert in den Endspurt gehen, nach dem Cup-Gewinn und den Feiern wieder im Alltag ankommen." Ablenken lässt sich der 59-Jährige, der nach elf Jahren auf der Trainerbank auf sein Ende bei den Zebras zusteuert, dabei auch nicht von den Ergebnissen der SG Flensburg-Handewitt, die sich bislang keine Blöße gibt. "Ich habe das Spiel gegen Stuttgart nicht gesehen, hatte auch keine Illusionen, dass der TVB die SG schlagen könnte. Im Spiel gegen Minden wirkten die Stuttgarter zuvor, als seien sie schon im Urlaub."

Gislason, der aufgrund von Rückenproblemen bei dem Österreicher am Sonntag voraussichtlich auf den Halblinken Nikola Bilyk verzichten muss, lobt die Ostwestfalen für ihre "gute Mischung" aus Routiniers wie Dalibor Doder (40) und jungen Spielern wie Nationalspielern Marian Michalczik (22), erwartet Vollgas-Handball und konnte es „kaum glauben“, wie GWD beim 24:26 (16:12) gegen DHfK Leipzig in der Vorwoche einen sicher geglaubten Sieg nach dem 20:15-Zwischenstand in der 40. Minute noch aus den Händen gab.

THW-Torwart Niklas Landin hat das "Triple im Hinterkopf", weiß aber auch: "Wir können jetzt nur noch auf uns schauen, es liegt nicht in unserer Hand." Auch Rechtsaußen Niclas Ekberg will mehr. Ein Ziel hat der Schwede bereits erreicht: "Ich will in die Champions League. Da gehören wir hin. Wir spielen eine überragende Saison, können jeden schlagen und haben so wenig Spiel verloren wie kaum eine Mannschaft in Europa."

Ein Gefühl der "Sättigung" nach dem zweiten Titelgewinn der Saison hat der Kieler Chefcoach in seinem Kader jedenfalls nicht wahrgenommen. "Ganz im Gegenteil. Die Mannschaft wird alles dafür geben, die letzten drei Spiele der Saison zu gewinnen. Mehr können wir nicht machen. Sechs Minuspunkte sind das Ziel, und wenn das dann nicht reicht, sind wir der beste Vizemeister aller Zeiten."

(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 25.05.2019, Foto: Sascha Klahn)