KN: Erkenntnisse im “November der Superlative”

Bundesliga

KN: Erkenntnisse im "November der Superlative"

Minden. Der Abend nach dem deutlichen 37:29 (siehe THW-Spielbericht) des THW Kiel bei GWD Minden war allseits erkenntnisreich. Die Ostwestfalen haderten mit ihren verpassten Chancen, endlich mal einen "Großen" schlagen zu können und stießen damit irgendwie auch in eine neue Qualitätsstufe vor. Die Zebras hatten indes die Gewissheit eigener Stärke untermauert, wiesen zugleich aber auch auf die Wichtigkeit des Monats November hin.

Zebras sind selbstbewusst

Vom "November der Superlative" war die Rede. Aber warum eigentlich? Sieben Spiele in drei Wettbewerben (1x DHB-Pokal, 2x EHF-Cup, 4x Bundesliga) bedeuten schließlich nur das, was gefühlt ein Jahrzehnt lang im Herbst und Winter Kieler Alltag war. Nichtsdestotrotz, vor dem ersten Advent könnte die Siegesserie der Kieler auf 15 Erfolge anwachsen, wenn sich Berg- und Talfahrten wie am Sonntag in Minden in Grenzen halten. "Dieses Jahr wissen wir einfach, wie stark wir sind. Und wenn wir 60 Minuten durchziehen bis zum Ende, muss unser Gegner schon sehr gut spielen, um uns zu schlagen", sagte Kiels phasenweise überragender Halblinker Lukas Nilsson dort nach dem Abpfiff als Antwort auf die Frage, was denn anders sei in dieser Saison, in der dem drohenden Einbruch im tiefsten Tal auch zu fortgeschrittener Spielzeit noch ein explosives Aufbäumen, eine überragende Schlussphase folgen konnte.

Ganz ohne ein unsicheres Kribbeln war der Tross des Rekordmeisters jedoch nicht nach Nordrhein-Westfalen gereist. "Man weiß ja nach einer so langen Pause nicht genau, wo man steht. Jetzt haben wir einen intensiven November in drei Wettbewerben vor uns", sagte Viktor Szilagyi, Sportlicher Leiter des THW. Ein November, den die Linkshänder Steffen Weinhold und Marko Vujin auch zur Freude von Harald Reinkind wieder auf dem Spielfeld verbringen können. "Es ist super, dass Steffen und Marko wieder da sind. Jetzt haben wir noch lange Pausen, aber das wird Ende November nicht mehr so sein. Es ist gut, dass man dann Kraft sparen kann oder ein anderer da ist, wenn man einmal einen nicht so guten Tag hat." Ihren nächsten Auftritt haben die Zebras erst am Sonntag (16 Uhr) in der Sparkassen-Arena gegen Frisch Auf Göppingen, atemlos wird es dann ab dem 15. November mit den Spielen beim Bergischen HC (15.11.), gegen Drammen (EHF-Cup/18.11.), gegen die Füchse Berlin (22.11.), in Drammen (25.11.) sowie im Pokal-Viertelfinale gegen Melsungen (27.11.).

Am 29. November wird dann - hoffentlich mit dem THW - die Gruppenphase im EHF-Cup ausgelost. Ein Wettbewerb, von dem GWD Minden als momentaner Tabellen-Achter (12:10 Punkte) gar nicht so weit entfernt ist. In den Stolz über das gegen den haushohen Favoriten geleistete mischte sich darum auch selbstbewusster Frust. "Ich bin sehr enttäuscht. Zu viele einfache Fehler und ein guter Andreas Wolff im Kieler Tor haben den Ausschlag gegeben. Es ist schade, weil wir vor so einer tollen Kulisse gespielt haben. Volle Halle, geile Atmosphäre. Die Zuschauer hatten heute mehr verdient. Und wir vielleicht auch", sagte Rückraumspieler Christoffer Rambo. Kapitän Dalibor Doder berichtete aus der Kabine: "Alle sind total enttäuscht." Ex-Zebra Kim Sonne brachte es so auf den Punkt: "Wir wollten mehr." Und das war dann auch die größte Gemeinsamkeit von GWD und THW. Dem fehlten anschließend nur zwei Tore zum Sprung auf Platz zwei der Bundesliga, was Lukas Nilsson trocken quittierte: "Das regeln wir dann im nächsten Spiel."

(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 06.11.2018, Foto: Angela Metge)

Service: Tickets für die November-Heimspiele

Für alle THW-Heimspiele im November gibt es noch Karten. In der Bundesliga treffen die Kieler am Sonntag (16 Uhr) auf Frisch Auf Göppingen und am Donnerstag, 22. November, auf die Füchse Berlin. Im EHF-Cup starten sie gegen Drammen HK mit einem Heimspiel am Sonntag, 18. November, das K.o.-Spiel im DHB-Pokal-Viertelfinale gegen die MT Melsungen findet am Dienstag, 27. November (19 Uhr) statt. Bei der Pokal-Partie erhalten Fans von 6 bis 16 Jahren und Studierende 5 Euro Rabatt auf ihr Ticket. Kinder unter sechs Jahren zahlen gar keinen Eintritt: Für sie gibt es bei allen Spielen die kostenlosen Kinderkarten (ohne Sitzplatzanspruch, nur solange der Vorrat reicht) im Onlineshop unter www.thw-handball.de/tickets und an der telefonischen Hotline 01806 / 300 234 (gebührenpflichtig). Eintrittskarten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen, bei den Kieler Nachrichten, bei CITTI, in den famila-Märkten und im Ticketcenter der Sparkassen-Arena, das am Spieltag bis zum Anpfiff geöffnet hat, sowie online unter www.thw-handball.de/tickets.