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KN: Der 13. Streich der Zebras

Bundesliga

KN: Der 13. Streich der Zebras

Kiel. Der THW Kiel hat seine Erfolgsserie auf (wettbewerbsübergreifend) 13 Siege in Folge ausgebaut. Gegen stark ersatzgeschwächte Füchse Berlin war das 26:22 (14:13, siehe THW-Spielbericht) der Zebras am Donnerstagabend in der ausverkauften Sparkassen-Arena allerdings alles andere als ein Spaziergang.

Der THW Kiel baut seine Siegesserie aus

Neun Akteure sind im heimischen Fuchsbau geblieben. Können einem schon fast leidtun, die leidgeprüften Berliner, die das Pech in der aktuellen Spielzeit gepachtet zu haben scheinen. Statt Drux, Mandalinic, Zachrisson, Kopljar oder Jallouz stehen da nun von Beginn an Jacob Holm (23) sowie die Reservisten Frederik Simak (20) und Lennart Gliese (21) auf dem Feld. Große Bundesliga-Bühne statt miefiger Drittliga-Butze - defensiv allerdings im Innenblock mit Mijajlo Marsenic (2,02 Meter) und Jakov Gojun (2,03) mit etatmäßiger Wucht und Größe ausgestattet. Das bekommt am Kreis besonders Hendrik Pekeler immer wieder zu spüren, an dem gezogen und gerissen und geklammert wird.

Ist es die (manchmal übertriebene) Härte der Gäste, die die Kieler zurückschrecken lässt? "Nein, damit haben wir gerechnet", sagt Kiels Kreisläufer Patrick Wiencek gelassen. Bis zum 8:8 (19.) nährt sich die schwarz-weiße Bilanz vor allem aus feinen Einzelleistungen: toller Unterlattenkracher Steffen Weinhold (5:3/13.), 106-km/h-Schlagwurf von Rückkehrer Nikola Bilyk (6:5/14.), Siebenmeter-Heber von Niclas Ekberg gegen den genervten Torwart-Fuchs Silvio Heinevetter (7:6/16.). Darüber hinaus entspinnt sich eine Dramaturgie, die das Prädikat "kennt man ja schon" verdient hat. Mit seiner 3:2:1-Deckung hat der THW keinen richtigen Zugriff auf die geduldige Berliner Offensive, die mit Rechtsaußen-Haudegen Hans Lindberg oder Lennart Gliese ständig an den Kreis auflöst, Kieler Defensivstrategen beschäftigt. Dann vertändelt Bilyk einen Tempogegenstoß (18.), trifft Ekberg nur den Innenpfosten (22.), stellt Alfred Gislason auf eine 6:0-Formation um (und wieder zurück und wieder zurück und ...), schenkt Domagoj Duvnjak zweimal unentschlossen den Ball her (23./28.). "Hühnerkram", entfährt es einem älteren Semester im dritten Rang. Kennt man ja schon. Wie treffend: Hühnerkram.

Trotzdem liegt der Gastgeber zur Pause knapp vorn (14:13) und kann sich steigern. Kennt man ja - in dieser Saison - alles schon. Nilsson, Nilsson, Nilsson - der Schwede im Dress der Zebras trifft achtmal, allein sechsmal nach der Pause. Der THW zieht von 16:15 (36.) auf 20:16 davon (42.). "Wir hatten fünf schlechte Minuten. Die haben uns das Genick gebrochen", wird Hans Lindberg später sagen und trotz der aussichtslosen Ausgangssituation resümieren: "Trotzdem haben wir ein gutes Spiel gemacht.".

So kann sich der Rekordmeister ein Tempogegenstoßtor mit überbordender Pass-Stafette der Marke "Wer denn nun!?" zum 21:16 leisten (44.), darf sich bei Andreas Wolff im Tor bedanken, der nach 20 Minuten ins Spiel kommt, zehn Bälle pariert - einige ziemlich schwere wie den Tempogegenstoß von Gliese (43.) und auch ein paar leichte. Kennt man eben alles schon aus den jüngsten Siegen. Am Ende glauben die Zebras an ihre Stärken, lassen hier und da ein paar Chancen liegen und schaukeln das Schiff irgendwie in den Heimathafen. Zum roten Faden wird auch der gegnerische Torhüter, in diesem Fall der junge Fredrik Genz (21), der nach 40 Minuten Nationaltorwart Silvio Heinevetter ablöst und wirklich einen Ball nach dem anderen abwehrt.

Nach dem Spiel ist Kiels Sportlicher Leiter Viktor Szilagyi in Gedanken schon beim nächsten Heimspiel, dem Pokal-Viertelfinale am Dienstag (19 Uhr) gegen die MT Melsungen. Dabei steht vorher noch eine Reise im EHF-Cup zum Rückspiel bei Drammen HK auf dem Programm. Die haben auch einen jungen, starken Torhüter. Kennt man alles irgendwie schon.

(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 23.11.2018, Foto: Sascha Klahn)

Service: Tickets für die November-Heimspiele

Für alle THW-Heimspiele im November gibt es noch Karten. In der Bundesliga treffen die Kieler am Donnerstag, 22. November, auf die Füchse Berlin. Im EHF-Cup starten sie gegen Drammen HK mit einem Heimspiel am Sonntag, 18. November, das K.o.-Spiel im DHB-Pokal-Viertelfinale gegen die MT Melsungen findet am Dienstag, 27. November (19 Uhr) statt. Bei der Pokal-Partie erhalten Fans von 6 bis 16 Jahren und Studierende 5 Euro Rabatt auf ihr Ticket. Kinder unter sechs Jahren zahlen gar keinen Eintritt: Für sie gibt es bei allen Spielen die kostenlosen Kinderkarten (ohne Sitzplatzanspruch, nur solange der Vorrat reicht) im Onlineshop unter www.thw-handball.de/tickets und an der telefonischen Hotline 01806 / 300 234 (gebührenpflichtig). Eintrittskarten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen, bei den Kieler Nachrichten, bei CITTI, in den famila-Märkten und im Ticketcenter der Sparkassen-Arena, das am Spieltag bis zum Anpfiff geöffnet hat, sowie online unter www.thw-handball.de/tickets.